rezensionen

30.03.	Paul Temple und der Fall Marquis
03.03.	Die weiße Mafia
16.02.	Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02.	Im Dutzend zur Hölle
28.01.	Die Engel von St. Pauli
21.01.	Die Todeskralle des grausamen Wolfes
06.01.	Die Mörderklinik
12.12.	Paul Temple: Jagd auf Z
27.11.	Die drei Supermänner räumen auf
30.10.	Die Heuchler
10.10.	X 312 … Flug zur Hölle...
03.10.	Das Todeslied des Shaolin
15.09.	Der Koloss von Konga
26.08.	Das Omen des Bösen
11.08.	Menschen im Hotel
06.08.	Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11.	Return of the Warrior
30.05.	Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05.	Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04.	True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

dvd

Niemand verarscht den Superbullen!

Superbulle-Box 1

Tony Marroni - der Superbulle Nr. 1: alle Filme

Der Superbulle mit der Strickmütze (Nr. 1) / Der Superbulle schlägt wieder zu (Nr. 3) / Der Superbulle gegen Amerika (Nr. 6)/ Elfmeter für den Superbullen (Nr. 7)

Nachdem Savoy Film die beiden Tony Marroni Filme „Der Superbulle schlägt wieder zu“ und „Der Superbulle gegen Amerika“ bereits als Einzel-DVDs veröffentlicht hatte (für diese Rezensionen einfach auf den jeweiligen Filmtitel klicken), legt das Label mit einer Marroni-Box nach, in der zusätzlich noch „Der Superbulle mit der Strickmütze“ sowie „Elfmeter für den Superbullen“ enthalten sind. Da die Einzel-DVDs auf dvdheimat schon besprochen wurden und es sich bei den Versionen in der Box um dieselben Master handelt, gehe ich im folgenden nur auf die beiden neuen Filme ein. Als Einzel-DVD sind zusätzlich auch noch „Der Superbulle auf dem Ku'Damm“, „Der Superbulle in der Formel 1“ und „Der Superbulle jagt den Paten“ erhältlich.

Der erste Teil der Serie „Der Superbulle mit der Strickmütze“ konfrontiert Superbulle Tony Marroni, der früher einmal selbst auf de anderen Seite gestanden hat, mit einer Bande Kleinkrimineller, die in Rom als Handtaschendiebe auf Motorrädern ihr Unwesen treiben. Kopf der Gruppe ist der sogenannte Baron, der sich immer wieder dem Zugriff der Polizei entziehen kann, weil er stets mehrere Zeugen präsentiert, die beschwören, dass er zur Tatzeit im Krankenhaus gelegen habe. Als die Motorraddiebe unwissentlich einem fiesen Gangster eine gehörige Summe Geld abnehmen, hat ihr unbeschwertes Kriminellenleben ein jähes Ende, denn der Bestohlene versteht überhaupt keinen Spaß. Um nicht ins Gras zu beißen, arbeiten die Motorraddiebe nun sogar mit dem Superbullen zusammen.
Während die übrigen Teil der Serie Klamaukhumor reinsten Irrsinns präsentieren, kommt „Der Superbulle mit der Strickmütze“ deutlich ernster daher, auch wenn es sich natürlich noch um eine Komödie handelt. Aber die Gewalt hat ihre Konsequenzen, wenn die fiesen Gangster vor Mord nicht zurückschrecken oder mit den Schusswaffen ihre Ziele verfolgen. Die Verfolgungsjagden sind nicht so spielerisch in Szene gesetzt, sondern wirken durchaus gefährlich. Darüber hinaus ist die Kriminalhandlung viel realistischer als in den weiteren Filmen. Das Geflecht aus Dieben und Hehlern reflektiert eine reale Problemlage, welche die Kriminalität befeuert. Marroni als ehemaliger Krimineller versteht davon mehr als jeder andere Polizist, so dass er der ideale Ermittler ist, um sich der Angelegenheit anzunehmen. Die relativ ernste Thematik würzt der Film aber bereits zumindest in der deutschen Fassung mit einem schnoddrigen Mundwerk, das Marroni als eigene Instanz etabliert. Der Superbulle hat einfach immer einen Spruch oder einen Trick auf Lager, wenn es darum geht, eine knifflige Situation zu meistern. Denn niemand verarscht der Superbullen! Das gilt schon im ersten Teil der Serie wie Jack Palance als mieser Gangster erfahren muss.

„Elfmeter für den Superbullen“, der siebte Teil der Serie, ist Superbullen-Irrsinn der absurdesten Art. Marronis Freund, der Kleinkriminelle Venticello, soll in Mailand einen Mord begangen haben. In Wahrheit hat Venticello aber nur unter dem Bett in der Wohnung gelegen, in die er gerade eingebrochen ist. Als die Bewohnerin mit einem Mann nach Hause gekommen ist, hat er sich unter das Schlafmöbel geflüchtet und dort den Mord miterlebt. Marroni bricht den Urlaub mit seiner hochschwangeren Frau ab, um in Mailand den wahren Mörder zu finden.
„Elfmeter für den Superbullen“ ist eine reine Gagparade absonderlichster Art, die vor Schwulen im Knast, der Diffamierung bürgerlicher Lebensweise und anderem Klamauk nicht halt macht. Bezeichnend ist, dass alles was Marroni auch unternimmt, den Fall letztlich nicht löst. Es ist der reine Zufall, dass am Ende doch noch der wahre Schuldige überführt wird. Dazwischen regiert der grobe Unfug, der alleine durch die darstellerische Präsenz Tomas Milans, der jeder noch so peinlichen Situation etwas Lässiges abgewinnen kann, und der dampfplaudernden deutschen Synchronisation über die Ziellinie getragen wird. Freunde feinsinnigen Humors kommen hier sicher nicht auf ihre Kosten, wer aber Unfug im Hochgeschwindigkeitstempo mag, der ist hier genau richtig.

Bildqualität

Die Bildqualität der vier Filme ist recht ähnlich. Hier und da sind immer wieder Verschmutzungen und Defekte zu sehen, die das Alter des Films verraten. Die Schärfe ist nur angenehm. Das Erscheinungsbild setzt sich auch bei den Farben fort, die ein bisschen ausgebleicht sind. Der Kontrast ist in Ordnung. Neben dem analogen Rauschen sind zusätzlich stehende Rauschmuster zu sehen. Insgesamt eine schwächer mittelprächtige Bildqualität.

Tonqualität

Die Mono-Tonspuren bieten bis auf beim ersten Teil „Der Superbulle mit der Strickmütze“ jeweils verständliche Dialoge. Rauschen tritt hier nur als Hintergrundgeräusch auf, das nicht weiter stört. Insgesamt klingt der Ton aber ein wenig dumpf und in den Höhen verzerrt. „Der Superbulle mit der Strickmütze“ hingegen, für den sich noch ein anderes Synchronisationsteam verantwortlich zeichnet, hat einen dumpferen Ton als die anderen drei Filme, so dass es etwas schwieriger ist, dem Gesagten zu folgen.
Der auf dem Cover angegebene italienische Ton ist übrigens nicht enthalten.

Extras

Bonusmaterial gibt es nicht.

Fazit

Die „Superbulle-Box 1“ versammelt vier Tony Marroni Werke, die zwischen vergleichsweise ernst („Der Superbulle mit der Strickmütze“) und völligem Klamauk („Elfemeter für den Superbullen“) schwanken. Etwas dazwischen sind die beiden anderen Filme angesiedelt, die zwar auch absurden Humor mit derbem Einschlag und groteske Situationskomik besitzen, aber rein erzähltechnisch etwas mehr Sinn ergeben als „Elfmeter für den Superbullen“. Technisch bieten die DVDs Mittelmaß am unteren Rand.

Stefan Dabrock

14.12.2009

Originaltitel	Squadra antiscippo (Nr. 1) / Squadra antiruffa (Nr. 3) / Squadra antigangsters (Nr. 6) / Delitto a Porta Romana (Nr. 7) (Italien 1976 / 1977 / 1979 / 1980)
Länge	89 / 96 / 87 / 87 Minuten (Pal)
Studio	Savoy Film
Regie	Bruno Corbucci
Darsteller	Tomas Milian, Jack Palance, u.a., Tomas Milian, David Hemmings, Bombolo, u.a., Tomas Milian, Enzo Cannavale, Asha Puthli, u.a., Tomas Milian, Bombolo, Olimpia Di Nardo, u.a.
Format	1:1,85 (16:9) / 1:1,78 (16:9) / 1:1,78 (16:9) / 1:1,85 (16:9)
Ton	Mono Deutsch
Untertitel	-
Extras	-
Preis	ca. 10 EUR
Bewertung	gut, technisch Mittelmaß