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Es gibt auch Audio-Tracks zu einigen Rezensionen!
30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Für eine herausragende Bluray-Edition (sehr gute Bildqualität) wird dieser Bluray der Gipfel verliehen.
Alan Mak und Felix Chong sind für ihre Großstadtthriller wie die „Infernal Affairs“-Trilogie (Hongkong 2002 - 2003) oder auch „Abgehört – Trau niemals einem Cop“ („Quie ting feng yu“, Hongkong 2009) bekannt, im Historiengenre haben sie sich bislang nicht hervor getan. „The Lost Bladesman“ zeigt, dass sie auch dieser Aufgabe gewachsen sind.
Das zur Zeit der Streitenden Reiche spielende Drama konzentriert sich auf die Figur des legendären Generals Guan Yu (Donnie Yen), der sich in der Gefangenschaft des mächtigen Fürsten Cao Cao (Wen Jiang) befindet. Während Cao Cao an der Seite des jungen, unerfahrenen Kaisers (Edison Wang) kämpft, gehört Guan Yu zu den Gefolgsleuten des mächtigsten Gegners Liu Bei (Alex Fong). Daneben existieren noch einige weitere lokale Fürsten, die zwar auf Seiten des Kaisers sind, aber kaum kontrolliert werden können. Guan Yu ist bereit, für den unter Bedrängnis geratenen Cao Cao eine Schlacht zu schlagen, um größeres Blutvergießen zu verhindern. Danach, so das Versprechen Cao Caos, dürfe Guan Yu gehen. Als Guan Yu erfährt, wo sich sein Waffenbruder Liu Bei aufhält, macht er sich mit der zukünftigen Frau Liu Beis auf den Weg, die ebenfalls in Cao Caos Gefangenschaft war. Hinter dem Rücken von Cao Cao streuen seine Gefolgsleute aber die Nachricht von der Reise Guan Yus, verbunden mit dem Befehl, den General zu töten. Schnell ist es mit der Beschaulichkeit vorbei, wenn der erste Kriegsfürst Guan Yu ins Jenseits befördern will.
„The Lost Bladesman“ brilliert auf zwei miteinander verzahnten Handlungsebenen, die das weite Feld aus tragischer Heldenfigur und strategischer Gewitztheit beackern. Donnie Yen macht in der Rolle des ehrenhaften Guan Yu, der zwar ein Krieger ist, aber den Frieden möchte, eine gute Figur. Immer wieder wird der General in Kämpfe verwickelt, die er eigentlich nicht führen möchte, wenn er auf die verschiedenen lokalen Fürsten trifft. Die versuchen den Befehl des Kaisers umzusetzen, indem sie Guan Yu töten wollen. Die Konfrontationen zwischen dem General und seinen Gegnern sind die entscheidenden Verbindungsstellen zwischen der emotional-tragischen Seite des Geschehens und dem strategischen Geflecht, in dem Guan Yu ohne sein Wissen eingebunden ist. Donnie Yen spiegelt mit einer subtilen Mimik die innere Unruhe seiner Figur wieder, die in den Kampf gezwungen wird. Die Mischung aus Passivität und Aktivität, mit der er durch das Land zieht und seine Entscheidungen trifft, soll dem Frieden
dienen, aber er kann nicht aus seiner Haut heraus. Die Treue zu seinem Waffenbruder Liu Bei blockiert den möglichen Ausweg aus der Logik des Krieges, sich auch Cao Cao anzuschließen. Der gegnerische Fürst auf Seiten des Kaisers ist zwar nicht unbedingt friedliebender, als seine Feinde, aber er hat die Vision eines vereinigten Chinas. In der Einheit liegt der Schlüssel zur Beendigung der immer neu aufflammenden Kriegshandlungen. Guan Yu erkennt das nicht oder aber fühlt sich zu sehr an seinen Treue zu Liu Bei gebunden. Er ist ein Zerissener zwischen den Mächten, die ihn strategisch einzusetzen suchen. Denn Cao Cao reagiert ausgesprochen milde, als er davon erfährt, dass sein Befehl, Guan Yu unbehelligt ziehen zu lassen, nicht beachtet wurde. Die Kämpfe in die sein Gegner Guan Yu dadurch gezwungen wurde, sind ganz in Cao Caos Sinn, da die lokalen Fürsten schwer kontrollierbare Machtfaktoren sind, die Cao Cao aus dem Weg haben will. Guan Yu erledigt somit die Arbeit, die Cao Cao selbst nicht durchführen kann, weil es sich bei den anderen Fürsten um Verbündete handelt. Die Missachtung seines Befehls passt in sein strategisches Konzept, Guan Yu für seine Zwecke einzusetzen.
Neben dem tragischen Scheitern Guan Yus, seinem persönlichen Wunsch auf ein Ende der Kämpfe dienen zu können, wird er eine strategische Figur in den Händen anderer. Alan Mak und Felix Chong liefern ein intelligentes Stück über politische Manipulation ab, bei dem Cao Cao die Fäden zieht. Der Nimbus des Helden, der Guan Yu umweht, ist ihm nützlich, weil diese Ausstrahlung eine machtvolle Wirkung entfaltet. Mit brillantem Scharfsinn setzt er seinen Gegner für die eigenen Zwecke ein. Auch das trägt zur Tragik einer Figur bei, die nicht nur die eigenen Ziele nicht erreicht, sondern auch noch seinem Gegner hilfreich unter die Arme greift.
Die perfekte Mischung aus emotionaler und strategischer Dynamik wird nicht nur in eine Abfolge gut choreographierter und spannend gefilmter Actionsequenzen eingebunden, sondern auch mit der ästhetischen Schönheit herbstlicher Natur- und Dorfpanoramen unterlegt. Guan Yu befindet sich in auf einer elegischen Reise, deren bittere Note durch die schmerzliche Sanftheit des Herbstlichtes unterstützt wird. Die einzelnen Orte der ungewollten Kämpfe haben aufgrund ihrer exakt ausgestalteten Raumwirkung den Charakter einer Bühne, auf der sich ein theatralisches Schauspiel ereignet. Dabei liegt der Fokus aber nicht auf der überbordenden Überhöhung, sondern auf der sanften Vermittlung des Geflechtes aus Scheitern, Strategie und Friedenswillen.
Bildqualität
Das Bild der Bluray lässt überhaupt keine Wünsche offen. Die Schärfe der einzelnen Sequenzen ist perfekt. Sowohl die Konturen als auch die Details werden sehr gut herausgearbeitet. Die Farben geben die Mischung aus leuchtenden Tönen und pastellartigen Bereichen hervorragend wieder, ohne dass irgendwelche Schwächen zu sehen sind. Auch der Kontrast unterstützt die Wirkung des Bildes ohne Einschränkung. Rauschen existiert nicht. Der Schwarzwert ist tief, Details werden aber nicht verschluckt.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren überzeugen mit einer differenzierten Surroundkulisse. Die vielfältigen Kriegsgeräusche in der anfänglichen Schlachtszene kommen ebenso gut zur Geltung wie die einzelnen Kämpfe mit dynamischer Präzision die Lautsprecher nutzen. Daneben stimmt auch die Wiedergabe der sonstigen atmosphärischen Umgebungsgeräusche. Insgesamt sorgt der Ton für eine sehr plastische Wiedergabe des gesamten Tons, der auch mit viel Kraft überzeugen kann. Die Dialoge sind klar und verständlich.
Extras
Das rund 16-minütige Making Of beschäftigt sich mit den Darstellern, der Figur des Cao Cao und den Actionsequenzen. In Interviews äußern sich die beiden Regisseure Felix Chong und Alan Mak und einige Darsteller, beispielsweise auch Donnie Yen, zu den Themen. Dabei hat das Making Of aber einen stark werbenden Charakter, so dass Informationen nur in homöopathischen Dosen verabreicht werden.
Fazit
„The Lost Bladesman“ ist sowohl ein tragisches Drama über den General Guan Yu, der den Frieden möchte, aber aufgrund seiner Treue zu einem Waffenbruder letztlich daran scheitert, als auch ein exzellentes Stück über politische Strategie, die durch Cao Cao repräsentiert wird. Technisch ist die Bluray ausgezeichnet.
Stefan Dabrock
27.11.2011
Originaltitel | Gwaan wan cheung (Hongkong/China 2011) |
Länge | 110 Minuten (24p) |
Studio | Splendid |
Regie | Felix Chong, Alan Mak |
Darsteller | Donnie Yen, Wen Jiang, Edison Wang, Betty Sun, Alex Fong, Andy on, Xuebing Wang, Yu Ai Lei, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Mandarin |
Untertitel | Deutsch, Niederländisch |
Extras | Making Of |
Preis | ca. 17 EUR |
Bewertung | sehr gut, technisch ausgezeichnet |