30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Bluray + DVD
„Die Vampire des Dr. Dracula“ ist die Geburtsstunde des Waldemar Daninskys, jener Werwolffigur, die Paul Naschys Filmkarriere am nachhaltigsten prägte. Bis 2003 kehrte der spanische Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor immer wieder zu dem tragischen Schicksal des Wolfsmannes zurück, der letztlich nur durch den Tod Erlösung finden kann.
Zunächst ist Waldemar Daninsky (Paul Naschy) nur ein etwas mysteriöser Bewohner eines kleinen Dorfes, in den sich Janice von Aarenberg (Dyanik Zurakowska) verliebt. Die junge Frau verbringt gerade ihre Internatsferien in der Heimat, wo sie auch auf den jungen Rudolph Weissman (Manuel Manzaneque) trifft. Während Rudolph seine Eifersucht auf Daninsky nur schwer zügeln kann, ereignen sich seltsame Mordtaten. Die Dorfbewohner organisieren daraufhin eine Treibjagd, um die Wölfe abzuschießen, die sie für die grausamen Ereignisse verantwortlich machen. Doch Daninsky ahnt, dass keine gewöhnliche Kreatur ins Jenseits befördert werden muss. Er schließt sich der in Kleingruppen agierenden Jagdgesellschaft an und kann in Gegenwart seines einzigen Begleiters Rudolph tatsächlich einen Werwolf erledigen. Da er im Kampf mit der Bestie gebissen wird, geht der Fluch auf ihn über. Rudolph empfindet tiefe Dankbarkeit gegenüber Waldemar, weil der ihm das Leben gerettet hat. Deswegen bringt er Daninsky in ein verlassenes altes Gemäuer, wo sich der Gebissene zu seinem Schutz und dem der Bevölkerung einsperren lässt, bis Rudolph ein Mittel gegen den Werwolffluch gefunden hat. Doch die Kraft der dunklen Mächte scheint kaum überwindbar zu sein.
Mit phantastischer Allgewalt beherrschen sie die Szenerie in dem einsamen, waldreichen Landstrich, in dem das Dorf liegt. Deswegen folgt das Geschehen nicht der Logik der Wahrscheinlichkeit, sondern der Logik des Nützlichen. Zufälle haben darin einen wichtigen Platz. Ohne ein Zigeunerpaar, das relativ unvermittelt auf der Bildfläche erscheint und im Alkoholrausch den ersten Werwolf zu neuem Leben erweckt, gäbe es keine bedrohliche
Situation. Doch die dunklen Mächte finden immer wieder einen Weg, um aus den verborgenen Ecken ihrer Verbannung mit grausamer Konsequenz herauszudrängen und die scheinbar sichere Realität in Besitz zu nehmen. Tragischerweise hat Daninsky den Zigeunern auf mittelbare Weise selbst den Weg zu der Stelle gewiesen, um ihnen einen Unterschlupfplatz vor einem nahenden Unwetter zu empfehlen. So scheint der Werwolffluch bereits so eng mit Daninsky verknüpft zu sein, dass er ihm Zeit seiner Existenz – die in vielen anderen Filmen weitergeführt wurde – nicht entkommen kann. Fatale Schauerromantik und die Lust an der Übernahme der Realität durch unter der Oberfläche brodelnde Kräfte prägen Naschys Werwolffilme.
Visuell führt das bei „Die Vampire des Dr. Dracula“ zu atmosphärischen Glanzlichtern, weil Kameramann Emilio Foriscot die Kunst des Effektes souverän beherrscht. Ein Vampirpärchen taucht am Bahnhof aus einer Nebelwolke heraus auf, bei der man sich nicht ganz sicher sein kann, ob es sich um Rauch eines alten Dampfzuges handelt, der jedoch nicht zu sehen ist, ob die wabernden Schwaden nur ein besonders starkes Naturphänomen darstellen, oder ob der Qualm von den beiden Kretauren selbst ausgeht, die gerade eingetroffen sind. Neben der schicken Optik ist die Irritation perfekt. Man kann sich kaum auf das verlassen, was man sieht, weil die mächtigen Kräfte des Bösen die Kunst der Verwirrung beherrschen. Und so geht von „Die Vampire des Dr. Dracula“ ein zarter, unbehaglicher Grusel aus, der trotz absurder Momente präsent bleibt.
Während Naschy als Werwolf mit seinen herumfuchtelnden Armen eher unbeholfen als besonders erschreckend wirkt, lauert die wahre Gefahr in seiner Umgebung. Der Wolfsmann ist so etwas wie eine fleischgewordene Manifestation unbewältigter Triebe, die sich letztlich halbwegs unter Kontrolle bringen lassen könnten, aber wenn zusätzlich böse Mächte am Drücker sind, dann entsteht eine bedrohliche Mixtur. Im gruselig-blau schimmernden Nachtwald oder im rötlichen Schein der Fackeln, die ein altes Gemäuer erleuchten, muss sie bekämpft werden, damit wenigstens zeitweise Ruhe herrscht.
Bildqualität
Das Bild der Bluray überzeugt mit einer guten Schärfe, die den Film frisch erscheinen lässt. In Verbindung mit den knackigen Farben kann man sich an der visuellen Gestaltung erfreuen. Denn davon lebt „Die Vampire des Dr. Dracula“ in entscheidendem Maße. Nur so entfaltet der Film seine volle Atmosphäre. Auch beim Kontrast fallen keine nennenswerten Schwächen auf. Das zarte Filmkorn stört nicht.
Tonqualität
Der spanische Monoton klingt leicht dumpf, ohne dass die Verständlichkeit der Dialoge gefährdet wäre. Schon nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran, weil der Klangeffekt nicht besonders stark ausgeprägt ist. Demgegenüber wirkt die deutsche Tonfassung heller. Das leichte Hintergrundrauschen ist in Ordnung.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus Internationale Titelsequenzen, einer Bildergalerie, einem TV-Spot und Trailern zum Film.
Im 32-seitigen Booklet widmet sich David Renske ausführlich der Entstehungsgeschichte von „Die Vampire des Dr. Dracula“, die er unter anderem in Naschys Biographie einordnet. Er geht auf die thematische sowie filmische Machart des Werkes ein und befasst sich auch mit den übrigen Daninsky-Filmen, um sie in Genrezusammenhänge einzuordnen. Ein ebenso gut geschriebener wie informativer Text.
Fazit
„Die Vampire des Dr. Dracula“ ist nicht nur wichtig, weil er die Geburtsstunde der Waldemar Daninsky-Werwolffigur ist, das Werk besticht auch durch visuell ausgefeilte Bildarrangements, die effektvolle Schauerromantik und Gruselatmosphäre heraufbeschwören. Technisch ist die Bluray gut.
Stefan Dabrock
24.03.2015
Originaltitel | La Marca del Hombre-lobo (Spanien 1968) |
Länge | 95 Minuten (24p) |
Studio | Subkultur Entertainment |
Regie | Enrique López Eguiluz |
Darsteller | Paul Naschy, Dyanik Zurakowska, Manuel Manzaneque, Aurora de Alba, Julián Ugarte, José Nieto, Carlos Casaravilla, Ángel Menéndez, Milagros Ceballos, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master-1.0 Deutsch, Spanisch |
Untertitel | Deutsch, Englisch |
Extras | Internationale Titelsequenzen, Bildergalerie, TV-Spot, Trailer, 32-seitiges Booklet |
Preis | ca. 25 EUR |
Bewertung | gut, technisch gut |