30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Anfang der 1980er Jahre befand sich Jackie Chan bereits auf dem Weg zum asiatischen Star und „Superfighter“ - besser bekannt als „Project A“ - ist eines der Werke, mit denen er seinen Ruf als komödiantischer Actionkünstler aufbaute.
Die britische Kronkolonie Hongkong wird im ausgehenden 19. Jahrhundert durch Piraten heimgesucht, die in Ufernähe ihr Unwesen treiben. Da die Küstenwache erfolglos agiert, wird sie kurzerhand aufgelöst. Deswegen müssen Dragon Ma (Jackie Chan) und seine Mitstreiter fortan Dienst unter dem Banner der Polizei leisten, mit der sie zuvor aus Konkurrenzgründen im Clinch gelegen haben. An der Aufgabe, die Piraten festzunehmen, hat sich jedoch nichts geändert. Doch da deren Anführer Sam Pau (Dick Wei) über gute Kontakte zu politischen sowie wirtschaftlichen Kreise verfügt, sind die Freischärler den Gesetzeshütern immer einen Schritt voraus. Da hilft nur noch eine Geheimaktion, bei der Ma von seinem halbseidenen Freund Fei (Sammo Hung Kam-Bo) und dem Polizisten Tzu (Biao Yuen) unterstützt wird.
Im historischen Setting um Piraten, Korruption und Geheimallianzen ist der Bewegungskünstler Jackie Chan ganz in seinem Element. Denn das Geflecht aus Interessen und Emotionen der unterschiedlichen Gruppen ist Teil einer Situation, in der Stillstand Nachteile bringt. Die Verantwortlichen der Küstenwache stehen zu Beginn des Films zwar schon unter Druck, die Piraten endlich zu fangen, aber sie sind gedanklich zu lethargisch, um den Kopf noch einmal aus der Schlinge zu ziehen. Deswegen können sie mit den strategisch gut aufgestellten Gegnern nicht mithalten, die immer einen Schritt voraus sind.
Für die Mitglieder der Küstenwache ist die Überführung ihrer Einheit in die reguläre Polizei zwar zunächst ein Schlag ins Kontor, aber letztlich entwickelt Dragon Ma aus dieser Schmach die Energie für sein entschlossenes Vorgehen gegen die Piraten. Wer stehen bleibt verliert, ist das Motto, was nun zählt. Das spiegelt sich in der aufgedrehten Inszenierung zwischen schlagkräftig-dynamischen Kampfszenen, Slapstick und geradezu tänzerisch eleganten Choreographien wieder. Mas Flucht auf einem Fahrrad durch die engen Gassen eines historischen Wohnviertels strahlt eine spielerische Leichtigkeit aus, weil schelmische Tricks auf die fließend abgestimmten Bewegungen der Teilnehmer treffen. Geschickt nutzt Chan die Gegebenheiten des alltäglichen Raums, wie Fensterläden oder Holzstiele, um das Duell
zwischen Ma und seinen Verfolgern einfallsreich auszugestalten. Chan entwickelt in dieser Szene seine Mischung aus Humor, Dramatik und Bewegung zu absoluter Meisterschaft.
Das Leben wird bei ihm zu einer Auseinandersetzung mit der richtigen Geschwindigkeit. Erst wenn Tempo und gedankliche Intelligenz im Einklang stehen, besteht eine große Chance auf Erfolg. Immer wieder hüpft Ma völlig überdreht durch die Szenerie, was zu Verwicklungen führt. So steht er ständig in Gefahr, sich selbst zu überholen und auszutricksen. Daraus schöpft Chan die Ideen für feine Slapsticknummern, in denen die Figur Ma mit den räumlichen Verhältnissen sowie seinen Gegnern kämpft. Die Orte offerieren zahlreiche Tücken, wie die Zahnräder einer Turmuhr, auf die sich Ma einstellen muss. Dabei kulminiert alles oftmals in aberwitzigen Actionnummern oder Stunts, mit denen die aufgebaute Spannung wieder reduziert wird, auf das ein neuer Bewegungsanlauf genommen werden kann.
Bildqualität
Das Bild der Bluray ist ordentlich ausgefallen. Aufgrund der Quellenlage darf man keine Schärfe wie bei aktuellen oder exzellent restaurierten Klassikern erwarten. Die Konturen sind etwas weich und der Detailgrad solide. Verschmutzungen oder Defekte halten sich dafür in Grenzen. Die Farben wirken etwas ausgebleicht, aber noch angenehm frisch. Dadurch macht das Bild einen recht prägnanten Eindruck. Der Kontrast ist in Ordnung, bei sehr dunklen Nachtszenen werden nur Kleinigkeiten verschluckt. Insgesamt kann man mit der Bildqualität gut leben.
Tonqualität
Wie bei den vorherigen Editionen der neu aufgelegten Jackie Chan-Reihe wurden die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren mit zusätzlichen Toneffekten angereichert. Das wurde recht behutsam gemacht, sodass man hier tatsächlich von etwas mehr Klangvolumen profitieren kann. Echten Raumklang sollte man aber nicht erwarten. Die Dialoge sind gut verständlich.
Wer den alten Monoton schätzt wird aber ebenfalls bedient.
Extras
Neben der ungeschnittenen Originalversion enthält die Bluray auch die alte, gekürzte deutsche Fassung des Films.
Im Audiokommentar zeigt Bey Logan, dass er ein profunder Kenner des Hongkongkinos ist. Logan liefert interessante Hintergrundinformationen zu den Sets, ordnet „Superfighter“ in die Filmgeschichte sowie Jackie Chans Karriere ein, hat etwas zu den Darstellern zu sagen und geht auf die Stunts ein. Ein ausgezeichneter Kommentar.
Im knapp 80-minütigen „Making Of – A Classic Revisited“ führt Bey Logan durch die einzelnen thematischen Kapitel der Dokumentation. Dabei geht es um die Stunts, die Drehorte, die Darsteller, die Musik und noch einiges mehr. So wird deutlich, mit welchem Aufwand „Superfighter“ produziert wurde und welche stilbildende Bedeutung das Werk für Chans Filmographie hat. Die faszinierende Dokumentation hat eigentlich nur das Manko, dass der Abschnitt zu den Drehorten unterbelichtet wirkt. Hier hätte man sich mehr Informationen über deren Lage und ihr Aussehen zum Entstehungszeitpunkt des Making Ofs gewünscht.
Bei den Interviews mit den Darstellern Biao Yuen (etwa 18 Minuten), Wing Chun Großmeister Hois-San Lee (etwa 22 Minuten), Dick Wei (etwa 13 Minuten), dem Darsteller und Stuntman Mars (etwa 15 Minuten) sowie Filmmusikkomponist Michael Lai (etwa 17 Minuten) handelt es sich um längere Versionen der Gespräche, die bereits für die Making Of-Dokumentation verwendet wurden. Darin gehen alle ausführlich auf ihre jeweilige Arbeit im Filmgeschäft ein und befassen sich mit den Bedingungen, die sich im Laufe der Jahre geändert haben. So wird die Dokumentation trotz der Doppelungen gut ergänzt.
Die zehn Minuten an Deleted Scenes sind durchgängig unterhaltsam, für die Dramaturgie des Films aber auch nicht besonders erheblich.
Hinter „Outtakes“ verbirgt sich ein etwa zweiminütiger Werbezusammenschnitt aus ein paar B-Roll-Aufnahmen und Filmszenen, der jedoch mau daherkommt.
Trailer zum Film sind auf der Bluray ebenfalls enthalten.
Fazit
„Superfighter“ gehört zu Chans besten Filmen. Dem Hongkong-Chinesen ist eine runde Mischung aus Bewegung, Humor und Dramatik gelungen, mit der er die abenteuerliche Geschichte zu einem Erlebnis gemacht hat. Technisch ist die Bluray in Ordnung.
Stefan Dabrock
12.09.2014
Originaltitel | 'A' gai wak aka. Project A (Hongkong 1983) |
Länge | 107 Minuten (24p) |
Studio | Splendid |
Regie | Jackie Chan |
Darsteller | Jackie Chan, Sammo Hung Kam-Bo, Biao Yuen, Dick Wei, Isabella Wong, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DTS HD Master 5.1 Deutsch, Kantonesisch, DTS-HD-Master 2.0 Mono |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Audiokommentar von Bey Logan, Making Of – A Classic Revisited, Deleted Scenes, Trailer, u.m. |
Preis | ca. 12 EUR |
Bewertung | sehr gut, technisch in Ordnung |