30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Thanakorn Pongsuwans „Fireball“ leidet nur in zweiter Linie darunter, dass der Film hierzulande in einer um gut vier Minuten geschnittenen Version veröffentlicht wurde, in erster Linie sorgen eine völlig verpatzte Montage sowie die sträfliche Ignoranz der selbst auf den Weg gebrachten Thematik für das Scheitern des Films.
Inhaltlich beschreitet das Werk gängige Pfade, wenn man die Motivation der Hauptfigur berücksichtigt. Als Tai aus dem Gefängnis entlassen wird, stellt er fest, dass sein Zwillingsbruder Tan schwer verletzt im Krankenhaus liegt. Verantwortlich dafür ist ein brutales Spiel, an dem sich Tan beteiligt hatte. Dabei müssen zwei Mannschaften versuchen, einen Basketball in den Korb der gegnerischen Partei zu befördern. Regeln gibt es bei dem Sport nicht, so dass die Kampfkunst eine entscheidende Rolle spielt. Der Gegner darf auch getötet werden. Basketball trifft auf Knochenbrecher-Martial-Arts – Korb oder Sarg. Tai begibt sich in die Kreise, in denen auch sein Bruder verkehrte, um Rache zu üben. Als Spieler muss er sich im brutalen Kampfgetümmel durchsetzen, um nicht unterzugehen.
So üblich das Rachemotiv auch ist, so ungewöhnlich ist die Idee, einen Mannschaftssport wie Basketball und Kampfkunst zu kombinieren, wenn auch beispielsweise Norman Jewison in seinem 1975 entstandenen „Rollerball“ bereits einen mit sehr losen Regeln ausgestatteten Mannschaftssport in Szene setzte. Ganz offensichtlich war die Idee selbst für Regisseur Thanakorn Pongsuwan zu ungewöhnlich, obwohl er selbst am Drehbuch mitgearbeitet hat.
Denn ein Mannschaftssport ist in der fahrigen Inszenierung und Montage der diversen Kampfszenen nicht mehr erkennbar. Auf diese Weise wird nicht nur die große Chance vertan, dem klassischen Einzelkämpfergenre mal eine etwas andere Sichtweise einzuimpfen, die auf die positive Kraft der Gruppe setzen würde, sondern Thanakorn Pongsuwan verrät auch die Grundidee. Das Basketball-Motiv ist nur noch ein billiges Täuschungsmanöver, weil im Film nur einzelne Kämpfe Mann gegen Mann zu sehen sind, die sich innerhalb des Spiels ergeben, ohne dass der Tatsache Rechnung getragen wird, dass es noch weitere Mitspieler gibt. Natürlich fängt die Kamera zwischendurch einen Pass oder ein wenig Dribbelarbeit ein, um kurz darauf die nächste Prügelaktion zu zeigen, die sich so isoliert auch in einer gewöhnlichen Kampfsituation ohne Basketball-Brimborium abspielen könnte. Der Film leidet kurz gesagt darunter, dass keiner der Beteiligten in der Lage gewesen ist, eine Basketballchoreographie mit harter Martial Arts zu entwerfen. Das wirft die Frage auf, warum die Thematik überhaupt verwendet wurde. Erschreckenderweise gehen die wenigen Szenen, in denen die Dynamik des Mannschaftsspiels kurz aufblitzt, dann auch noch in der nur noch grotesk zu nennenden Montage unter, deren Ziel eine möglichst große Unübersichtlichkeit gewesen sein muss. An keiner Stelle des Films – und das gilt auch für die Prügelaktionen – gelingt es Thanakorn Pongsuwan, entweder den Raum, die Beziehungen der Figuren im Raum zueinander, Angriff und Verteidigung oder sonstige Bewegungen der Figuren bei den Kämpfen in eine nachvollziehbare Schnittfolge aus aufeinanderfolgenden Aktionen zu übersetzen. Deswegen wirkt Pongsuwan wie ein Stummer, der mit aller Gewalt brüllen will.
Bildqualität
Die Bluray hat aber auch positive Aspekte, denn ob man die geleckte Videoclipästhetik nun mag oder nicht, sie wurde gut auf die Bluray übertragen. Die Schärfe überzeugt mit klaren Konturen und einer guten Detailfreudigkeit. Die kräftigen Farben der teilweise mit deutlichem Filtereinsatz produzierten Optik überzeugen ebenso, wie der Kontrast eine gute Figur macht. Die Körnigkeit des Materials, die teilweise stärker durchscheint, ist keine Schwäche der Bluray. Besonders störend ist sie auch nicht.
Tonqualität
Die DTS-HD-5.1-Tonspuren verfügen über klare Dialoge ohne Verzerrungen. Für die räumliche Wirkung ist vor allem die Musik zuständig, aber auch diese füllt die vorderen Lautsprecher stärker aus. Insgesamt ein solider Ton, der immerhin die notwendige Dynamik an den Tag legt, wenn Musik und Toneffekte mal anschwellen.
Extras
Die Interviews mit Cast & Crew (etwa 10 Minuten) vereinen im Wesentlichen PR-Aussagen, nur ein oder zwei Informationenen zur Projektentwicklung in den ersten beiden Interviews sind interessant. Da es keine Namenseinblendung gibt, kann man als Zuschauer jedoch nur spekulieren, wer gerade interviewt wird, wenn es sich nicht um einen der Darsteller handelt.
„Behind the Scenes“ (etwa vier Minuten) zeigt ebenso wie die Outtakes (etwa sechs Minuten) unkommentiertes B-Roll-Material vom Dreh, dass aber nicht eindrucksvoll ist, da die Chance vertan wird, die Actionszenen auf diesem Wege noch einmal intensiver zu würdigen.
Die „Deleted Scenes“ (etwa vier Minuten) sind nicht der Rede wert, zumal sie in schwacher Bildqualität vorliegen.
Ein Trailer und zwei TV-Spots sind ebenfalls auf der Bluray enthalten.
Fazit
„Fireball“ verlacht seine eigene Grundidee einer Kreuzung aus Basketball und Martial Arts, indem er sie auf der Ebene der Inszenierung nahe komplett außen vor lässt. Das Geschehen ließe sich ohne nennenswerte Einschränkungen auch als klassischer Käfigkampf-Film in Szene setzen. Hinzu kommt ein dilettantischer Schnitt, der die jeweiligen Kampfaktionen unübersichtlich zerhackt, weil jegliches Gespür für Rhythmus fehlt. Technisch ist die Bluray gut.
Stefan Dabrock
06.01.2010
Originaltitel | Taa/Chon (Thailand 2009) |
Länge | 93 Minuten (24p) |
Studio | Splendid |
Regie | Thanakorn Pongsuwan |
Darsteller | Preeti Barameeanat, Khanutra Chuchuaysuwan, Kumpanat Oungsoongnern, Phutharit Prombandal, Arucha Tosawat, u.a. |
Format | 1:1,78 (16:9) |
Ton | DTS-HD 5.1 Deutsch, Thailändisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Interviews, Deleted Scenes, Trailer, u.m. |
Preis | ca. 23 EUR |
Bewertung | schwach, technisch gut |