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rezensionen

30.03. Paul Temple und der Fall Marquis
03.03. Die weiße Mafia
16.02. Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02. Im Dutzend zur Hölle
28.01. Die Engel von St. Pauli
21.01. Die Todeskralle des grausamen Wolfes
06.01. Die Mörderklinik
12.12. Paul Temple: Jagd auf Z
27.11. Die drei Supermänner räumen auf
30.10. Die Heuchler
10.10. X 312 … Flug zur Hölle...
03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
26.08. Das Omen des Bösen
11.08. Menschen im Hotel
06.08. Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11. Return of the Warrior
30.05. Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

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Die Feuerwehr hat's drauf!

Der Brandstifter von Los Angeles

Der Brandstifter von Los Angeles

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatten die USA ein großes Bedürfnis, der eigenen Bevölkerung klar zu machen, dass ihre Institutionen für Sicherheit und Ordnung sorgen. In der Auseinandersetzung mit dem Kommunismus sollte das eigene System gestärkt werden. Überzeugende Schlagkraft von Polizei und anderen Ermittlern im Inneren gleich Überlegenheit der eigenen Gesellschaftsordnung. Filme wie Anthony Manns „Geheimagent T“ (USA 1947) oder auch der vorliegende „Der Brandstifter von Los Angeles“ waren Hollywoods Beitrag, um diese Formel in griffige Erzählungen zu übersetzen.
Während bei Mann das Schatzamt im Fokus des Interesses steht, übernimmt hier der Brandermittler Joe Martin (Robert Lowery) einen kniffligen Fall. In der Stadt der Engel häufen sich mysteriöse Brände, bei denen die jeweilige Versicherung zahlen muss. Weil die Angelegenheit stinkt, geht die Feuerwehr der Sache nach. Joe Martin verfolgt die Spur bis zum Versicherungsagenten Fender (Douglas Fowley), der darin verwickelt zu sein scheint. Dem aalglatten Geschäftsmann lässt sich jedoch nichts nachweisen. Deswegen wird Martin zunächst öffentlich demontiert, um dann als verdeckter Ermittler Fenders Bande infiltrieren zu können. Dort trifft er auf den zwielichtigen Pete Purdy (Edward Brophy), dessen kumpelhafte Direktheit die kriminelle Energie nicht verdecken kann, mit der er zu Werke geht. Martin lässt sich auf Petes gefährliches Spiel ein, um die Brandserie aufzuklären.

„Der Brandstifter von Los Angeles“ soll dem Volk zeigen, dass die zuständige Behörde alles im Griff hat, auch wenn kriminelle Elemente die Sicherheit bedrohen. Deswegen muss der Film so authentisch wie möglich wirken, um nicht als bloßes Fantasiegebilde irgendwelcher kreativer Drehbuchschreiber abgetan werden zu können. Wie bei solchen Filmen üblich, übernimmt ein echter Behördenvertreter oder ein Darsteller in der Rolle eines hohen Vorgesetzten den Part des Kommentatoren. Seine Worte klingen wie bei einer Dokumentation nach der Stimme der Autorität, die alles sinnstiftend einordnet und den Überblick über das Geschehen hat. Widerspruch ist zwecklos, wenn der Kommentator etwas sagt. So durchschaubar die Strategie auch ist, so wirkungsvoll kann sie sein, wenn man einen überzeugenden Darsteller zur Verfügung hat. William Forrest verfügt in dieser Rolle über eine onkelhaft-gesetzte Der Brandstifter von Los Angeles Ausstrahlung, die ihm gleichermaßen Wärme wie Autorität verleiht.
Seine Erläuterung des Geschehens, die immer wieder eingestreut wird, fügt sich mit den ruhigen Bildern der darstellenden Kamera zu einer Erzählung zusammen, die zwischen nüchterner Präsentation und dezenter Dramatisierung schwankt. Denn in den entscheidenden Momenten verlässt der Film zur Spannungssteigerung den vollkommen zurückgenommenen Stil. Ein dunkles Lagerhaus, in dem Joe Martin und Pete Purdy einen Brand legen, erscheint mit seinen unübersichtlichen Ecken bedrohlich. Im Schatten der Nacht wird das schändlich-kriminelle Handwerk verrichtet, das durch die düstere Atmosphäre den Charakter einer bösen Tat erhält.
Trotz solch gelungener Szenen kann der Film den Makel jedoch nicht ganz abstreifen, den er sich selbst aufgrund der Behördenstützung gegeben hat. Das Ziel, die Brandermittler als zuverlässig-arbeitende Männer zu zeigen, denen niemand dumm kommen kann, verhindert, dass der Film seine schlicht-sachlichen Art nachhaltig verändern kann. Der Thrill bleibt dabei verständlicherweise auf der Strecke.

Bildqualität

Der Brandstifter von Los Angeles

Die DVD stützt sich auf eine ordentliche, aber durchaus abgenutzte Filmkopie. Deswegen sind über die gesamte Lauflänge immer wieder analoge Defekte zu sehen. Die Patina des Materials beeinträchtigt den Filmgenuss aber nicht so nachhaltig, das man sich ständig gestört fühlt. Die DVD sieht vielmehr so aus, als würde man im Kino eine ansprechende, aber alte Kopie ansehen. Die Schärfe ist dementsprechend etwas weich, aber da hat man schon deutlich schlimmere Beispiele gesehen. Eine sehr ordentliche Konturenwiedergabe trifft auf einen reduzierten Detailreichtum. Der Kontrast macht eine gute Figur, so dass die Nuancen der Schwarzweiß-Bilder relativ gut zur Geltung kommen. Das analoge Rauschen stört nicht.

Tonqualität

Leider befindet sich auf der DVD nur der deutsche Ton. Angesichts der Marktchancen der DVD kann man das zwar verstehen, bedauerlich ist es dennoch, zumal der Originalton sicher verfügbar gewesen wäre. Die Dialoge lassen sich gut verstehen, auch wenn sie immer wieder von einem hörbaren Hintergrundrauschen begleitet werden. Nennenswerte Verzerrungen gibt es nicht.

Extras

Bei dem etwa 15-minütigen Kurzfilm „So ist Amerika“ handelt es sich um eine alte Schwarzweiß-Dokumentation über das Rockefeller Center, in der auffällig oft das Wort „reibungslos“ auftaucht. Das Filmchen will die technischen sowie kulturellen Fähigkeiten Amerikas feiern.
Daneben ist auf der DVD ein etwa achtminütiger Cartoon mit dem Titel „Don Quixote“ enthalten, der auf ganz amüsante Weise das klassische Motiv interpretiert.

Fazit

„Der Brandstifter von Los Angeles“ gehört in die Linie staatstragender Filme, die dem amerikanischen Volk nach dem Zweiten Weltkrieg mithilfe dokumentarisch angehauchter Geschichten die Leistungsfähigkeit der eigenen Institutionen nahebringen wollten. Der stilistische Ansatz verhindert jedoch, dass die Spannung besonders stark wird. Denn wenn der Held zu sehr in Gefahr gerät, dann könnte das Volk Zweifel haben, ob solche Bedrohungen immer gelöst werden können. Technisch ist die DVD in Ordnung.

Stefan Dabrock

01.04.2013

   
Originaltitel Arson, Inc. (USA 1949)
Länge 63 Minuten (Pal)
Studio Media Target
Regie William Berke
Darsteller Robert Lowery, Anne Gwynne, Edward Brophy, Marcia Mae Jones, Douglas Fowley, Maude Eburne, William Forrest, u.a.
Format 1:1,33 (4:3)
Ton Mono Deutsch
Untertitel -
Extras Kurzfilm „So ist Amerika“, Cartoon „Don Quixote“
Preis ca. 20 EUR
Bewertung nüchtern, technisch in Ordnung