30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Western wie „Winchester 73“ (USA 1950), „Nackte Gewalt“ („The Naked Spur“, USA 1953) und „Der Mann aus dem Westen“ („Man of the West“, USA 1958) gehören zu den wichtigsten Filmen des amerikanischen Regisseurs Anthony Mann, der aber auch Thriller wie den vorliegenden „Geheimagent T“ inszenierte.
Dennis O'Brian (Dennis O'Keefe) und Tony Genaro (Alfred Ryder), zwei Ermittler des amerikanischen Schatzamtes, sollen unter falschem Namen in eine Bande eingeschleust werden, die Falschgeld im großen Stil in Umlauf bringt. Obwohl die eigentliche Spur nach Kalifornien führt, reisen die T-Men genannten Behördenvertreter unter den Namen Tony Galvani (Alfred Ryder) und Vannie Harrigan (Dennis O'Keefe) nach Detroit. Die Falschgeldbande hat Verbindungen zum dort ansässigen Gangster Vantucci (Anton Kosta). Der Plan, über diesen Umweg die kalifornischen Verbrecher zu infiltrieren, geht auf. Harrigan kann sich nach seiner Abreise aus Detroit an den „Schemer“ (Wallace Ford) heranmachen, der ein wichtiger Teil der Falschmünzer ist. Über ihn ermittelt er entscheidende Hinweise, um den großen Schlag gegen die Verbrecher vorbereiten zu können. Aber die Gangster erweisen sich als ausgesprochen misstrauisch, sodass Harrigan und seine Kollegen immer auf der Hut sein müssen, wenn sie nicht auffliegen wollen.
Mit sonorer Stimme informiert Elmer Lincoln Irey, der tatsächlich eine hohe Funktion beim amerikanischen Schatzamt einnahm, dass die folgenden Ereignisses des Films auf wahren Begebenheiten beruhen würden. Der Hinweis ist mehr als eine Floskel, weil er den Ton vorgibt, mit dem Mann „Geheimagent T“ in Szene gesetzt hat. Die Erzählung folgt im klar strukturierten Reportagestil den beiden Ermittlern, wobei vor allem Harrigan im Fokus steht. Auf punktuell ausgearbeitete Spannungsszenen – so müssen die T-Men die Detroiter Gangster erst einmal überzeugen, dass sie keine Polizisten sind – folgen nüchtern wirkende
Darstellungen zum Fortgang der Ermittlungen. Die Dramatik des Films speist sich deswegen zunächst weniger aus klassischen Mitteln einer Gefahrenpräsentation, als vielmehr aus der komprimierten Abfolge der Polizeiarbeit. Die Strategie der Infiltration und die daraus resultierenden Ergebnisse werden so kompakt aneinander geschnitten, dass der Film tatsächlich den Eindruck einer rasant montierten Reportage macht. Alles, was Mann präsentiert, steht im Dienst der Authentifizierung des Geschehens, mit dem die Leistungsfähigkeit des US-Schatzamtes dokumentiert werden soll. Die Reibungslosigkeit der Ermittlungsarbeit erinnert streckenweise an eine Propagandadarstellung für die Behörde.
Aber Mann weiß, dass er darauf allein kein packendes Finale aufbauen kann, das die Thrillererwartungen des Publikums befriedigen würde. Deswegen streut er im zweiten Teil immer mehr Szenen ein, die über eine nüchterne Präsentation hinausgehen. Eine Bar, in die Harrigan dem „Schemer“ gefolgt ist, baut mithilfe exotischen Ambientes die gefährlich-verführerische Atmosphäre eines Kriminellennestes auf. Das Gespräch, das der Ermittler mit einer elegant-attraktiv gekleideten Bedienung führt, changiert zwischen neckischem Flirt und verdeckter Verhörmethode. Die Reportage des Anfangs wird zunehmend um kleine Miniaturen ergänzt, die aus dem Arsenal romantisch aufgeladener Thriller stammt. Die Hauptfiguren gewinnen dadurch an Menschlichkeit, die den meisten Gangsterfiguren nicht zuteil wird. Denn sie sind in der Regel, wenn sie überhaupt in entsprechenden Szenen auftauchen, nur eine Chiffre für die Gefahr, die den Ermittlern droht.
Reportagestil und Thrillerdramatik verdichten sich schließlich, ohne die ganz große Wirkung entfalten zu können. Das liegt an der nicht vollständig vollzogenen Verschmelzung beider Elemente. Auch die durchaus ruppige Art der Gewalt und die Lebensgefahr, mit der einige Figuren konfrontiert werden, ändert daran nichts. Übrig bleibt ein routiniertes Werk eines großen Regisseurs.
Bildqualität
Die DVD zu „Geheimagent T“ ist die bislang schwächste Veröffentlichung aus dem Hause Media Target. Das Bild basiert auf einer Vorlage, die deutlich sichtbare Alterserscheinungen aufweist. Neben einigen analogen Defekten fällt das weiche Bild auf, das bei einem so alten Film aber auch nicht überrascht. Ohne aufwendige Restaurierung, deren Kosten dann durch die Veröffentlichung wieder hereingeholt werden müssen, lässt sich das Ergebnis nicht verbessern. Die weichen Konturen und der Mangel an Details sind aber auch nicht so dramatisch, da hier einfach die Qualität einer alten, immer noch guckbaren Kopie reproduziert wird. Schwerwiegender ist demgegenüber der immer wieder sichtbare wackelige Bildstand und die Bewegung, die innerhalb der Szenerie vorhanden ist. So bewegen sich beispielsweise die obere sowie die untere Kontur eines Möbelstücks aufeinander zu und wieder voneinander weg. Entsprechende Effekte sind über die gesamte Lauflänge des Films so deutlich sichtbar, dass einem in den stärksten, glücklicherweise nur selten vorhandenen Momenten, schwindelig werden kann. Stehende Rauschmuster ergänzen die Schwächen. Das analoge Rauschen ist zwar gut sichtbar, spielt demgegenüber aber nur eine untergeordnete Rolle, zumal es bei einem alten Film nicht zwangsläufig stört. Der Kontrast reißt hinsichtlich der Graustufendifferenzierung zwar keine Bäume aus, ist aber noch in Ordnung.
Tonqualität
Der Originalton hat mit einem deutliche hörbaren Rauschen und Verzerrungen zu kämpfen. Die Dialoge lassen sich dennoch recht gut verstehen. Zischlaute und Schnarren muss man aber hinnehmen. Auch die Musik weist vor allem bei den Höhen Verzerrungen auf. Bei der deutschen Synchronisation sind Rauschen und Verzerrungen hörbar schwächer ausgeprägt.
Extras
Bonusmaterial existiert nicht.
Fazit
„Geheimagent T“ vermischt Reportagestil und dezente Dramatikanflüge zu einem Thriller, bei dem die einzelnen Inszenierungselemente keine vollständige Einheit eingehen. Deswegen bleibt der Film als Routinearbeit eines guten Regisseurs in Erinnerung. Technisch ist die DVD leider unter dem Durchschnitt.
Stefan Dabrock
15.01.2013
Originaltitel | T-Men (USA 1947) |
Länge | 90 Minuten (Pal) |
Studio | Media Target |
Regie | Anthony Mann |
Darsteller | Dennis O'Keefe, Mary Meade, Alfred Ryder, Wallace Ford, June Lockhart, Charles McGraw, u.a. |
Format | 1:1,33 (4:3) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel | - |
Extras | - |
Preis | ca. 24 EUR |
Bewertung | routiniert, technisch unter dem Durchschnitt |