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Jegliche Assoziationen zu anderen Science-Fiction- oder Rebellionsfilmen der Vergangenheit verbieten sich angesichts des niedrigen Budgets, mit dem „Fallen Empire – Die Rebellion der Aradier“ gedreht wurde. Der einfache Vergleich kann dem mager ausgestatteten Werk Alejo Mo-Suns nicht gerecht werden. Interessant ist vielmehr die Frage, wie der Regisseur mit den begrenzten Mitteln umgegangen ist, auf welche Weise er ihnen Rechnung getragen hat.
Der Planet der Arid wurde von den Menschen in Besitz genommen und die eigentliche Bevölkerung versklavt. Einzelne Stämme konnten sich dem Einflussbereich der Menschen um Diktator Griffin (Julian Sands) entziehen. Sie leben irgendwo in der Einöde in Zelten versteckt. Hirokin (Wes Bentley), ein Mensch, der sich durch die Heirat mit der aridischen Frau Terra (Mercedes Manning) zu einem Außenseiter gemacht hat, will mit dem Konflikt nichts zu tun haben. Als er aber zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn von Griffins Truppen gefangen genommen wird, kann er sich nicht mehr heraushalten. Auf die Grausamkeiten des Diktators reagiert er mit einem Racheschwur, während die Aridier in ihm einen möglichen Heilsbringer sehen. Deswegen sorgt Honsu (Rodney Charles) dafür, dass Hirokin zum legendären Aridier Moss (Angus Macfadyen) fliehen kann. Moss gilt als weiser Mann, der den Aufstand der Aridier mental begleiten kann, während Hirokin die militärische Stärke verkörpern soll.
Die Antwort auf Frage nach der Art und Weise, wie Regisseur Alejo Mo-Sun dem niedrigen Budget Rechnung getragen hat, mündet in einer schlechten Nachricht. Das Handlungskonzept wurde gegenüber ähnlichen Grundideen nur unwesentlich verändert. Auf die Restriktionen des Budgets hat der Regisseur mit Verkleinerung der Szenerien und Weglassen reagiert. Dabei hat er eine Grenze überschritten, die auch mit viel Wohlwollen nicht mehr ignoriert werden kann.
Wer Salzkristalllampen aus dem örtlichen Esoterikfachgeschäft einsetzt, um eine mickrige Höhlenbar der Aradier auszustaffieren, der leistet einen Offenbarungseid. So rückt man die finanziell schwache Ausstattung eines Science-Fiction-Films prominent in Szene, statt darüber nachzudenken, wie sie geschickt kaschiert werden könnte. Die Idee, aus der Gegenwart unserer Zeit altbekannte technische Gegenstände variationslos für das einzusetzen, für das sie auch in unserer Gegenwart benutzt werden, ist für einen Science-Fiction-Film unwürdig. Die Lampen mögen nur ein kleines Detail sein, sie sind aber sympthomatisch für die fehlende Fähigkeit Mo-Suns, die in seinem Film verwendeten Motive und Dinge einer eigenen Interpretation zu unterziehen. An keiner Stelle des Films gewinnt man das Gefühl, das die Lust an der Erzählung einer Geschichte für die Entstehung des Werkes Pate stand.
Zur spartanischen Ausstattung kommt die Unfähigkeit hinzu, die Rebellionsgeschichte so zu erzählen, dass die geringe Zahl der Darsteller unauffällig bleibt. Statt den Kampf der Aradier mit den Menschen auf eine symbolische Duellsituation zu reduzieren, versucht Mo-Sun allen Ernstes mit einer Handvoll Schauspielern den Kampf eines Volkes gegen eine Besatzungsarmee zu inszenieren. Im Ergebnis macht sich der Eindruck breit, das Volk der Aradier bestünde insgesamt aus 30 bis 50 Leuten. Wie sonst soll man die Ansage interpretieren, die einzelnen Stämme würden sich an einem bestimmten Punkt sammeln, an dem nicht mehr Aradier zu sehen sind. Die Gegenseite ist auch nicht zahlreicher und der Endkampf kommt mit noch weniger Teilnehmern aus. Langeweile und Lächerlichkeit summieren sich zu einem absurden Unfug, der sich außerdem aus einer konfusen Handlung speist.
Die räumliche Anordnung des Lagers um den Aradier Moss in Bezug auf den Sitz des Diktators bleibt nebulös. Das wirft die Frage auf, aus welchem Grund Griffins Truppen die offen in einem Canyon aufgebauten Zelte trotz angeblich längerer Suche nie finden konnten. Mo-Sun flüchtet vor der Antwort, indem er geographische Themen einfach außen vor lässt und hofft, damit durchzukommen. Das ist angesichts des mäßigen Tempos, mit dem „Fallen Empire“ aufwartet, aber schwierig. Die Ziellosgkeit und das Zaudern der Hauptfigur lässt viel Raum, um über das Gesehene nachzudenken. Eine Überwältigungsstrategie wäre eine gute Methode gewesen, um die offenen Fragen zu verdecken. Dafür nimmt sich das Werk aber viel zu ernst. Die Mischung aus Kampf und Philosophie soll Würde ausstrahlen.
Bildqualität
Das Bild der Bluray hat ein wenig mit dem Budget des Films zu kämpfen. So entfaltet die Schärfe kein plastisches Bild wie bei den sehr guten aktuellen Blurays. Aber die Mischung aus leicht weichen Einstellungen und klaren Szenen kann sich durchaus sehen lassen. Die Wüstenlandschaft des Planeten kommt gut zur Geltung. Der Kontrast sowie die Farbdarstellung kommen ohne nennenswerte Schwächen aus. Insgesamt ein ordentliches bis gutes Bild.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren entfalten keine nennenswerte räumliche Atmosphäre, da es an entsprechenden Effekten mangelt. Die Musik klingt auch nicht so dynamisch, wie man sich das wünschen würde. So bleibt ein ordentlicher, aber nicht guter Raumklang übrig. Die Dialoge sind klar und verständlich.
Extras
Bonusmatrial existiert nicht.
Fazit
„Fallen Empire – Die Rebellion der Aradier“ versteigt sich darauf, die Geschichte eines Volksaufstandes als Epos zur erzählen, ohne auch nur annähernd die Mittel dafür zur Verfügung zu haben. Der mögliche Ausweg, die Geschichte auf ein symbolisches Duell zu reduzieren, das mit wenig Budget überzeugen umsetzbar gewesen wäre, wurde ausgeschlagen. Der Tunnelblick hat gesiegt. Technisch ist die Bluray ordentlich.
Stefan Dabrock
31.07.2012
Originaltitel | Hirokin (USA 2011) |
Länge | 105 Minuten (24p) |
Studio | Splendid |
Regie | Alejo Mo-Sun |
Darsteller | Wes Bentley, Jessica Szohr, Angus Macfadyen, Laura Ramsey, Julian Sands, Max Martini, Rodney Charles, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Mandarin |
Untertitel | Deutsch, Niederländisch |
Extras | - |
Preis | ca. 16 EUR |
Bewertung | schwach, technisch ordentlich |