30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Die DVD basiert auf der gekürzten deutschen Fassung, da laut Label kein qualitativ brauchbares Master der längeren italienischen Fassung aufzutreiben war. Die fehlenden Szenen sind als Bonusmaterial auf der DVD enthalten.
Nur sechs Jahre nach „Danza macabra“ (Italien 1964) legte Antonio Margheriti mit „Dracula im Schloss des Schreckens“ ein Remake seines eigenen Gothic Horror Films vor. Die Produzenten wollten auf der Welle erfolgreicher Horrorfilme mitschwimmen wie sie gerade auch vom britischen Hammer-Studio auf den Markt gebracht worden waren.
Für die Rolle des Schriftstellers Edgar Allan Poe, der nur zwei kurze Auftritte zu Beginn und am Ende des Films hat, wurde Klaus Kinski verpflichtet. Mit delirierender Intensität trägt er in einer Kneipe eine Geschichte vor, die der Journalist Alan Foster (Anthony Franciosa) mit dem Hinweis unterbricht, dass es sich um Fiktion handele. Poe aber besteht darauf, dass sein literarisches Schaffen Realitäten wiedergibt. Gemeinsam mit Lord Thomas Blackwood (Enrico Osterman) schlägt er Foster eine Wette vor, dass dieser es nicht schaffe, eine Nacht in einem nahe gelegenen Schloss lebend zu überstehen. Foster lässt sich darauf ein und wird per Kutsche zum Schloss gebracht. Nachdem er es betreten hat, scheint zunächst alles ruhig, aber plötzlich taucht Elisabeth Blackwood (Michèle Mercier) auf, die sich als Schwester des Lord vorstellt. Und sie ist nicht die Einzige, die sich in dem angeblich unbewohnten Gebäude herumtreibt.
Antonio Margheriti kennt die Mechanismen des Gothic-Horrors aus dem Effeff. Entsprechend effekvoll drapiert er die Zutaten, ohne dabei in übertriebenen Inszenierungswahn zu verfallen, der die Show in den Vordergrund rückte. Zum klassisch wuchtigen Mobiliar aus dunklen Möbeln gesellen sich Kerzenleuchter, Spinnenweben in Hülle und Fülle und natürlich auch attraktive Frauen aus dem Jenseits, die ihre Verführungskraft am Journalisten testen, um ihn auf ihre Seite des Existenz zu ziehen. Das Schloss ist eine Art Pforte zwischen Dies- und Jenseits, an der die Existenz auf fragilen Füßen steht. Die atmosphärischen Zutaten stehen ganz im Dienste der Unsicherheit, mit der Foster immer wieder konfrontiert wird. Die Spinnweben als ein Symbol des Verfalls treffen auf vital erscheinende Kreaturen, um einen Widerspruch zu erzeugen, dessen irritierende Kraft Foster herausfordert. Sein Geist muss sich oftmals schütteln, um die Irrlichter abzustreifen, die ihn auf einen anderen Weg führen wollen, als er selbst gehen möchte.
Vor seinen Augen rollen Geschehnisse aus der Vergangenheit ab, deren Tragik das brüchige Fundament betont, auf dem sich die menschliche Existenz gründet. Die emotionale Dichte der gezeigten Schicksale fordert trotz ihrer für Foster distanzierten Darstellung im Stile einer Theateraufführung seine rationale Widerstandkraft heraus. Die Manifestation der Figuren in seiner Realität, in der sie direkten Einfluss auf ihn haben, zerstört die zwischendurch kurz aufflackernde scheinbare Sicherheit, in der er sich befindet. Margheriti spielt souverän auf der Klaviartur aus Zurückhaltung und Offensivität, um sein atmosphärisches Schauerstück in Szene zu setzen. Dadurch gelingt ihm ein klassischer Horrorfilm, der sich zudem mit der Fragilität der rationalen Welt auseinandersetzt.
Bildqualität
Die DVD basiert auf einer sehr ordentlichen Vorlage, die nur sekundenweise leichte Laufstreifen offenbart und kaum Verschmutzungen oder sonstige defekte aufweist. Die Schärfe bleibt im guten Mittelfeld, da es immer wieder Einstellungen gibt, die weich aussehen. Die Farben sind nicht so kräftig wie es optimal wäre, aber sie geben die Atmosphäre und Ausstattung des Films noch effektvoll wieder. Der Konrast ist etwas steil, so dass es zu leichten Überstrahlungen kommt. Das analoge Rauschen stört nicht.
Tonqualität
Die DD 2.0 Mono Tonspuren werden von einem hörbaren Hintergrundrauschen begleitet, dass aber an keiner Stelle die verständlichkeit der Dialoge gefährdet. Diese klingen etwas dumpf, was bei einem alten Mono-Ton nicht überrascht. Nennenswerte Verzerrungen treten aber nicht auf.
Extras
Als Bonus wurden 26 Minuten aus der italienischen Fassung auf die DVD gespeichert, die in der deutschen Fassung geschnitten wurden. So hat man die Möglichkeit das vollständige Material des Films zu sichten. Die geschnittenen Szenen weisen eine deutlich schlechtere Bildqualität auf, als das bei der geschnittenen Hauptfilmversion der Fall ist. Von Schärfe kann man angesichts des sehr matschigen Bildes kaum sprechen.
Eine Bildergalerie ist auf der DVD ebenfalls enthalten.
Fazit
„Dracula im Schloss des Schreckens“ serviert einen atmosphärischen Gothic-Horror, der sein Gruselpotential durch die gelungene Inszenierung ausschöpft. Gleichzeitig reflektiert das Werk über die fragile Natur der menschlichen Existenz. Technisch ist die DVD guter Durchschnitt.
Stefan Dabrock
04.05.2012
Originaltitel | Nella stretta morsa del ragno (Italien 1971) |
Länge | 89 Minuten (PAL) Minuten (Pal) |
Studio | cmv laservision |
Regie | Antonio Margheriti |
Darsteller | Anthony Franciosa, Michèle Mercier, Peter Carsten, Karin Field, Klaus Kinski, Silvano Tranquilli, Raf Baldassarre, Irina Maleeva, Enrico Osterman, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Italienisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Szenen aus der italienischen Version, Bildergalerie |
Preis | ca. 18 EUR |
Bewertung | gut, technisch guter Durchschnitt |