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rezensionen

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Abbruch der Erzählung

Die Vampirjäger

Die Vampirjäger

Im selben Jahr wie der Triadenfilm „Bad Blood“ („Mit Moon“, Regie: Dennis Law, HK 2010) ist auch Dennis Laws Ausflug ins Vampirgenre entstanden. Während sich Law im Milieu der kriminellen Banden wie schon bei „Fatel Move“ („Duo shuai“, Hongkong 2008) noch zurecht fand, läuft „Die Vampirjäger“ jedoch an jeglicher Erzählung vorbei.
Das rudimentäre Handlungsgerüst besteht aus der menschlichen Vampirjägerin Ar (Luxia Jiang), die in einem Hinterhof haust, der von verlassenen Bauten umgeben ist. Ihr Lebensinhalt besteht in der Exekution jener Vampire, die noch Menschenblut saugen. Befreundet ist sie mit Vampir Max (Chrissie Chow), die wie der Rest ihrer Familie auf Schweineblut umgestiegen ist. Eines nachts taucht plötzlich der böse Obervampir Mung (Wah Yuen) auf, der ausgerechnet Vampiren das Blut aussaugt und dadurch tötet. Damit ist die Idylle gefährdet. Ein Kampf zwischen Mung und dem Rest entbrennt.

Das Problem des Films ist weniger, dass er eine ganz simple Handlung hat, sondern vielmehr, dass er selbst die simple Handlung nicht in miteinander verknüpfte Szenen übersetzt. Die auftretenden Figuren leben ohne filmisch relevantes Ziel vor sich hin. Ar jagt zwar Vampire, aber sie hat lange Zeit keinen ebenbürtigen Gegner, mit dem sie sich ein Duell liefern könnte. Sie schließt ihre Aktionen stattdessen schnell ab. So wirkt Laws Film überwiegend wie eine Aneinanderreihung von kurzen Clips, die zusammen kein Ganzes ergeben. Es scheint fast so, als wollte er eine Vielzahl kurzer Miniaturen inszenieren, die Produzenten das Geld für einen Spielfilm aus dem Kreuz leiern sollten. Leider ist „Die Vampirjäger“ bereits der Spielfilm und Die Vampirjäger die Montage der einzelnen Szenen offenbart nur, dass Law bei diesem Werk keine Erzählung hatte. Parallel zu Ars Kampfeinlagen zeigt der Film die langweilige Existenz der unsterblichen Vampire aus Ars Umfeld. Sie vertreiben sich die Zeit, indem sie beispielsweise kopfüber eine Brüstung herunterspringen, um festzustellen, dass sie sich weder verletzen noch Schmerz fühlen. Das führt zu frustriertem Geschrei, wie unerträglich doch die langweilige Vampirexistenz ist. Wenn man Law etwas zu Gute halten will, dann dass es ihm gelungen ist, die Langeweile so perfekt in Szene zu setzen, dass sie sich auf den Zuschauer überträgt. Filmische Form und Inhalt decken sich über weite Strecken des Werkes im schlechtmöglichsten Sinne. Da die einzelnen Szenen keinen zusammenhängenden roten Faden ergeben, nützt auch die ausgezeichnete Kameraarbeit von Hermann Yau nichts, der wieder einmal wunderschön ausgeleuchtete Bilder produziert hat. Auch die teilweise sehenswerte Kampfchoreographie stößt an ihre Unterhaltungsgrenzen, zumal erst mit Wah Yuen ein Gegner auftaucht, der Luxia Jiang Paroli bieten kann.

Bildqualität

Die Vampirjäger

Die Bluray verfügt über eine gute Schärfe mit knackigen Konturen und einem ansprechenden Detailreichtum. Die blau ausgeleuchteten Nachtaufnahmen kommen mit ihrem metallischen Glanz ebenso gut zur Geltung wie die Gelbtöne einige Innenaufnahmen. Auch der Kontrast sorgt für eine gute Abgrenzung der Bildelemente im dunklen Setting. Details gehen nicht verloren, die leichte Körnigkeit des Materials stört nicht.

Tonqualität

Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren liefern nicht die Dynamik, die man sich vorstellen könnte, aber die Kampfgeräusche der Martial Arts Einlagen kommen weitgehend gut zur Geltung. Die Abmischung der Dialoge mit den übrigen Geräuschen ist einwandfrei, so dass keine Überlappungen entstehen. Die räumliche Wirkung des Tons bleibt dezent. Das liegt aber auch an der Machart des Films.

Extras

Das Making Of entpuppt sich als fünfminütiger Zusammenschnitt einiger B-Roll-Aufnahmen, während die Interviews in etwa 10 Minuten Gesamtlänge durchaus ganz hübsche Aussagen der Darsteller sowie des Regisseurs zur Produktion bieten. Es fällt allerdings schwer, das fertige Produkt mit den Intentionen Dennis Laws in Einklang zu bringen. Das Material wurde deutsch untertitelt. Ein Trailer ist auf der Bluray ebenfalls vorhanden.

Fazit

„Die Vampirjäger“ scheitert daran, auch nur eine simple Erzählung zu präsentieren, weil die dramaturgische Verbindung der Szenen fehlt. Hübsch ausgeleuchtete Bilder wechseln sich stattdessen mit ein paar Martial Arts Einlagen ab. Technisch ist die Bluray gut.

Stefan Dabrock

26.04.2012

   
Originaltitel Jiang shi xin zhan shi (Hongkong 2010)
Länge 100 Minuten (24p)
Studio Sunfilm
Regie Dennis Law
Darsteller Luxia Jiang, Wah Yuen, Chrissie Chow, Siu-hou Chin, Pinky Cheung, u.a.
Format 1:1,85 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Kantonesisch
Untertitel Deutsch
Extras Making Of, Interviews, Trailer
Preis ca. 12 EUR
Bewertung schwach, technisch gut