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rezensionen

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11.02. Im Dutzend zur Hölle
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03.10. Das Todeslied des Shaolin
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kurzrezension

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dvd

Die 7 Masken des Judoka

geschnittene Version

Die 7 Masken des Judoka

Der DVD liegt die deutsche Kinoversion zugrunde. Die französische Fassung des Films ist etwa 15 Minuten länger.

„Der amerikanische Pilot Clyde Garland (Paul Tiller) verschwindet nach einem Flugzeugabsturz über dem chinesischen Meer spurlos und wird, obwohl man seine Leiche nie findet, für tot erklärt. In seiner Maschine war der CIA-Agent Finn (Heinz Drache), der zwar überlebt, sich aber nicht genau an die Vorgänge erinnern kann. Als bei Clydes Freund Marc (Marc Briand), einem Judomeister, eines Tages ein chinesisches Mädchen namens Su-Chu (Maria Minh) auftaucht, beginnt Marc am Tod seines Freundes zu zweifeln. Su-Chu gibt ihm nämlich jenen Glücksbringer, den Marc Clyde vor seinem Verschwinden geschenkt hatte, und behauptet, sie habe den Piloten lebend gesehen. In Hongkong begibt sich der Judoka Marc schließlich allein auf die gefährliche Suche nach seinem Freund. Er macht dabei furchtbare Entdeckungen und erfährt, dass hinter dem Ganzen eine gefährliche Organisation namens “Schwarzer Drache” steht, die mit der Atombombe die Weltherrschaft erzwingen will. Gemeinsam mit Finn und der amerikanischen Journalistin Jennifer Morgan (Marilù Tolo) versucht Marc das Schlimmste zu verhindern“ (Pidax Film).

Im Zuge der James-Bond-Agentenfilmbegeisterung setzte Maurice Labro in seiner Regiearbeit „Die 7 Masken des Judoka“ auf grobes, aber zünftiges Handwerk. Liebhaber fein gewobener Geschichten sind hier fehl am Platz. Nachdem die Einführung in das Geschehen als notwendige Pflichtübung abgearbeitet ist, geht es fast nur noch um ruppig Action mit schnoddrigen Sprüchen. Das exotisch anmutende Hongkong mit seinen im Hafen liegenden Hausboten bildet den Schauplatz für Verfolgungsjagden und Prügeleien, bevor zum großen Finale gegen die böse Organisation des Schwarzen Drachen ausgeholt wird. Die einfach gebaute Handlung lässt aufgrund permanenter Aktionsdichte keine Langeweile aufkommen. Die fehlende Tiefe der Charaktere wird durch offensiv zur Schau gestellte Lässigkeit übertüncht. Das Heldentum der Hauptfigur Marc, der jede Auseinandersetzung zunächst mit einem dummen Spruch kommentieren muss, wirkt amüsant. Dazu trägt maßgeblich die Synchronisation von Rainer Brandt bei, der Marc bei einem Messerangriff die Replik „Grüße aus Solingen“ in den Mund legte und auch sonst bereits sein Talent für launige Einzeiler demonstrierte. Brandts Arbeiten für Spencer-Hill-Filme sowie für die Actionreißer Jean-Paul Belmondos trugen in den 1970er Jahren zu seinem bis heute andauernden Ruf unter Fans bei. Die Verbindung aus der wenig logischen, aber temporeichen Handlung mit den ansprechenden asiatischen Drehorten macht „Die 7 Masken des Judoka“ zu einem hübschen Unterhaltungsfilm. Spielte Ende der 1960er Jahre die Präsentation Hongkongs eine große Rolle, weil es für weite Teile des Publikums aus ökonomischen Gründen unerreichbar und deswegen unbekannt war, liefert der Film aus heutiger Sicht einen faszinierenden Rückblick auf eine Stadt, die es in der Form nicht mehr gibt. Das Hongkong der damaligen Zeit hat nur noch wenig mit der aktuellen Gestalt der Metropole am Perlflussdelta zu tun. Auch deswegen lohnt es sich, den Film anzusehen.

Bildqualität

Das Bild der DVD ist ordentlich. Die Schärfe kann weder mit aktuellen noch mit restaurierten Produktionen der damaligen Zeit mithalten, liefert aber eine solide Qualität ab. Konturen neigen zum Ausfransen, das Bild erscheint etwas weich, da auch die Detailfreude eingeschränkt ist. Die Farben sind leider etwas ausgebleicht, einzelne Bilder weisen Verfremdungen auf. Das ist aber nur sehr selten der Fall. Zur Körnigkeit des Films kommt ein gelegentlich sichtbares Blockrauchen hinzu.

Tonqualität

Der DD 2.0-Mono-Ton reist keine Bäume aus. Wie nicht anders zu erwarten fehlt es Dialogen und Musik an Volumen, die Verständlichkeit ist aber an keiner Stelle eingeschränkt. Deswegen kann man mit dem Ton zufrieden sein.

Stefan Dabrock

09.04.2012

   
Originaltitel Casse-tête chinois pour le judoka (Frankreich/Italien/BRD 1967)
Länge 87 Minuten (Pal)
Studio Pidax Film
Regie Maurice Labro
Darsteller Marc Briand, Marilù Tolo, Heinz Drache, Maria Minh, Paolo Tiller, François Maistre, Adaly Bayle, u.a.
Format 1:1,66 (16:9)
Ton DD 2.0 Mono Deutsch
Untertitel -
Extras 12-seitiges Booklet mit einem Nachdruck des damaligen Filmprogramms „Illustrierter Filmkurier“
Preis ca. 11 EUR
Bewertung amüsant, technisch solide