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rezensionen

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12.12. Paul Temple: Jagd auf Z
27.11. Die drei Supermänner räumen auf
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03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
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11.08. Menschen im Hotel
06.08. Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11. Return of the Warrior
30.05. Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

blu-ray

Gefängnis LKW

Hush

Hush

Für sein Regiedebüt hat sich Mark Tonderai eine simple und zugleich höchst effektive Geschichte vorgenommen. Ein Paar, bei dem es kriselt, ist auf der Autobahn unterwegs. Für einen kurzen Moment fährt die Rolltür des vorausfahrenden LKWs nach oben, so dass sich der Blick in den Laderaum öffnet. Während sie gerade mit Schlafmaske döst, glaubt er, eine Frau gesehen zu haben, die in einem Käfig angekettet ist. Als seine Freundin nach einem Streit wenig später an einer Raststätte verschwindet, hat er den mysteriösen LKW in Verdacht, da das Gefährt gerade den Rastplatz verlässt. Ohne zu zögern stiehlt er das nächstbeste Auto – das eigene wurde durch alkoholisierte Fußballfans sabotiert -, um die Verfolgung aufzunehmen. Gleichzeitig versucht er, die Polizei zu informieren. Ein Katz- und Mausspiel beginnt.

Mit bemerkenswertem Einfallsreichtum spielt Mark Tonderai, der auch das Drehbuch verfasst hat, die höchst einfache Ausgangssituation durch, ohne dass eine Ruhepause entsteht. Sobald die Hauptfigur die Verfolgung aufgenommen hat, wechseln sich die Spannungsszenen mit dramatischer Intensität ab. Auf einem einsamen Feldweg wendet der LKW plötzlich, so dass der Held sein fast benzinloses Auto möglichst schnell verstecken muss, ein LKW-Parkplatz wird zu einem gefährlichen Ort, da sich der verfolgte Laster nicht von den sonst dort parkenden Gefährten unterscheiden lässt und der gesichtslose Fahrer im dunklen Anorak bis dahin keinen friedlichen Eindruck gemacht hat. Tonderai gelingt es mit solchen Szenen in ausgezeichneter Weise, die lebensbedrohliche Situation der Hauptfigur zu verdeutlichen. Obwohl der Held in der Rolle des Jägers agiert, wird man das Gefühl nicht los, dass sich der Verfolgte in der überlegenen Position befindet. Das liegt zum einen an der Harmlosigkeit des Helden, der als unentschlossener Mensch eingeführt wird, welcher sich mit dem Auswechseln der Plakate in Autobahnraststättentoiletten über Wasser hält, zum anderen scheint der Fahrer des LKWs mit zunehmender Lauflänge den Spieß umzudrehen.

Die Dynamik dieser „Beziehung“ prägt das Geschehen, so dass es an Intensität gewinnt. Bis zum Ende bleibt offen, ob sich die Freundin der Hush Hauptfigur tatsächlich in dem Laster befindet. Das Moment der Unsicherheit pumpt eine Prise zusätzlichen Adrenalins in den Horrorthriller, der sich letztlich als Beziehungsdrama entpuppt. Die Freundin des Helden sagt vor ihrem Verschwinden einen ihrer wenigen vernünftigen Sätze, als sie darauf verweist, dass beide zu wenig an ihrer Beziehung gearbeitet hätten. Die eingeforderte Arbeit findet für den Mann schließlich in der Verfolgung sowie dem daraus resultierenden Leiden statt. Das Leiden der Frau wird nicht gezeigt, ist als Befürchtung aber stets präsent. Der Held des Films wird nicht nur psychischem, sondern auch physischem Terror ausgesetzt. Dabei schweißt ihn jeder weitere Akt erlebter Gewalt stärker mit seiner Freundin zusammen. Wenn die Hauptfigur in einer Szene körperlich sowie geistig geschunden auf dem Rücken liegen bleibt, wobei die Kamera den eindrucksvollen Sternenhimmel einfängt, den er sieht, dann verweist das auf eine frühere Szene, als sie ihm vorgeworfen hat, sich nicht mehr an den Wüstennachthimmel aus dem gemeinsamen Ägyptenurlaub zu erinnern.

Der romantische Kern der Beziehung, welcher trotz der offensichtlichen Schwierigkeiten immer vorhanden war, wird ebenso sichtbar, wie Tonderai die Entwicklung zu dieser Erkenntnis in der Himmelseinstellung verdichtet. Er stellt den Horror in einen Kontext zu den Beziehungsproblemen des Paars. Verlustangst, Lebensgefahr und direkte körperliche Verletzungen spiegeln die Versäumnisse im Umgang miteinander wieder. Erst im drastisch erfahrenen Leid und der damit verbundenen intensiven Arbeit an der Beziehung, erneuert sich die gemeinsame Basis. Für die Größe der Aufgaben sowie die emotionalen Verwerfungen, denen man in einer Beziehung ausgesetzt ist, hat „Hush“ eine intensive Genremetaphorik gefunden.

Bildqualität

Hush

In den ruhigen Szenen entwickelt die Bluray ihre Stärken, indem der Detailreichtum sowie die gute Konturenschärfe sichtbar wird. Meist herrschen aber aufgrund der Machart unruhige Bilder vor, die produktionsbedingt weniger scharf ausfallen. Das ist kein Manko der Bluray, vermindert aber die Möglichkeiten, die Stärken auszuspielen. Die Farben sind kräftig, der ausgewogene Kontrast sorgt für ein differenziertes Bild, bei dem auch keine Details in dunklen Szenen verschluckt werden. Nennenswerte Rauschmuster sind jenseits eines Hintergrundrauschens nicht zu sehen.

Tonqualität

Die 5.1 DTS-HD-Master-Tonspuren besitzen klare und verständliche Dialoge, die mit den übrigen Geräuschen ausgewogen abgemischt wurden. Eine räumliche Atmosphäre entsteht immer dann, wenn Nebengeräusche, wie beispielsweise der Regen oder die Musik auch aus den hinteren Lautsprechern zu hören sind. Das ist aber nicht so oft der Fall wie man es sich wünschen würde. Die Bandbreite der vorderen Lautsprecher wird hingegen gut ausgenutzt.

Extras

Das Making Of (etwa 37 Minuten) geht auf die Rückprojektionstechnik ein, mit der zahlreiche Szenen gedreht wurden, befasst sich mit den genutzten Drehorten sowie den Produktionsbedingungen. Dabei folgt es dem Dreh in chronologischer Weise. Insgesamt liefert es eine Fülle interessanter Informationen, welche die teilweise wenig erhellenden B-Roll-Aufnahmen wieder wettmachen. „Beim Dreh“ (etwa 22 Minuten) zeigt B-Roll-Material. Die Interviews (etwa 32 Minuten), in denen beispielsweise die Hauptdarsteller zu Wort kommen, sind in kürzerer Weise bereits im Making Of enthalten. Sie changieren zwischen reiner Inhaltsangabe und hörenswerter Analyse der Filmkonzeption, so dass sich die Ansicht durchaus lohnt, auch wenn man über die weniger guten Passagen hinwegkommen muss.

Fazit

„Hush“ erweist sich als spannender Genrefilm, der seine einfache Grundidee als drastische Bebilderung eines Beziehungsdramas nutzt. Technisch ist die Bluray recht gut.

Stefan Dabrock

28.11.2009

   
Originaltitel Hush (GB 2008)
Länge 92 Minuten (24p)
Studio Ascot Elite
Regie Mark Tonderai
Darsteller William Ash, Christine Bottomley, Andreas Wisniewski, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras Making Of, Beim Dreh, Trailer, u.m.
Preis ca. 19 EUR
Bewertung gut, technisch gut mit leichten Abstrichen beim Bild