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King of Fighters

King of Fighters

Das Subgenre der Prügelspielverfilmungen hat schon so manch merkwürdiges Werk wie beispielsweise Paul W.S. Andersons drolligen „Mortal Kombat“ (USA 1995) hervorgebracht. Nun hat sich Regisseur Gordon Chan der Spieleserie „King of Fighters“ angenommen, um daraus einen Film zu zimmern.
Der zentrale Aufhänger für die weiteren Verwicklungen ist das King of Fighters Turnier, das in einer Paralleldimension ausgetragen wird. Die einzelnen Kämpfer klinken sich per Ohrclip in die Dimension ein, um sich einer Kampfherausforderung zu stellen. Dem Sieger des Turniers winkt der Titel King of Fighters. Ob damit mehr als Prestige verbunden ist, lässt der Film offen. Stattdessen führt er mit Rugal einen Bösewicht ein, der eine mysteriöse Kraft innerhalb der Turnierdimension, den Orochi, für sich einsetzen will, um absolute Macht zu erlangen. Dieser Teil der Handlung stammt aus „King of Fighters '95“, der zweiten Auflage des Prügelspiels. Rugal „verpflichtet“ mit Hilfe seiner jetzt schon enormen Kräfte zwei Turnierkämpferinnen, die er zwingt, ihm zu Diensten zu sein. Sie sollen seine Gegner erledigen, weil er nicht alles selbst machen will. Die CIA-Agentin Mai Shiranui, Iori, der letzte Abkömmling des in der Turnierszene mächtigen Yagami-Clans, und Kyo, der letzte Abkömmling des in der Turnierszene bedeutenden Kusanagi-Clans, stellen sich Rugal entgegen. Bei Kyo dauert das jedoch etwas länger, weil er mit der ganzen Geschichte eigentlich nichts zu tun hat und erst davon überzeugt werden muss, dass es die Paralleldimension, den Orochi und das Turnier überhaupt gibt.

Die Handlung des Films ist hirnlos, weil nur sehr vage angedeutet wird, welche Bedrohung denn eigentlich damit verbunden ist, wenn Rugal seinen Plan erfolgreich umsetzen sollte. Es wird ein wenig darüber gesprochen, dass er beide Welten, die Paralleldimension und die „reale“ Welt, miteinander verschmelzen will, wodurch er dann absolute Macht habe, aber die Konsequenzen daraus bleiben nebulös. Deswegen ist das Ziel der Auseinandersetzung nicht so prägnant, wie es bei einem Film sinnvoll wäre, der in seiner einfachen Handlungsstruktur aber nur darauf ausgerichtet ist, die Auseinandersetzung zwischen den Guten und dem Bösen zu präsentieren. Kurz gesagt, es mangelt ein wenig am Bösen. Die Handlung des Films ist hirnlos, weil die Mythologie um ein paar zentrale Artefakte sowie den Orochi so knapp angesprochen King of Fighters wird, dass sie in ihrer Tragweite unverständlich bleibt. Die Handlung des Films ist hirnlos, weil ohne die entsprechenden Details der Umstand absolut grotesk ist, dass eine Paralleldimension für ein bizarres Kampfturnier genutzt wird. Die Handlung des Films ist hirnlos, weil die Regeln nicht erläutert werden, nach denen die Kämpfe in der Paralleldimension ablaufen. Das alles wäre trotz der vielen aufgeworfenen Fragen aber kein Hindernis, einen Film abzuliefern, der durch seine knarzige Action nicht nur die jeweiligen Gegner, sondern auch die Fragen in Grund und Boden prügelt.

Leider gibt es im ganzen Film nicht eine einzige Szene, in der zwei Leute gleichzeitig zu sehen sind, die gut kämpfen können. Das führt zu einer solchen Menge an Kaschierungsschnitten, die Fähigkeiten vorgaukeln sollen, die nicht vorhanden sind, dass die Kämpfe nur noch als Schnittdebakel in Erscheinung treten. Hier die kurze Einstellung eines durch Seile unterstützten Tritts und dort eine kleine Zeitlupeneinstellung einer heranfliegenden Frau, nichts strahlt die Qualität eines rasanten Kampffilms aus. „King of Fighters“ hat sein Ziel verfehlt, weil er keine guten Actionszenen bietet und nicht einmal die sehr einfache Gut-Böse-Struktur so ausgestaltet, dass ihre Tragweite verständlich ist.

Bildqualität

King of Fighters

Das Bild der Bluray ist guter Durchschnitt, weil die Konturen nicht ganz so prägnant wiedergegeben werden, wie das bei einer Bluray möglich ist, und die Detailreichtum schwankt. Manche Szenen wirken dadurch nur leicht besser als DVD-Niveau. Die Farben sind kräftig und geben die sehr unterschiedlichen visuellen Gestaltungsszenarien gut wieder. Der ausgewogene Kontrast sowie der tiefe Schwarzwert unterstützen das. Nennenswertes Rauschen ist nicht zu sehen, gelegentlich tritt die Körnigkeit des Materials leicht in Erscheinung.

Tonqualität


Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren sind für eine Prügelspielverfilmung nicht voluminös genug. Hier fehlt es an dem entsprechenden Druck, der den Szenen Rasanz verleihen könnte. Die hinteren Lautsprecher werden zwar für die Musik genutzt, aber sie „plätschert“ ein wenig dahin. Die Dialoge sind klar und verständlich, hier gibt es keinerlei Schwächen.

Extras


Bonusmaterial ist nicht vorhanden.

Fazit

„King of Fighters“ vermeidet es, eine nachvollziehbare Handlung zu erzählen, was nicht so schlimm wäre, würde die Actioninszenierung stimmen. Leider gibt es keine Szenen, in der zwei Menschen gleichzeitig zu sehen sind, die gute Kampffähigkeiten haben. Das ist der Tod einer Prügelspielverfilmung. Technisch ist die Bluray guter Durchschnitt.

Stefan Dabrock

25.05.2011

   
Originaltitel King of Fighters (Japan/Taiwan/Deutschland/Kanada 2010)
Länge 93 Minuten (24p)
Studio Splendid
Regie Gordon Chan
Darsteller Maggie Q, Sean Faris, Will Yun Lee, Ray Park, David Leitch, Françoise Yip, Hiro Kanagawa, Bernice Liu, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras -
Preis ca. 17 EUR
Bewertung schlecht, technisch guter Durchschnitt