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03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Western-Legenden Nr. 5: alle Filme
Die Auseinandersetzungen des Bürgerkrieges und die Indianerkonflikte haben Wunden in Amerika hinterlassen. Der ehemalige Soldat Lassiter musste mitansehen wie seine Frau und seine Tochter von Apachen zu Tode gefoltert wurden. Das hat ihn zum Indianerhasser gemacht. Nachdem er einen Trauerzug der Apachen zusammengeschossen hat, wird er durch die Armee verhaftet. Lassiter führt aber ein Gewehr bei sich, das zu einer Ladung gestohlener Armeewaffen gehört. Deswegen bietet ihm der Kommandant der Streitkräfte die Freiheit an, wenn Lassiter sie zu den Gewehren führt. Gemeinsam mit zwei Soldaten sowie dem Zellengenossen Rodriguez macht sich Lassiter auf den Weg, um den ehemaligen Südstaatenoffizier Pardee zu finden, dem er das Gewehr abgekauft hat. Aber die Zeit drängt, denn Pardee will die Waffen an die Indianer verkaufen.
Die Wunden der jungen Nation, die aus den Konflikten der Vergangenheit sowie der Gegenwart resultieren, haben ihre Spuren hinterlassen. Das Ergebnis ist eine innere Zerrissenheit, die im Irrsinn mündet. Denn angesichts des erfahrenen Leids sowie zerstörter Träume und Weltbilder ist kein Platz mehr für eine ausgewogene Rationalität. Der ehemalige Soldat Lassiter stürzt sich zwar nicht mit absolut selbstmörderischer Absicht in die Suche nach Pardee, aber er geht Risiken ein, denen man auch aus dem Weg gehen könnte. So macht er keine Anstalten,
mexikanischen Banditen auszuweichen, die dem Trupp entgegen kommen. Stattdessen verlässt sich Lassiter auf die Möglichkeit, die Waffen sprechen zu lassen, wenn das nötig wird. Denn der Tod ist seit dem Verlust seiner Frau und seiner Tochter ein ständiger Begleiter geworden. Lassiter lebt, um Rache zu nehmen, er lebt, um zu kämpfen, weil das auch seinen Tod verursachen und damit Erlösung bringen könnte. Seiner Unversöhnlichkeit stehen die anderen Konfliktparteien in nichts nach. Die mexikanischen Banditen können das Kämpfen ebenso wenig lassen wie die Indianer.
Am stärksten hat sich der Irrsinn aber im ehemaligen Südstaatenoffizier Pardee eingegraben, für den der Bürgerkrieg keineswegs zu Ende ist. Er agiert in seinem Lager wie ein General und träumt davon, die Apachen für seine Zwecke zu missbrauchen. Mit den Waffen sollen sie seine „Arbeit“ machen, indem sie die Armee der Vereinigten Staaten besiegen. Die surreale, groteske Szenerie in Pardees Unterschlupf dokumentiert seinen Realitätsverlust, der Ausdruck der tiefgreifenden seelischen Verletzungen ist, welche die Kriegsniederlage bei ihm hinterlassen hat. Ein fragmentarisches Herrenhaus, das nur aus der Fassade und wenigen Zwischenwänden besteht, bildet Pardees Kommandostand. Wenn der ehemalige Offizier in kompletter Südstaatenuniform durch das Hausfragment läuft, dann zeigt das Bild, dass nichts in Ordnung ist. Nur selten hat der Western Amerikas Psychosen so deutlich-grell in Szene gesetzt.
Bildqualität
Das Bild der DVD präsentiert den Film mit einer guten Schärfe, die vor allem recht klare Konturen besitzt. Der Detailreichtum weiß ebenfalls zu gefallen, ist aber etwas schwächer ausgeprägt. Die kräftigen Farben geben die zahlreichen Landschaftsaufnahmen gut wieder, der Kontrast sorgt für ein differenziertes Bild. Das leichte Rauschen stört nicht.
Tonqualität
Die DD 2.0-Mono-Tonspuren liefern eine ordentliche Qualität, so dass die Dialoge gut verständlich sind. Das Hintergrundrauschen nimmt nicht überhand. Nennenswerte Verzerrungen gibt es nicht. Insgesamt könnte der Ton etwas mehr Klangfülle vertragen, aber das ist angesichts des Filmalters nicht unbedingt zu erwarten.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus einer Bildergalerie, dem Trailer sowie einem 8seitigen Booklet, das in die schöne Mediabook-Edition eingeklebt ist. Allerdings bietet es nur gut zwei Seiten Text, den Autor Hank Schraudolph für eine knappe Analyse des Films sowie interessanten Anmerkungen zu den Darstellern nutzt. Insgesamt eine schöne DVD-Edition.
Fazit
Wie kaum ein anderer Western gießt Rio Conchos die Zerrissenheit der jungen amerikanischen Nation nach dem Bürgerkrieg in Bilder sowie Handlungsweisen grotesken Irrsinns, welche das ganze Ausmaß der seelischen Verletzungen widerspiegeln, mit denen Amerika zu kämpfen hat. Technisch ist die DVD angesichts des Filmalters gut.
Stefan Dabrock
01.05.2011
Originaltitel | Rio Conchos (USA 1964) |
Länge | 103 Minuten (Pal) |
Studio | Koch Media |
Regie | Gordon Douglas |
Darsteller | Richard Boone, Stuart Whitman, Anthony Franciosa, Wende Wagner, Warner Anderson, Jim Brown, Rodolfo Acosta, Edmond O'Brian, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch (Kinoversion, TV-Version), Englisch, Italienisch |
Untertitel | Italienisch |
Extras | Bildergalerie, Trailer, 8seitiges Booklet |
Preis | ca. 16 EUR |
Bewertung | gut, technisch angesichts des Filmalters gut |