rezensionen

30.03.	Paul Temple und der Fall Marquis
03.03.	Die weiße Mafia
16.02.	Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02.	Im Dutzend zur Hölle
28.01.	Die Engel von St. Pauli
21.01.	Die Todeskralle des grausamen Wolfes
06.01.	Die Mörderklinik
12.12.	Paul Temple: Jagd auf Z
27.11.	Die drei Supermänner räumen auf
30.10.	Die Heuchler
10.10.	X 312 … Flug zur Hölle...
03.10.	Das Todeslied des Shaolin
15.09.	Der Koloss von Konga
26.08.	Das Omen des Bösen
11.08.	Menschen im Hotel
06.08.	Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11.	Return of the Warrior
30.05.	Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05.	Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04.	True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

blu-ray

Guerilla War – Gefangen in der Hölle

„Eduardo, Sohn eines einflussreichen Geschäftsmanns, wird gewaltsam auf einer Reise mit seinem Freund von Guerillas entführt. Die ständigen Lagerwechsel im Dschungel Kolumbiens, die kräftezehrende Ungewissheit und nicht zuletzt die Einsamkeit bringen ihn an den Rand des Wahnsinns. Die Gefahr lauert überall, sei es der unbarmherzige Dschungel, feindliche Paramilitärs oder die Guerillas selbst, die nicht mehr auf das Lösegeld warten können und wollen. Während seine Eltern fieberhaft mit den Entführern verhandeln und verzweifelt auch eine gewaltsame Befreiung in Betracht ziehen, kann jeder anbrechende Tag Eduardos letzter sein“ (Splendid).

Regisseur Rafael Lara begnügt sich nicht mit der Inszenierung eines spannenden Entführungsthrillers vor einem politischen Hintergrund, er zeichnet vielmehr auch ein Bild der Lebensumstände, die man als Fremder nur kennenlernt, wenn man wie Eduardo entführt wird. Denn die Gegend der linksgerichteten Rebellen ist vermintes Gelände, betreten für Außenstehende verboten, will man nicht sein Leben riskieren. Dabei vermeidet es Lara, die allzu simple Karte der unterdrückten Landbevölkerung in einer Weise zu spielen, die jegliche Gewalt rechtfertigt. Das Leid, mit dem die jetzigen Guerilleros und deren Familien in der Vergangenheit konfrontiert wurden, wird zwar in Rückblenden und Dialogen lebendig, Laras Inszenierung überhöht es aber nicht zu einer pathetischen Erzählung. Er vermittelt die mit dem Leid verbundenen Emotionen über filmische Mittel wie Musik und Schnitt, ohne den chronistischen Blick aufzugeben.

Die Kamera ist bei den Ereignissen wie ein Beteiligter dabei. Daraus ergibt sich eine visuelle Umsetzung, die nicht übermäßig kommentierend wirkt. So vermeidet Lara die klare Parteinahme, kann aber Zusammenhänge zwischen erlebtem Unrecht und den Guerillaaktionen herstellen. Gleichzeitig vermittelt der Film die unbeschreibliche Grenzsituation, unter der das Entführungsopfer leidet. Die Angst vor dem Tod ist stets lebendig, sie wechselt sich aber auch mit Momenten der Nähe ab, wenn Guerilleros und Gefangene zusammen Fußball spielen oder eine kleine Party feiern. Aus der Abfolge absolut gegensätzlicher Emotionen entsteht ein intensives Drama, das die komplexen Kräfte sowie Emotionen eindrucksvoll abbildet. Familiäre Heimeligkeit, gnadenlose Tötungen und die Ungewissheit, was als nächstes passiert, machen „Guerilla War“ aus. Intimität und Ideologie verbinden sich zu einem Netz der Käfte.

Bildqualität

Das Bild der Bluray ist sehr ordentlich. Die Schärfe erreicht nicht die Werte der sehr guten Blurays, aber die Konturendarstellung überzeugt. Der Detailreichtum könnte etwas stärker ausgeprägt sein. Die Wiedergabe der vielen Grün- und Brauntöne ist gut. Kräftige sowie eher matte Töne wechseln sich entsprechend des visuellen Stils des Films ab. Der Kontrast macht eine ordentliche Figur, da er über die meiste Zeit für ein differenziertes Bild sorgt. Nur manchmal werden in dunklen Szenen kleinere Details verschluckt.

Tonqualität

Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren besitzen klare und verständliche Dialoge. Viele Möglichkeiten, sich in räumlicher Hinsicht auszuzeichnen hat der Ton nicht, da viele Passagen des Films von der Anspannung leben, dass etwas passieren könnte, aber nicht von tatsächlicher Action. Der Dschungel hätte mit seinen Geräuschen etwas offensiver alle Lautsprecher nutzen können. Im Finale kommt dann aber auch zur Geltung, dass ein 5.1-Ton auf der Bluray drauf ist.

Stefan Dabrock

11.04.2011

Originaltitel	La milagrosa (Kolumbien 2008)
Länge	109 Minuten (24p)
Studio	Splendid
Regie	Rafael Lara
Darsteller	Antonio Merlano, Mónica Gómez, Guillermo Iván, Álvaro García, Santiago Reyes, u.a.
Format	1:1,78 (16:9)
Ton	DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Spanisch
Untertitel	Deutsch, Niederländisch
Extras	-
Preis	ca. 17 EUR
Bewertung	gut, technisch sehr ordentlich