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rezensionen

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03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
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kurzrezension

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21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

blu-ray

Schieß, wenn der Zombie kommt?

Survival of the Dead

Survival of the Dead

Benötigte Regisseur George A. Romero im letzten Jahrhundert noch einige Jahre, um auf den jeweils vorherigen Zombie-Streifen eine Fortsetzung zu realisieren, gelingt ihm das seit „Land of the Dead“ (USA 2005) im Zweijahresrhythmus. Seine Ideen halten mit dem Tempo nicht ganz Schritt, denn „Survival of the Dead“ kommt an die Qualitäten der Vorgänger nicht heran und liefert „nur“ ordentliche Kost mit klaren Schwächen.
Ein kleine Gruppe Militärs streift durch ein postapokalyptisches Amerika, dessen Zivilisation weitgehend zusammen gebrochen ist. Sie gabeln einen jungen Burschen auf, der mit seinem Mobiltelephon, das ebenso smart ist wie er selbst, die Videobotschaft eines alten Herren empfängt, der sich selbst Captain Courages nennt. Aus Neugier und mangelnder sonstiger Inspiration macht sich die kleine Gruppe auf den Weg zum geheimnisvollen Captain. Nach einem kleinen Scharmützel zur Klärung der Verhältnisse setzen die Militärs und Captain Courages zur Insel Plum über, wo sich die Militärs ein ruhiges Dasein erhoffen. Das Eiland ist aber alles andere als friedlich, weil die Clans der Muldoons und der O\'Flynns eine Fehde führen, die sich am unterschiedlichen Umgang mit den auch auf der Insel vorkommenden Zombies entzündet hat. Während die Muldoons die Untoten zähmen wollen, setzen die O\'Flynns, zu denen auch Captain Courages gehört, auf das endgültige Töten der Zombies. Nach dem Eintreffen der Gruppe branden die Auseinandersetzungen wieder auf.

Die Konstellation der beiden Familien, die sich gegenseitig bekriegen, ist in Verbindung mit der postapokalyptischen Atmosphäre und dem Rancherhintergrund der Sippen ein klassisches Westernszenario. Die Fehde zwischen den Muldoons und den O\'Flynns steht im Vordergrund, die Zombie-Thematik wird dadurch ein wenig zurückgedrängt. Romero gelingt es aber nur begrenzt, typische Westernszenen auf die Beine zustellen, weil er kein Regisseur der Naturlandschaften oder der Bewegung ist. Ortswechsel löst er in der Regel mit einem Schnitt auf, ohne in Zwischenbildern der Fahrt die Distanz der zurückgelegten Strecke oder die Survival of the Dead Dynamik der Bewegung zu verdeutlichen. Die Figuren belauern sich auch nicht wie in vielen Western und die Geographie der Insel spielt für das Geschehen keine Rolle. Das Zusammenspiel von Mensch und Landschaft, ein zentrales Thema des Western, findet bei Romero nicht statt. Da die reduzierte Konstellation auf der Insel kaum Bebauung, aber umso mehr Natur bereithält, handelt sich Romero durch deren Nichtbeachtung ein Problem ein. Denn er versäumt es, das Drama der Familien in den Kontext der Umgebung einzufügen. Dadurch entkoppelt er die Figuren vom Handlungsort, sie wirken ähnlich leblos wie die Zombies.

Der Film entgeht einem völligen Scheitern einerseits durch die gekonnte Inszenierung der Schießereien an begrenzten Handlungsorten sowie der Verknüpfung des Geschehens mit einer zwar etwas zurückgedrängten, aber immer noch eindeutig vorhandenen Zombie-Thematik. Die Schießereien sorgen für das Mindestmaß an äußerer Dynamik, die Untoten-Fragestellung verleiht dem Film ein Mindestmaß an emotionalem Gehalt. Denn aufgrund der Insellage sind alle vorkommenden Zombies keine Fremden, sondern auf die eine oder andere Weise mit einer der Familien verbandelt. Das stürzt die Muldoons in einen Gewissenskonflikt, den sie mit dem Glauben auflösen wollen, dass ihre verwandten lebenden Toten „domestizierbar“ sind. Es geht im Kern darum, den angeketteten Zombies beizubringen, etwas anderes als Menschen essen. Die O\'Flynns halten das für Zeitverschwendung. Gleichzeitig entpuppt sich die Barmherzigkeit der Muldoons als Ausdruck ihres Totenkultes, den sie seit Generationen pflegen. Im familiären Anwesen befinden sich zahlreiche Fotos der Leichname verstorbener Familienmitglieder, mit denen ihrer gedacht wird. Die Zombieexistenz ist eine konsequente Weiterentwicklung dieses Kultes. Man kann die Angehörigen auch nach ihrem Tod bei sich behalten, ohne sie begraben zu müssen. Hier liegt das eigentliche Thema des Films, der seine Westerngeschichte nur mäßig umsetzt.

Bildqualität

Survival of the Dead

Das saubere Bild der Bluray leistet sich bei der Schärfe keine Schwächen. Das gilt sowohl für die Detailzeichnung wie für die Konturendarstellung. Alles ist einwandfrei scharf. Die Farben wurden sehr gut auf die Bluray übertragen, so dass sich die Atmosphäre voll entfalten kann. Der ausgewogene Kontrast sorgt für ein differenziertes Bild, das lediglich beim Schwarzlevel leichte Schwächen aufweist. Hier gibt es immer wieder ein paar etwas milchige Szenen. Das Rauschen hält sich in engen Grenzen.

Tonqualität

Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren verfügen über eine solide räumliche Abmischung, welche die Möglichkeiten nicht voll ausschöpft. Nebengeräusche erklingen zwar gelegentlich auch aus den hinteren Lautsprechern, aber angesichts eines atmosphärischen Szenarios postapokalyptischer Trostlosigkeit mit diffuser Zombiebedrohung, ist das zu wenig. Die Musik fügt sich gut ein, ohne die übrige Geräuschkulisse zu dominieren. Die Dialoge sind klar und verständlich.

Extras

Das etwa 11minütige Making Of besteht aus kaum mehr als werbenden Lobpreisungen und Aufnahmen vom Set. Romero erläutert kurz sein Ansinnen hinter dem Film, sonst lohnt sich nichts an dem Beitrag.
Die „International Shoot-Outs“ sind mehrere, hintereinander geschnittene Grußworte George A. Romeros an das Publikum des jeweiligen Landes, für das die gemacht wurden. Der Trailer ist auf der Bluray ebenfalls enthalten.

Fazit

„Survival of the Dead“ verheddert sich im angelegten Westernszenario, das Romero nicht konsequent genug umsetzt. Man merkt dem Film an, das die Verknüpfung aus klassischem Western und Zombie-Film nicht hundertprozentig funktioniert, weil beides nur halbherzig angepackt wird. Die guten Schießereien und der emotionale Kern des Zombiegeschehens sorgen dafür, dass der Film noch ordentliche Kost bietet. Technisch ist die Bluray gut.

Stefan Dabrock

01.12.2010

   
Originaltitel Survival of the Dead (USA 2009)
Länge 90 Minuten (24p)
Studio Splendid
Regie George A. Romero
Darsteller Alan Van Sprang, Kenneth Welsh, Kathleen Munroe, Devon Bostick, Richard Fitzpatrick, Athena Karkanis, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras Making Of, International Shoot-Outs, Trailer
Preis ca. 15 EUR
Bewertung verheddert, technisch gut