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03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Eastern Double Feature Nr. 1: alle Filme
Das Eastern Double Feature Vol. 1 startet mit Eric Tsangs Regiearbeit „Der Herausforderer“, in dem der Martial Arts Star David Chiang einen schlitzohrigen Hallodri spielt, der sich mit kleinen Tricksereien sowie seinem Kung Fu das Geld für die nächste Mahlzeit verdient. Er trifft auf einen zurückhaltenden Kämpfer, der auf der Suche nach dem Vergewaltiger seiner Ehefrau als Herausforderer von Kung-Fu-Schule zu Kung-Fu-Schule zieht, weil er weiß, dass der Bösewicht Leiter einer solchen Einrichtung ist. Obwohl sich die beiden unterschiedlichen Charaktere zunächst nicht grün sind, arbeiten sie schließlich als Duo der Rechtschaffenden zusammen. Dazu gesellt sich schließlich noch die Besitzerin einer Schenke mit Glücksspielunterhaltung. Die Handlung des Films ist bei weitem nicht so stringent, wie sich das liest, da die gesamte Dramaturgie unter einem konfusen Schnitt leidet. Erzählerische Qualitäten besitzt „Der Herausforderer“ nicht. Auf der Suche nach dem Bösewicht taucht der einsame Kämpfer zwischendurch bei irgendwelchen Kung-Fu-Schulen auf, die sich irgendwo befinden und in denen sich irgendwelche Leute aufhalten.
Der Film vermeidet es konsequent, Bezüge zwischen den in den Kung-Fu-Schulen stattfindenden Kampfeinlagen herzustellen, und seien es nur
rudimentäre Erzählelemente, welche die Strategie des Herausforderers verdeutlichen, das Suchgebiet charakterisieren, in dem sich der Bösewicht aufhält, oder aber Herausforderer und Bösewicht spannungssteigernd zueinander in Szene setzen. Dem Film fehlt es kurz gesagt sowohl an einer Ausarbeitung des Ortes, an dem das Geschehen stattfindet, als auch an einer miteinander verbundenen Dramaturgie, die über Aktionen der Charaktere getragen wird. Stattdessen reiht das Werk schelmische Albereien sowie Kämpfe zu szenischen Schauwerten aneinander. Dank einiger guter Kämpfe, die finale Auseinandersetzung gehört unter anderem dazu, rettet sich der Film halbwegs über die Zeit, ist aber angesichts des vollständigen Unvermögens, eine stimmige Handlung zu inszenieren, etwa 20 Minuten zu lang. Denn wenn ohnehin kein ernsthafter Versuch Unternommen wird, aus den einzelnen Aktionen ein miteinander verbundenes Netz aus Motivationen, Emotionen und Konsequenzen zu weben, dann reichen auch die reinen Kampfszenen. Das wäre ehrlicher.
Film Nummer Zwei des Doppelprogramms ist „Der Gorilla mit der Stahlpranke“, auch unter dem politisch unkorrekten Titel „Der gelbe Gorilla mit dem Superschlag“ bekannt. Darin geht es um eine Gruppe dreier Schelme, die als Handlanger in einem kleinen Unternehmen tätig sind, das laut deutscher Synchronisation „Bohnenquark“ herstellt. Vermutlich ist Tofu gemeint. Das Dorf, in dem die Drei wohnen, wird durch die berüchtigte Bande des Einäugigen heimgesucht. Nachdem erste Versuche scheitern, die Verbrecher dingfest zu machen, begeben sich die Hilfsarbeiter bei einem Kung-Fu-Meister in die Lehre, um mit verbesserter Kampfkunst den Einäugigen samt seiner Spießgesellen zu besiegen. Vom rein erzählerischen Standpunkt ist der Film seinem Vorgänger im Doppelprogramm überlegen, weil er eine halbwegs nachvollziehbare Kette an Ereignissenzu so etwas ähnlichem wie einer Geschichte zusammen fügt, in der einzelne Elemente aufeinander aufbauen. Die drei Schelme gehen auf die Banditen los, um an Geld zu kommen. Als sie scheitern, versuchen Sie, die Gegner mit Tricks zu überwinden. Als auch das scheitert, gehen sie handfester vor und verbessern mit Hilfe eines Meisters ihre Kung-Fu-Fähigkeiten.
Das ist simpel, aber wesentlich zusammenhängender als alles, was „Der Herausforderer“ bietet. Dafür hat „Der Gorilla mit der Stahlpranke“ vor dem Hintergrund der Schauwerte das Nachsehen. Kampf- und choreographietechnisch kann er nicht mit „Der Herausforderer“ mithalten. Das ganze Geschehen gerät zu einer albernen Klamaukorgie mit mäßigem Witzpotential, das auf einen tuntigen Kung-Fu-Banditen sowie die selten schlauen Versuche der drei Schelme setzt, gegen die übermächtigen Bösewichte zu Felde zu ziehen.
Bildqualität
Das Bild des Films „Der Herausforderer“ entspricht in etwa den Erwartungen, die man an einen etwa 30 Jahre alte Eastern haben kann. Verschmutzungen und Bilddefekte sind ein ständiger Begleiter. Die Konturen sind matschig, Details sind kaum vorhanden. Die Farben fallen demgegenüber erstaunlich kräftig aus und geben die visuelle Atmosphäre des Films gut wieder. Nur ein paar Szenen aus anderer Quelle sind blasser. Der Kontrast ist oft etwas flau, manchmal dann wieder auch ein wenig steil. Stehende Rauschmuster sind immer wieder sichtbar. Insgesamt wirkt das Bild wie bei einer gealterten Kinokopie, so dass man als Fan damit noch leben kann.
Noch schwächer präsentiert sich das Bild des zweiten Films „Der Gorilla mit der Stahlpranke“, der nicht anamorph vorliegt. Die Schärfe ist katastrophal mäßig, so dass das Bild sehr matschig aussieht. Die Farben wechseln zwischen blass und kräftig, teilweise kommt es zu Verfremdungen. Der Kontrast sorgt immer wieder dafür, das einzelne Bilder stark überstrahlen. Neben den analogen Bilddefekten, sind starke Rauschmuster sichtbar, die zu einem sehr unruhigen Bild führen. Nur noch beinharten Komplettisten zu empfehlen.
Tonqualität
„Der Herausforderer“ wurde in einzelnen Szenen nachsynchronisiert, da für diese bislang keine deutsche Fassung vorlag. Als Zuschauer kann man entscheiden, ob man den Film komplett auf Deutsch ansehen will, oder ob die nachsynchronisierten Szenen im Original mit Untertiteln wiedergegeben werden sollen. Insgesamt ist der deutsche Ton in Ordnung, da die Dialoge auch mit dem Hintergrundrauschen verständlich sind. Besondere Verzerrungen treten nicht auf. Der englische und der kantonesische Ton wirkt demgegenüber etwas dürr. Rauschen tritt auch hier auf.
Auch „Der Gorilla mit der Stahlpranke“ verfügt über einzelne Szenen ohne deutsche Synchronisation. Diese werden stets auf englisch ohne Untertitel wiedergegeben. Der deutsche Ton ist gut verständlich, weist deutliches Rauschen auf und ist nur leicht verzerrt. Der englische Ton ist demgegenüber wesentlich dumpfer und nicht so gut verständlich. Rauschen ist auch hier vorhanden.
Extras
Das Bonusmaterial bei „Der Herausforderer“ besteht aus zwei Trailern und einer Bildergalerie, „Der Gorilla mit der Stahlpranke“ muss mit einem Trailer Vorlieb nehmen. Die auf dem Cover angekündigten Deleted Scenes sind nicht enthalten.
Fazit
Das Eastern Double Feature Vol. 1“ ist nur etwas für beinharte Fans des Kung-Fu-Films, die sich auch für komödiantische Varianten begeistern können. Während „Der Herausforderer“ eine erzählerische Katastrophe ist, aber dafür mit peppigen Kampfeinlagen aufwartet, ist „Der Gorilla mit der Stahlpranke“ erzählerisch stärker – ohne sich zu irgendwelchen Höhen aufzuschwingen, er leistet nur das Notwendige -, versumpft aber im Klamauk. Technisch ist die DVD schwach, da die Materiallage bei rund 30 Jahre alten Eastern extrem schwierig ist.
Stefan Dabrock
29.04.2009
Originaltitel | Ti guan / Yu tou dai lao ben tu di (HK 1980 / Taiwan 1979) |
Länge | 88 / 80 Minuten (Pal) |
Studio | Mr. Banker Films |
Regie | Eric Tsang, Lung Huang |
Darsteller | David Chiang, Norman Chu, Lily Li, Phillip Ko, u.a., Fu Hung Cheng, Yi-min Li, Mark Long, Wen Tai Li, Kang Peng, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | 1:2,35 (16:9) |
Untertitel | Englisch / - |
Extras | Bildergalerie, Trailer / Trailer |
Preis | ca. 11 EUR |
Bewertung | grenzwertig, technisch aufgrund schwieriger Materiallage schwach |