30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiĂźe Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
Buchrezension
Autor: Ulrich P. Bruckner
Der Italowestern besitzt zahlreiche Fans, Publikationen zum Genre sind indes rar gesät. So ist es umso schöner, dass Ulrich P. Bruckners umfassende und längst vergriffene Aufarbeitung des Genres „Für ein paar Leichen mehr“ eine überarbeitete Neuauflage erfahren hat. Neben zwei einleitenden Texten, die zunächst allgemein in die Welt des Italowestern und ihrer Motive einführen, widmet sich Bruckner im Hauptteil auf ausführliche Weise 120 Vertretern des Genres. Die Texte gliedern sich dabei in die Bereiche Inhaltsangabe, Bruckners Einschätzung des Films beziehungsweise zusätzliche Informationen zum Dreh oder anderen Themen und Filmrezensionen aus der Entstehungszeit des jeweiligen Films. Während Bruckner selbst kenntnisreich über die Filme berichtet, ist vor allem auch der akribisch zusammengetragene Widerhall in der Presse interessant. Dabei fällt auf, dass positive Rezensionen der einzelnen Italowestern außerhalb des Branchenblattes Filmecho/Filmwoche, das wie alle Branchenblätter einen zumeist weniger kritischen Geist pflegt, seltener zu finden sind.
Umfangreiche Auflistungen zu den Darstellern sowie den Regisseuren und ihren Filmographien, die durch aktuelle Interviews abgerundet werden, ein Register der Drehbuchautoren sowie Filmographien und biographische Angabe zu vielen Komponisten runden das Werk ab. In einem eigenen Abschnitt listet Bruckner alle Italo-Western - hier spielen natürlich auch Definitionsfragen eine Rolle – mit Stabangaben, kurzer Inhaltsangabe (häufig aus einem oder zwei Sätzen bestehend) sowie einem Kurzkommentar auf. Eine Liste mit Pseudonymen und wer sich dahinter verbirgt, Texte zu einigen Italowestern-Liedern, ein Register der deutschen Filmtitel sowie ein Kapitel zu den Drehorten zahlreicher Italo-Western schließen das Buch ab.
Für denjenigen, der „Für ein paar Leichen mehr“ als Nachschlagwerk nutzen möchte, ist es besonders positiv, dass in der Neuauflage ein Register der deutschen Filmtitel vorhanden ist, so dass das Navigieren auf verschiedene Art und Weise möglich ist, denn die Auflistung aller Italowestern findet nach dem jeweiligen Originaltitel statt. Wer die Erstauflage nicht sein eigen nennt, kommt um Bruckners Neuauflage des Standardwerks zum Italowestern in deutscher Sprache nicht herum. „Für ein paar Leichen mehr“ ist die lobenswerte filmhistorisch wertvolle Aufarbeitung eines häufig wenig beachteten Genres, das nur kleine Schwächen besitzt.
So wirkt es natürlich leicht seltsam, wenn einer der Filme in dem Kapitel „Die besten Italoestern aller Zeiten“ bei Bruckner gar nicht so gut weg kommt: “Le Pistole non discutono“ („Die letzten Zwei vom Rio Bravo“, Regie Mario Caiano, 1964). Hier schreibt Bruckner: „…Wie bei vielen anderen frühen Italowestern ist es leider ein mühsamer und großteils fehlgeschlagener Versuch, die amerikanischen Vorbilder zu kopieren“. Zumindest laut Bruckner handelt es sich wohl kaum um einen der besten Italowestern aller Zeiten. Auch fällt auf, dass die Inhaltsangaben zu den Leone-Filmen wörtliche Zitate aus Oreste de Fornaris Buch über Sergio Leone sind. Auf Anfrage teilte Ulrich P. Bruckner mit, dass dem Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf eine Quellenangabe vorgelegen hätte, die aber nicht abgedruckt wurde. Diese Schwächen können die enormen Stärken des Buches aber nicht schmälern. Hier werden alle fündig, die sich zu den Fans des Italowestern zählen oder aber im filmhistorischen Fundus abseits des altbekannten gängigen Materials bemerkenswerte Filme suchen.
Titel: | Für ein paar Leichen mehr |
Autor: | Ulrich P. Bruckner |
Länge: | 731 Seiten |
Verlag: | Schwarzkopf & Schwarzkopf |
Preis: | 29,90 EUR |
Stefan Dabrock