30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Rezension von Christina Wittkop vorlesen lassen
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Der Isländer Baltasar Kormákur hat sich an das Thema Organspende gemacht, um einen zum großen Teil in Mexiko spielenden Thriller zu drehen.
Die kleine Tochter eines amerikanischen Ehepaars leidet an einer Lungenkrankheit, an der sie in absehbarer Zeit sterben wird, wenn nicht bald eine Spenderlunge auftaucht. Aber das kleine Mädchen steht nicht weit genug oben auf der Liste, dass damit gerechnet werden kann. In seiner Verzweiflung reist der Vater nach Mexiko, um einen gewissen Doktor Navarro aufzuspüren. Ein Bekannter hat über den Mediziner ein Spenderherz eingesetzt bekommen. Mit 100.000 Dollar ausgestattet will der Vater seiner Tochter das Überleben erkaufen. Aber in Mexiko läuft nicht alles so einfach ab wie geplant. Ein Doktor Navarro ist nirgends zu finden. Stattdessen tauchen ein paar Schlägertypen auf, die den Vater durch die Mangel nehmen. Der lässt sich dadurch jedoch nicht einschüchtern und forscht gegen alle Widerstände weiter nach.
Es ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, einen Film über die Thematik Organspende und Organhandel mit Pulpmitteln zu inszenieren. Schwierig wird es nur, wenn man in der Wahl des Stils nicht konsequent ist. Die Verzweiflung des amerikanischen Ehepaars angesichts des dramatischen Schicksals ihrer Tochter wird jedoch mit einer Ernsthaftigkeit inszeniert, die dem Film zu Beginn den Anstrich eines seriösen Dramas verleiht. Der sanfte Umgang mit der Tochter, die ins Bett gebracht wird, strahlt eine natürliche, an einer realistischen Darstellung interessierte Elternliebe aus. Das gleiche gilt für Bilder tiefer Verzweiflung, welche die Eltern mit ihren Sorgen einfangen. „Run for her Life“ nimmt sich Zeit, um die Gefühle der Eltern zu charakterisieren, er nimmt die dramatische Lage nicht einfach nur als Ausgangssituation für
den Rest. Dadurch entwickelt der Film den Charakter eines seriösen Dramas, das man mit einem ebensolchen Thrillerteil hätte weiterführen können. In Mexiko angekommen wird der Film aber zunehmend greller. Hier spielt plötzlich ein als Frau verkleideter Mann in einem Stripclub eine Rolle, welcher der Hauptfigur ohne dessen Einverständnis an die Wäsche geht. Der Clubbesitzer lässt das ganze zu Erpressungszwecken sogar filmen. Es ist zwar leidlich nachvollziehbar, dass die Organisation, die der Vater aufspüren will, kein Interesse an jemandem hat, der aktiv herumschnüffelt. Ihre Aktivitäten wirken aber grotesk überzeichnet. Neben der Transvestitenfigur leistet sich „Run for her Life“ weitere aberwitzige Elemente, die stets pulpartig übertrieben sind. In einem anderen Film wäre das hervorragend, Kormákurs Werk aber hat zu Beginn einen ganz anderen Ton angeschlagen. Der Stilbruch ist so eklatant, dass erzählerisch nichts mehr zu retten ist. Die ganze Geschichte geht deswegen in einem Gewitter aus Unglaubwürdigkeiten zugrunde. Aber selbst wenn man sie weiter ernst nehmen würde, verspielt das Drehbuch am Ende alles, indem eine perfide verlogene Moral präsentiert wird. Ohne zu viel zu verraten kann man sagen, dass hier der sehr wahrscheinliche Tod eines Kindes als moralisch akzeptable Lösung, der sichere Tod aber als inakzeptabel präsentiert wird. Da ohne die Aktion der Hauptfigur jedoch niemand sterben würde, ist diese Form der Scheinmoral schlicht bigott.
Bildqualität
Die Schärfe der Bluray vermag zu überzeugen, da die Konturen präzise abgebildet werden und der Detailgrad sehr ordentlich ist. Die Farbpalette mit ihren gelblich geprägten Tönen wurde gut auf die Bluray übertragen. Ein großer Schwachpunkt ist aber der schwache Schwarzwert, da viele dunkle Szenen deutlich milchig aussehen, sonst macht der Kontrast eine ordentliche Figur. Rauschen gibt es nicht.
Tonqualität
Bei den DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren sorgt vor allem die Musik für räumliche Qualitäten. Sie wurde druckvoll abgemischt, so dass sie ihre dramatisierende Wirkung entfalten kann. Gleichzeitig tauchen auch ein paar Hintergrundgeräusche in den hinteren Lautsprechern auf. Die Dialoge sind klar und verständlich.
Extras
Bonusmaterial existiert nicht.
Fazit
„Run for her Life“ geht einerseits stiltechnisch baden, weil er als seriöses Drama beginnt und mit absurden Pulpelementen weiter macht, andererseits präsentiert er eine verlogene Moral. Ein perfider Film. Technisch ist die Bluray unausgewogen, da einem mit Schwächen behafteten Bild ein guter Ton gegenüber steht.
Stefan Dabrock
28.09.2010
Originaltitel | Inhale (USA 2010) |
Länge | 94 Minuten (24p) |
Studio | Splendid |
Regie | Baltasar Kormákur |
Darsteller | Dermot Mulroney, Diane Kruger, Vincent Perez, Jordi Mollà, Rosanna Arquette, Sam Shepard, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch |
Untertitel | Deutsch, Niederländisch |
Extras | - |
Preis | ca. 17 EUR |
Bewertung | perfide, technisch unausgewogen |