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Es gibt auch Audio-Tracks zu einigen Rezensionen!
30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Für eine herausragende DVD-Edition (sehr gute Bildqualität) wird dieser DVD der Gipfel verliehen.
3 DVDs
Aufwendige Studiokulissen und liebevolle Hintergrundmalereien gehören zur Produktionsmethode abenteuerlicher Märchenfilme des klassischen Hollywood. Koch Media hat in der „1001 Nacht Collection“ die drei Filme „Arabische Nächte“ („Arabian Nights“, 1942), „Ali Baba und die vierzig Räuber“ („Ali Baba and teh Forty Thieves“, 1944) und „Die schwarzen Teufel von Bagdad“ („Bagdad“, 1949) vereint.
In „Arabische Nächte“ stehen sich der Kalif von Bagdad Haroun-Al-Raschid und sein Bruder, der ihm den Thron neidet, als Feinde gegenüber. Die Tänzerin Sheherazade spielt eine zentrale Rolle während der politischen Ränke. Ihr wurde vorausgesagt, dass sie eines Tages die Frau des Herrschers über Bagdad werden würde. Das beflügelt den Bruder des Kalifen, der Sheherazade unbedingt besitzen will, seine Umsturzpläne voranzutreiben. Nur mit großer Mühe kann Haroun-Al-Raschid der gestellten Falle entkommen, zieht sich aber eine Verletzung zu und landet bei der Gauklertruppe, in der die Tänzerin Sheherazade beschäftigt ist. Aus Furcht vor den Schergen des Umstürzlers fliehen die Gaukler aus der Stadt, um den Verletzten in Ruhe pflegen zu können. Sheherazade, die den Kalifen jedoch nicht erkennt, verliebt sich schließlich in den Patienten, während dessen Bruder nach ihr suchen
lässt. „Arabische Nächte“ liefert ein buntes Märchenspektakel, das die wahre Liebe zwischen dem Kalifen Haroun-Al-Raschid und Sheherazade der machtgesteuerten Liebe zwischen dem herrschsüchtigen Bruder des Kalifen und Sheherazade einander gegenüber stellt. Selbstlose und selbstsüchtige Gefühle fechten einen Kampf aus, der stellvertretend für den menschlichen Zwiespalt zwischen Eigennutz und sozialem Verhalten gegenüber anderen steht. Was in der Realität die Psyche eines einzelnen Menschen bestimmt, verteilt der Film auf die verschiedenen Rollen. Dabei schlägt „Arabische Nächte“ einen humorvollen Ton an, der auch satirische Elemente beinhaltet. In der Gauklertruppe befinden sich beispielsweise auch Sindbad und Aladin. Beide werden von den übrigen Mitgliedern barsch zu Recht gewiesen, keine Geschichten zu erzählen, wenn der eine an Lampen reibt, um seine Wunderlampe mit Geist zu finden, und der andere von seiner Seefahrerzeit berichten will.
In „Ali Baba und die vierzig Räuber“ muss der kleine Sohn des Kalifen mit an sehen, wie sein Vater durch einen Verräter in die Falle gelockt wird, so dass die mongolischen Feinde den Kalifen umbringen können. Bei der anschließenden Flucht landet der kleine Junge zufällig im Unterschlupf einer Räuberbande, die ihn aufnimmt. Einige Jahre später zieht er mit den Räubern als Ali Baba über das Land und leistet als einziger Widerstand gegen die mongolischen Besatzer. Die Truppe kämpft für die Befreiung Bagdads. Dabei lernt Ali Baba auch die attraktive Amara kennen, welche die Frau des mongolischen Herrschers werden soll. Ali Baba und Amara sind aus Kindertagen durch eine Blutsbande mit einander verbunden. Ihre Anwesenheit beflügelt Ali Baba und seine Räuber, die mongolischen Besatzer endgültig aus dem Land zu treiben. Während „Arabische Nächte“ einen stark humorvollen Ton besitzt, steht in „Ali Baba und die vierzig Räuber“ das Drama im Vordergrund. Der Sohn des Kalifen ist als Überlebender auserkoren, Rache am Tod seines Vaters zu nehmen und das Land von der Besatzung zu befreien. Er ist angesichts einer aussichtslosen Lage die Letzte Hoffnung, nachdem er seine Rolle als Heilsbringer angenommen hat. So fließen in der Figur des Ali Baba mythologische Elemente und menschliches Drama ineinander, die dem Freiheitskampf gleichzeitig die Aura einer übernatürlichen gerechten Sache und eine bodenständige Verknüpfung verleihen. Abstrakte Idee und persönliche Betroffenheit bilden den fruchtbaren Nährboden für den Erfolg des Freiheitskampfes, der durch eine Liebesbeziehung zusätzliche Unterstützung erfährt. Das Thema tyrannischer Besatzung, deren Ende herbeigeführt werden sollte, war im Entstehungsjahr 1944 durchaus aktuell.
In „Die schwarzen Teufel von Bagdad“ kehrt eine Beduinenprinzessin aus England nach Bagdad zurück, um festzustellen, dass ihr Vater in der Zwischenzeit ermordet wurde. Die gefürchteten „Schwarzen Teufel“, eine bewaffnete Gruppe, die das Land in Angst und Schrecken versetzen, sind für den Mord verantwortlich. Niemand weiß jedoch, wer hinter den Masken der „Schwarzen Teufel“ steckt. Die Prinzessin steigt als Gast im Haus des Paschas Ali Nadim ab, um sich in Ruhe auf die Jagd nach den Mördern des Vaters zu machen. Dabei trifft sich auch auf Hassan, dessen Rolle im politischen Ränkespiel zunächst unklar bleibt. „Die schwarzen Teufel von Bagdad“ bietet weniger turbulente Actionszenen als die beiden anderen Werke. Stattdessen konzentriert er sich stärker auf eine Präsentation der politischen Ränke, die vor allem mit geheimen Treffen und anderen wortreichen Geschehnissen ihren Lauf nimmt. Dieser Ansatz passt etwas weniger gut zur abenteuerlichen Grundstimmung, welche die orientalische Atmosphäre Bagdads grundsätzlich verbreitet. Insofern ist er zwar der schwächste der drei Filme, aber beileibe nicht schlecht geraten. Dafür sorgen einzelne Szenen, in denen Machtproben ohne offene Gewalt ausgetragen werden. In einem Café treffen zwei Kontrahenten aufeinander, während einer von ihnen ungestört mit der Beduinenprinzessin zu Abend essen möchte, um sie in seinem Sinne zu beeinflussen. In solchen Szenen unterschwelliger Spannung wird die ganze Tragweite der Ereignisse deutlich und das politische sowie persönliche Drama der Abstraktion entrissen. Sie machen den Reiz des Films aus.
Bildqualität
Angesichts des Filmalters ist die Bildqualität der drei Filme exquisit. Dreckspuren oder Bilddefekte treten fast gar nicht in Erscheinung. Die Schärfe ist sehr gut, lediglich der Detailreichtum fällt schwächer aus. Die kräftigen Farben lassen die beabsichtigte bunt-exotische Atmosphäre hervorragend aufleben. Der Kontrast sorgt für ein plastisches Bild. Das leichte Hintergrundrauschen stört nicht, sonstige Rauschmuster treten nicht auf. Besser können diese Filme auf DVD kaum aussehen.
Tonqualität
Die beiden 2.0-Mono-Tonspuren besitzen ein leichtes Hintergrundrauschen, das schwächer ausfällt, als sonst bei alten Mono-Spuren üblich. Die Dialoge sind klar und verständlich, die Musik wurde harmonisch abgemischt. Verzerrungen oder ähnliche Störungen treten nicht auf.
Extras
Das Bonusmaterial zum Film „Arabische Nächte“ besteht aus einer zweieinhalbminütigen, hübschen Einführung durch den Filmhistoriker Robert Osborne, der das Werk in die damalige Zeit einordnet und ein paar Informationen zum Produzenten sowie den Darstellern parat hat. Eine Bildergalerie sowie ein britischer Schwarzweiß-Trailer des an sich farbigen Films runden das Bonusmaterial ab. Zu den beiden anderen Filmen liegt jeweils eine Bildergalerie vor.
Fazit
Die DVD-Box „1001 Nacht Collection“ vereint drei farbenfrohe Abenteuerfilme, welche die Schauwerte der exotischen Atmosphäre nutzen, um Emotionen sowie politische Ränkespiele in rasanten Erzählungen zu reflektieren. Eine sehr lohnenswerte Box, die technisch ausgezeichnet ausfällt.
Stefan Dabrock
25.01.2008
Originaltitel | Arabian Nights / Ali Baba and the Forty Thieves / Bagdad (USA 1942 / 1944 / 1949) |
Länge | 83 / 84 / 79 Minuten (Pal) |
Studio | Koch Media |
Regie | John Rawlins, Arthur Lubin, Charles Lamont |
Darsteller | Jon Hall, Sabu, Maria Montez, Leif Erickson, u.a., Jon Hall, Maria Montez, Turhan Bey, u.a., Maureen O'Hara, Paul Hubschmid, Vincent Price, John Sutton, u.a. |
Format | 1:1,33 (4:3) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel | - |
Extras | Einführung von Filmhistoriker Robert Osborne, Bildergalerie, Trailer / Bildergalerie / Bildergalerie |
Preis | ca. 35 EUR |
Bewertung | gut, technisch ausgezeichnet |