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rezensionen

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03.10. Das Todeslied des Shaolin
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kurzrezension

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22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

blu-ray

Verdammte Zukunft

Straße der Verdammnis

Straße der Verdammnis

Theoretisch handelt es sich bei „Straße der Verdammnis“ um die Verfilmung des gleichnamigen Romans aus der Feder des US-Schriftstellers Roger Zelazny, aber die Abweichungen zwischen Buch und Film sind so groß, dass der literarische Ursprung nur noch als Torso erkennbar ist. Lediglich das Motiv der Fahrt einer kleinen Gruppe durch eine postapokalyptische Landschaft sowie ein paar der Gefahren wurden in die Kinoproduktion hinüber gerettet. Insofern ist der Film ein eigenständiges Werk, das für sich betrachtet werden kann.
Eben hat Major Eugene Denton (George Peppard) seinem US-Militärkollegen Tanner (Jan-Michael Vincent) noch mitgeteilt, dass sie als Team nicht zusammenpassten, da müssen die beiden auch schon gemeinsam ein paar Abfangraketen gegen anfliegende feindliche Atomraketen in den Himmel schicken. Da die Zahl der eigenen Flugkörper jedoch nicht ausreicht, um Einschläge in den großen Städten der USA zu verhindern, tobt kurz darauf ein Atomkrieg. Das Resultat ist eine wüste, lebensfeindliche Erdoberfläche. Zu den Überlebenden den Kriegs gehören auch Eugene Denton, der die Fahnen des Militärs immer noch hoch hält, sowie seine Ex-Kollegen Tanner und Keegan (Paul Winfield), die keinen Sinn mehr sehen, die Ordnung der Streitkräfte weiter aufrecht zu erhalten. Gemeinsam leben sie in den Resten ihrer unterirdischen Basis, bis diese bei einem Unfall in Mitleidenschaft gerät. Jetzt machen sich die drei Männer zusammen mit Dentons Kameraden Tom Perry (Kip Niven) in zwei speziellen Artillerie-Trucks auf den Weg quer durch die USA, um einem Funksignal aus Albany, New York nachzugehen. Doch auf der Fahrt lauern tödliche Gefahren, denn die Natur ist unberechnbar geworden.

Gerne wird darauf hingewiesen, dass „Straße der Verdammnis“ ein Film mit zahlreichen logischen Fehlern ist. Unter anderem verwundert es den einen oder anderen, dass die Hauptfiguren nicht älter geworden sind, obwohl es nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit doch einige Jahre dauern müsste, bevor man sich nach einer nuklearen Katastrophe wieder ins Freie wagen kann. Entscheidend für die Gestaltung der Akteure sind jedoch nicht die Gesetze der Wissenschaft. Bei Denton und Konsorten handelt es sich vielmehr um Hoffnungsträger im Straße der Verdammnis Sinne einer Utopie. Ihre Unversehrtheit ist Ausdruck ihrer Stärke. Nur so können sie als Kleingruppe die Reise in ein möglicherweise besseres Morgen antreten. Die Hoffnung darauf bindet sie zusammen, obwohl ihre unterschiedlichen Charaktere auseinanderstrebende Kräfte freisetzen.
Der utopische Blick auf das Szenario hält aber nicht nur die Gruppe der Hauptfiguren zusammen, er verhindert auch, dass der Film selbst auseinanderbricht. Die einzelnen Reisestopps im zerstörten Las Vegas, Detroit und an anderen Orten haben prinzipiell nichts miteinander zu tun, die jeweiligen Gefahren sind aber stets ein Angriff auf die Hoffnung und damit ein Angriff auf den Schmierstoff der Reise selbst. Die Bedrohung gegenüber der elementaren Motivation der Hauptfiguren hält alles zusammen. Gleichzeitig gelingen Regisseur Jack Smight spannende wie gruselige Zwischenspiele, wenn blutrünstige Kakerlakenhorden zum Angriff blasen oder ranzig aussehende Hinterwäldler – sie sind das Gegenbild zu den unversehrten Helden – Gewalt anwenden. Dazu gesellt sich eine öde postapokalyptische Welt, deren Wüstenlandschaft sowohl einen spröden Charme ausstrahlt als auch beängstigend bedrohlich wirkt. Über allem prangt ein wechselnd verfärbter Himmel mit grellen Tönen, der stets daran erinnert, wie nachhaltig der Krieg alles verändert hat.
Die dafür eingesetzte Tricktechnik mag nicht weltbewegend elegant gewesen sein, aber der Effekt fortgesetzter Irritation überzeugt nachhaltig. Die bekannten Gesetze des Wissens haben Risse bekommen. In dieser Situation der Unsicherheit ist die Utopie alles, was noch sinnstiftend sein kann. Sie führt Hoffnungsträger zusammen, die selbst Teil eines Apparates gewesen sind, der für die Katastrophe mitverantwortlich ist. Insofern funktioniert „Straße der Verdammnis“ auch als Appell an die Lernfähigkeit des Menschen, auch wenn er möglicherweise erst die Zerstörung braucht, um zur Besinnung zu kommen.

Bildqualität

Straße der Verdammnis

Das Bild der Bluray ist zumeist recht grobkörnig, was die visuelle Eigenschaft des Films sehr gut wiedergibt. Die Schärfe der Totalen ist dementsprechend etwas schwächer ausgeprägt, bei den Nahaufnahmen macht es sich allerdings positiv bemerkbar, dass auf den exzessiven Einsatz von Rauschfiltern verzichtet wurde. Sie sind scharf. Die Farben machen einen frischen Eindruck und der Kontrast kann sich sehen lassen.

Tonqualität

Der englische 7.1-Ton stützt sich auf das 360-Grad-Surround-Tonsystem, dass die Fox-Studios bei „Straße der Verdammnis“ einsetzten. Auch wenn die Abmischung nichts mit aktuellen Raumklangverfahren zu tun hat und vergleichsweise frontlastig wirkt, gibt es doch ein paar Szenen, in denen der 7.1-Ton zur Geltung kommt. Bei manchen der Naturkatastrophen, mit denen die Hauptfiguren konfrontiert werden, erklingen atmosphärische Geräusche aus den hinteren Lautsprechern, sodass die Wirkung verstärkt wird. Die Dialoge sind gut verständlich.
Der deutsche sowie englische 2.0-Ton kann in Sachen Atmosphäre nicht mithalten, klingt aber auch gut.

Extras

Im Audiokommentar erinnert sich Paul Maslansky (Produktion) an die Umsetzung des Films. Neben ein paar Anekdoten hält er viele Informationen über diverse Arbeitsschritte wie die Spezialeffekte, den Einsatz des Landmasters, mit dem die Überlebenden durch die postapokalyptische Landschaft fahren, und weitere technische Details bereit. Ein sehr guter Audiokommentar.
In der gut 11-minütigen Featurette „Survival Run“ erzählt Alan Sharp, welchen Einfluss er auf das Drehbuch hatte. Sharp wurde damals beauftragt, das Skript aus der Feder Lukas Hellers zu überarbeiten. Mit abgeklärtem Realismus ordnet der Autor seinen nach eigener Aussage relativ geringen Beitrag ein und berichtet über seinen persönlichen Weg im Filmgeschäft.
Die gut 13-minütige Featurette „Road to Hell“ besteht aus einem Interview mit Produzent Jerome M. Zeitman, der einige Aspekte der Filmherstellung sowie der damaligen Veröffentlichungssituation beleuchtet. Dadurch liefert er einen interessanten Einblick in ein paar Gegebenheiten des damaligen Filmgeschäfts.
Im gut 10-minütigen Beitrag „Landmaster Tales“ geht Fahrzeugdesigner Dean Jeffries auf den Landmaster ein, den er in den höchsten Tönen lobt. Dadurch nimmt er eine etwas andere Position als die beiden Produzenten ein, die zwar die optische Qualität des Gefährts zu würdigen wussten, aber technisch Mängel moniert haben.
Für Eilige enthält die Bluray noch eine knapp 17-minütige, farbige Super-8-Fassung des Films, in der es den Machern nicht ganz gelungen ist die Kontinuität der Geschichte zu erhalten. Von der Super-8-Fassung in Schwarzweiß konnte leider nur noch eine gut fünfminütige Rolle aufgetrieben werden.
Trailer zum Film, ein TV-Spot und eine Bildergalerie sind auf der Bluray ebenfalls enthalten.

Fazit

„Straße der Verdammnis“ ist ein utopisches B-Movie, in dem eine Kleingruppe unterschiedlicher Charaktere eine gefährliche Reise antritt. Die Hoffnung auf ein besseres Morgen verbindet sich mit den tödlichen Schrecken der postapokalyptischen Welt zu einem ebenso fantastischen wie faszinierenden Abenteuer. Technisch ist die Bluray gut.

Stefan Dabrock

29.09.2014

   
Originaltitel Damnation Alley (USA 1977)
Länge 91 Minuten (24p)
Studio Subkultur Entertainment
Regie Jack Smight
Darsteller Jan-Michael Vincent, George Peppard, Dominique Sanda, Paul Winfield, Jackie Earle Haley, Kip Niven, Robert Donner, Seamon Glass, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton PCM 7.1 Englisch, PCM 2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras Audiokommentar von Paul Maslansky (Produktion), Super 8 Fassung, Trailer, u.m.
Preis ca. 23 EUR
Bewertung hübsch, technisch gut