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11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
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03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
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06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Die japanische Filmgeschichte beherbergt zahlreiche Monster, aber Godzilla überstrahlt mit seiner Bekanntheit die meisten anderen Kreaturen aus dem Land des Lächelns. Seit 1954 treibt das Monster entweder sein Unwesen oder es hilft den Menschen gegen andere Ungetüme. Godzillas Rolle wechselte in der langlebigen Filmserie immer wieder.
In seiner ersten Leinwandinkarnation erfüllt Godzilla die Funktion einer Bedrohung. Urplötzlich taucht die saurierartige Gestalt auf und versenkt erst Schiffe, bevor sie sich Tokio vornimmt. Furcht und Sorge greifen um sich, zumal die Japaner nicht genau wissen womit sie es zu tun haben. Deswegen stehen selbst renommierte Wissenschaftler bei der Frage vor einem Rätsel, wie sich Godzilla bekämpfen lässt. Einzig der zurückgezogen forschende Dr. Serizawa (Akihiko Hirata) könnte ein Mittel in Petto haben, das der Kreatur ihre Grenzen aufzeigt. Doch der Oxigenzerstörer ist eine so kraftvolle Waffe, dass Serizawa erst ein Gegenmittel entwickeln will, bevor er ihn aus seinem Labor entlässt. Nachdem Godzilla erneut eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat, lässt sich Serizawa auf den riskanten Einsatz seiner gefährlichen Erfindung ein.
Godzilla lässt sich nicht ohne den Atombombenabwurf auf Japan betrachten. Ganz offensichtlich wird das Erscheinen der zerstörerischen Kreatur in den Dialogen des Films mit dem gewaltsamen Einsatz radioaktiver Kampfmittel in Verbindung gebracht. Als grausame Nemesis sucht Godzilla das gebeutelte Japan heim.
Neben diesem Aspekt spielt aber noch eine weitere Thematik eine große Rolle. Das technisch fortgeschrittene Land Japan sieht sich wie ein Urvolkstamm einer monströsen Gestalt gegenüber, die es weder kennt noch wissenschaftlich exakt einordnen kann. Die Folge ist einerseits blanke Panik beim Volk angesichts der Bedrohung und andererseits eine pseudowissenschaftliche Betrachtung der Kreatur, mit der die Eliten des Landes versuchen, den Schrecken in ein rationales Konzept zu überführen. Ihre Deutungsversuche, so nüchtern sie auch vorgetragen werden, haben etwas Religiöses an sich. Godzilla wird darin zum bösen Geist, der über Japan gekommen ist und nur durch eine Wunderwaffe besiegt werden kann.
Demgegenüber ist es unmöglich, das Monster mit konventionellen Mitteln zu vernichten. Die Armee scheitert mit Panzern, Kampfflugzeugen und andere militärische Techniken auf der ganzen Linie. Sie wirkt nicht machtvoller, als ein paar mit Speeren bewaffnete Menschen, die sich gegen einen Riesenaffen zur Wehr setzen würden. Angesichts des Godzilla ist das entwickelte Japan absurd kampfunfähig.
Der mythologisch-religiöse Aspekt setzt sich schließlich fort, weil sich nach dem ersten Film eine ganze Serie entwickelt hat. So zerstörerisch die Waffe auch gewesen sein mag, mit der Godzilla bekämpft wurde, eine ewig mahnende Nemesis lässt sich nicht auslöschen. Sie kann lediglich für eine gewissen Zeit gebannt werden.
Bildqualität
Jetzt wurde einer der größten Klassiker des japanischen Monsterfilms auf Bluray veröffentlicht und das Bild kann leider nicht mithalten. Die Schwarzweißoptik sieht durchgehend milchig aus. Etwas sarkastisch könnte man anmerken, dass in manchen dunklen Szenen durch das recht helle Bild Dinge zu sehen sind, die bei einem härteren Kontrast dunkel geblieben wären. Aber das wertet den Transfer nicht auf. Denn der magere Schwarzwert und die Detailarmut fallen sofort ins Auge. Aufgrund des weichen Aussehens sind analoge Defekte kaum erkennbar. Filmkorn ist reduziert.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-2.0-Mono-Tonspuren weisen ein deutlich hörbares Hintergrundrauschen auf. Die Verständlichkeit der Dialoge wird dadurch nicht beeinträchtigt. Immer wieder lassen Verzerrungen im Höhenbereich wahrnehmen. So ist der Ton noch in Ordnung, könnte aber besser sein.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus der kürzeren deutschen Kinofassung des Films und einem Trailer.
Fazit
„Godzilla“ gehört zu den absoluten Klassikern des japanischen Monsterfilms. Ishirô Honda erschuf eine beeindruckende mythologische Figur, die über Jahrzehnte hinweg durch faszinierende Filme wechselnder Qualität wanderte. Technisch ist die Bluray leider nicht so, wie es dieser Klassiker verdient hätte.
Stefan Dabrock
29.04.2014
Originaltitel | Gojira (Japan 1954) |
Länge | 96 Minuten (24p) |
Studio | Splendid |
Regie | Ishirô Honda |
Darsteller | Akira, Takarada, Momoko Kôchi, Akihiko Hirata, Takashi Shimura, Fuyuki Murakami, Sachio Sakai, Haruo Nakajima, Katsumi Tezuka, Jiro Suzuki, u.a. |
Format | 1:1,33 (4:3) |
Ton | DTS HD Master 2.0 Mono Deutsch, Japanisch |
Untertitel | Deutsch, Niederländisch |
Extras | Deutsche Kinofassung, Trailer |
Preis | ca. 10 EUR |
Bewertung | sehr gut, technisch enttäuschend |