30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Rezension von Christina Wittkop vorlesen lassen
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Auf Conan-Erfinder Robert E. Howard geht auch die Figur des Solomon Kane zurück, der im England des 16. Jahrhunderts für das Gute kämpft. Bevor es aber soweit ist, muss noch ein bisschen nachgeholfen werden. Denn Solomon Kane ist zu Beginn des Films notorisch böse. Ihm geht es nur darum, an Reichtümer zu gelangen, die er beispielsweise in einem nordafrikanischen Palast zu finden glaubt. Die Begegnung mit einem Dämon sorgt dafür, dass Kane ein zurückgezogenes, friedliches Leben in einem Kloster führt, bis ihn der Abt hinauswirft. Der Gottesmann hatte geträumt, dass sich Kanes Bestimmung an einem anderen Ort erfüllen wird. Wiederwillig zieht Kane von dannen, um ein England vorzufinden, in dem schwarze Magie das einfache Volk unterjocht. Die Spur der grausamen Schreckensherrschaft führt schließlich zu dem Schloss, in dem Kane aufgewachsen ist, bis er sich mit seinem Vater zerstritten hat und in die Welt hinausgezogen ist. Kane muss seinen Schwur, ein völlig gewaltfreies Leben zu führen, über den Haufen werfen, um sich seiner Verantwortung zu stellen. Der Kampf gegen das Böse kann beginnen.
Regisseur Michael J. Bassett, der auch das Drehbuch geschrieben hat, schert sich wie Robert E. Howard nicht um Subtilitäten, sondern setzt auf eine eindeutige Bildsprache, die über symbolische Arrangements Themen anreißt. Auf eine elaborierte Ausformulierung der Themen verzichtet Bassett zugunsten der pathetischen Wirkung seiner Bilder, die so aufgeladen sind, dass sie über ein beträchtliches Gepäck an möglichen Assoziationen verfügen. Er braucht folglich keine detailverliebte Behandlung der verschiedenen Aspekte, da das Assoziationsgepäck diese Aufgabe übernimmt, wobei der Zuschauer selbst die Ausformulierung
vornimmt. So wird Kane in einer Szene zusammen mit zwei weiteren bedauernswerten Gestalten gekreuzigt, während der Regen vom Himmel prasselt. Die Entwicklung Kanes zum Messias, der Erlösung über das Land bringen soll, korrespondiert zwar mit seiner Idee eines friedfertigen Lebens, aber zu dem Zeitpunkt der Kreuzigung hatte Kane bereits längst zu den Waffen gegriffen. Der Widerstreit aus Erlösung, Leiden, Friedlichkeit und Kampf wird lebendig, wenn ausgerechnet Kane, welcher der Gewalt abgeschworen hatte, durch die Hinwendung zum Kampf zur Erlöserfigur mutiert. Darin findet unter anderem die Frage ihren Niederschlag, inwieweit ein bedingungsloser Gewaltverzicht immer die richtige Entscheidung ist. Zugleich pumpt Bassett im Verbund mit der Musik einen herrlichen Pathos in das Geschehen hinein, in dem man voller Wonne ertrinken kann, ohne dabei die Reflexionsfähigkeit zu verlieren. Die Emotionen werden so bedingungslos überhöht, dass die Heilsgeschichte ihren intensiven Charakter ausleben kann.
Dabei sind es vor allem die Widersprüche, welche das Werk so reizvoll machen und dem Pathos die scheinbare Eindeutigkeit nehmen. In einer Kirchenruine trifft Kane auf einen Pfarrer, der es nicht fertig bringt, die mutierten Mitglieder der Gemeinde ins Jenseits zu befördern. Sie fristen ein Dasein in einem Verließ unterhalb der Ruine. Der Preis für die „Barmherzigkeit“ des Pfarrers ist es aber, dass er immer wieder Menschen opfern muss, welche den Mutierten als Nahrung dienen. Die Grimmigkeit dieser Szenerien deckt sich mit der düsteren Optik, welche trotz ihrer schicken Ausgestaltung die fatalen Auswirkungen der Schreckensherrschaft transportiert. Auch wenn die symbolische Andeutungsinszenierung an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas zu vage bleibt, überzeugt das Konzept Bassetts durch den geschickten Umgang mit seinen aufgeladenen Bildern. Die temporeiche Inszenierung mit guten Kampfszenen unterstützt die Wirkung des Films erfolgreich, ein gelungener Abenteuerfilm.
Bildqualität
Die Bildqualität der Bluray siedelt sich auf sehr gutem Niveau an. Die Schärfe überzeugt mit einer exzellenten Konturendarstellung, die im Verbund mit dem hervorragenden Detailreichtum für die wunderbare Qualität sorgt. Auch feine Strukturen wie Haare oder die Durchzeichnung des Waldes kommen voll zur Geltung. Die Farbwiedergabe sorgt mit ihrer Intensität dafür, dass die atmosphärischen Bilder voll zu Geltung kommen. Das gilt sowohl für die bearbeiteten Außenaufnahmen mit teilweise dramatischen Himmelsszenarien als auch für die Innenaufnahmen. Der ausgewogene Kontrast sorgt für ein plastisches Bild. Störendes Rauschen gibt es nicht.
Tonqualität
Die DTS-HD-5.1-Tonspuren steht der Qualität des Bildes in nichts nach. Gleich zu Beginn erklingt die Musik dynamisch aus allen Lautsprechern und sorgt so für einen wohligen Surroundklang. Immer wieder werden alle Lautsprecher für die ausgefeilte Geräuschkulisse genutzt. Die Dialoge sind ebenfalls gut verständlich und wurden so abgemischt, das nichts im Klang der sonstigen Geräusche untergeht.
Extras
Die gut einminütige Featurette „MTV“ ist nicht mehr als ein Trailer, das etwa vierminütige Making Of versammelt Filmausschnitte und knappe Interviewpassagen, die aus den längeren, ebenfalls auf der Bluray enthaltenen Interviews entnommen wurden.
Die Interviews mit einigen Mitgliedern des Filmstabs, welche zusammen etwa 32 Minuten lang sind, bieten zwischendurch interessante Informationen, wenn Hauptdarsteller James Purefoy über die Kämpfe sowie daraus resultierende Verletzungen spricht, Pete Postlethwaite darauf eingeht, dass er nicht unbedingt monatelang als Puritaner leben muss, um einen zu spielen, und Produzent Paul Berrow die Figur des Solomon Kane kurz in Bezug zu Robert E. Howards Werk setzt. Darüber hinaus hält Regisseur Michael J. Bassett ein wenig über seinen erzählerischen Ansatz sowie über die Stimmung des Films bereit. Der Rest der Interviews kommt über Werbebotschaften nicht hinaus.
Der etwa 16minütige Beitrag „Blick hinter die Kulissen“ zeigt B-Roll-Material vom Dreh und den Kampfproben.
Das gesamte Bonusmaterial ist deutsch untertitelt.
Texttafelinformationen zu einigen Darstellern und der Filmtrailer sind auf der Bluray ebenfalls enthalten.
Fazit
„Solomon Kane“ setzt auf eine Inszenierung symbolisch aufgeladener Bilder, die über ihr Assoziationsgepäck für eine Auseinandersetzung mit den Themen der Geschichte sorgen. Dafür verzichtet Regisseur Michael J. Bassett auf eine detaillierte Ausformulierung der einzelnen Aspekte aus Erlösung, Gewaltverzicht, Verantwortung und religiöser Ausrichtung. Technisch ist die Bluray sehr gut.
Stefan Dabrock
21.10.2010
Originaltitel | Solomon Kane (Frankreich/Tschechien/GB 2009) |
Länge | 104 Minuten (24p) |
Studio | Constantin |
Regie | Michael J. Bassett |
Darsteller | James Purefoy, Pete Postlethwaite, Rachel Hurd-Wood, Alice Krige, Jason Flemyng, Mackenzie Crook, Max von Sydow, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DTS-HD 5.1 Deutsch, Englisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Interviews, Making Of, Featurette „MTV“, Blick hinter die Kulissen, Darstellerinfos, Trailer |
Preis | ca. 18 EUR |
Bewertung | gelungen, sehr gut |