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rezensionen

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Hombre Lobo

The Man Who Saw Frankenstein Cry

The Man Who Saw Frankenstein Cry

Paul Naschy und sein Werk lassen sich nur schwer beschreiben, Naschys Aura muss man erleben. Als Liebhaber klassischer Gruselfilme hat Naschy Spaniens Genrekino entscheidend geprägt. In über 100 Filmen wirkte er als Darsteller mit, bei 15 von ihnen führte er unter seinem Geburtsnamen Jacinto Molina auch Regie. Naschy war unter anderem der Wolfsmann, Mr. Hyde, der Teufel und derjenige, der gegen diese machtvollen Kreaturen kämpfte. Subkultur Entertainment hat angekündigt, eine 10-teilige DVD-Reihe mit wichtigen Werken der spanischen Horrorfilm-Ikone herauszubringen. Den Anfang macht die Dokumentation „The Man Who Saw Frankenstein Cry“, in der Naschys Werdegang beleuchtet wird. Ausgeliefert wird die DVD mit eine, schmucken Schuber, in dem die weiteren Veröffentlichungen der Reihe Platz haben.
Regisseur Ángel Agudo konnte für die Dokumentation zahlreiche Weggefährten und Bewunderer vor der Kamera versammeln, die sich über das filmische Schaffen Naschys äußern. Natürlich kommen neben John Landis, Joe Dante, Jordi Grau, Caroline Munro auch Naschys Witwe Elvira Primavera sowie dessen Söhne Sergio und Bruno Molina zu Wort. Als Host fungiert Mick Garris, der vor allem durch zahlreiche Stephen King-Verfilmungen bekannt geworden ist.
Weitgehend chronologisch erzählt Agudo den Lebensweg Naschys nach und folgt dessen Kindheit während der Franco-Diktatur über den Quereinstieg ins Filmgeschäft durch die produktive Zeit sowie emotionale Täler bis zu den letzten Jahren, in denen Naschy durch Preise und Fans ein hohe Maß an Wertschätzung erfuhr. Dabei hat Agudo in den 77 Minuten Laufzeit der Dokumentation nicht den Raum, um tiefer auf die Filme sowie deren Motive einzugehen. Stattdessen entwirft er ein Bild Naschys, das als gute, erste Einführung in die künstlerische The Man Who Saw Frankenstein Cry Arbeit des spanischen Filmschaffenden funktioniert. Ausgewählte Filmausschnitte zeigen Naschys Stil, der auf ganz persönliche Weise mit klassischen Vorbildern spielt, um sie zu atmosphärischen Werken mit eigener Handschrift zu formen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den späten Ehrungen, die Naschy sichtlich bewegt haben. So durfte er unter anderem im Gelsenkirchener Filmclub Buio Omega vor einem begeistertem Publikum den Joe als Auszeichnung für sein Lebenswerk in Empfang nehmen. Die grobkörnigen Aufnahmen dieser Veranstaltung strahlen eine menschliche Wärme aus, die auf perfekte Weise die besondere Beziehung zwischen Naschy und seinen Fans einfängt. (Anmerkung: Es besteht sicherlich ein gewisser Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass der Autor der Rezension dieser Veranstaltung selbst beiwohnte, im Hintergrund der verwendeten Szenen sogar schemenhaft zu sehen ist und Naschys freundliche Ausstrahlung erleben durfte, und dem Umstand, dass gerade diese Ehrung Naschys herausgehoben wird.)

Bildqualität

The Man Who Saw Frankenstein Cry

Die Bildqualität der DVD ist einwandfrei. Die aktuellen Interviewaufnahmen sehen scharf aus, bei Archivmaterial muss man Abstriche machen. Farben und Kontrast sehen gut aus. Eine gute Einführungsdokumentation mit guter Bildqualität. Etwas ungeschickt ist es lediglich, dass es nicht immer ganz leicht ist, die Namen der Interviewpartner zu lesen, weil die deutschen Untertitel darüber eingeblendet werden. An diesen Stellen hätte man die deutschen Untertitel im Bild verschieben müssen.

Tonqualität

Auch der DD 2.0-Ton kommt ohne Schwächen daher. Verzerrungen oder störendes Rauschen sucht man vergeblichen. Alles passt so wie man es erwartet.

Extras

Im 12-seitigen Booklet ist ein Text von Pelle Felsch enthalten, der nach einer Rückschau auf seine persönliche Kindheit, in der er erste Naschy-Seherfahrungen sammelte, das Werk der spanischen Genre-Ikone überblicksartig Revue passieren lässt.

Fazit

„The Man Who Saw Frankenstein Cry“ ist eine schöne Dokumentation über die spanischen Genrefilm-Ikone Paul Naschy, die mit einer gelungenen Einführung in dessen Werk aufwartet und auch ein paar eher seltene Aufnahmen beinhaltet – so zum Beispiel Naschys Auftritt beim Geheimnisvollen Filmclub Buio Omega in Gelsenkirchen. Technisch ist die DVD gut.

Stefan Dabrock

26.04.2014

   
Originaltitel The Man Who Saw Frankenstein Cry (Spanien 2010)
Länge 77 Minuten (Pal)
Studio Subkultur Entertainment
Regie Ángel Agudo
Darsteller Mick Garris, Paul Naschy, Joe Dante, John Landis, Emilio A. Pina, Caroline Munro, Jordi Grau, Nacho Cerdà, Elvira Primavera, Sergio Molina, Bruno Molina, Jack Taylor, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DD 2.0 Englisch/Spanisch
Untertitel Deutsch
Extras 12-seitiges Booklet
Preis ca. 26 EUR
Bewertung gut, technisch gut