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rezensionen

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03.03. Die weiße Mafia
16.02. Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02. Im Dutzend zur Hölle
28.01. Die Engel von St. Pauli
21.01. Die Todeskralle des grausamen Wolfes
06.01. Die Mörderklinik
12.12. Paul Temple: Jagd auf Z
27.11. Die drei Supermänner räumen auf
30.10. Die Heuchler
10.10. X 312 … Flug zur Hölle...
03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
26.08. Das Omen des Bösen
11.08. Menschen im Hotel
06.08. Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11. Return of the Warrior
30.05. Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

blu-ray

Mit Schwung gegen Autoritäten

Iron Monkey

Iron Monkey

„Iron Monkey“, dessen Regisseur Woo-ping Yuen unter anderem Jackie Chans „Drunken Master“ („Jui kuen, Hongkong 1978) drehte und bei der „Matrix-Trilogie“ die Actionchoreographie gestaltete, gehört zu den Klassikern des Kung Fu-Films der 1990er Jahre. Splendid hat den Film ungeschnitten auf Bluray veröffentlicht, das Bild kann mit dem neuen Medium leider nicht mithalten.
In einer Provinz Chinas herrscht der örtliche Beamte (James Wong) des Kaisers mit äußerster Willkür. Er saugt das Volk wirtschaftlich aus, das unter der Last schwer leidet. Deswegen gibt es immer mehr Bedürftige, die sich auf die Hilfe des maskierten Iron Monkey verlassen müssen. Er raubt das Geld von staatlichen Stellen, um es an Arme zu verteilen. Natürlich ist auf ihn ein Kopfgeld ausgesetzt, weil die Machthaber um ihre uneingeschränkte Position fürchten. Als Wong Kei-Ying (Donnie Yen) mit seinem Sohn Wong Fei-hong (Sze-Man Tsang) in der Stadt ankommt, in der der Gouverneur seinen Sitz hat, gerät er in die Auseinandersetzung hinein. Er soll Iron Monkey innerhalb einer bestimmten Frist fangen, wenn er seinen inhaftierten Sohn retten will. Da der maskierte Helfer der Armen beim Volk sehr beliebt ist, schlägt Wong Kei-Ying fortan Groll entgegen. Nur der Arzt Dr. Yang (Rongguang Yu) und seine Assistentin Orchid (Jean Wang) haben Verständnis für Wongs Zwangslage und wollen einen Ausweg finden.

Staatliche Autoritäten erscheinen in Woo-ping Yuens erzählerischem Universum wie lächerliche Karikaturen zwischen diabolischer Strenge und mickriger Kraft. So bellt der Gouverneur seine Befehle zu steuerlichen Maßnahmen fast schon hysterisch in die Welt, muss in seinem Palast aber die Nörgeleien der Ehefrauen ertragen, die ihn bei fehlendem Luxusessen unter Druck setzen. James Wong hat die verzerrte Mimik und die hektischen Bewegungen perfekt drauf, mit denen er den Gouverneur im Stile einer Komödie zur Witzfigur macht. Die Folgen seiner Handlungsweise sind indes nicht lustig, denn das Volk leidet Hunger und die Peitschenhiebe seiner Wachen hinterlassen blutige Andenken. Karikatur und Ernst verschmelzen in „Iron Monkey“ zu einer erschreckenden Anklage gegenüber Willkür und Terror, die gerade durch die widerstreitenden Stilmittel monströs wirkt.
Aber Woo-ping Yuen hat keine deprimierende Sozialgeschichte, sondern eine Heldenerzählung gedreht, in der entsprechende Aspekte den notwendigen Anstoß liefern, um die Handlungen der Hauptfiguren zu legitimieren. Dabei installiert er einmal den Robin Hood-artigen maskierten Kämpfer, der sich mit der herrschenden Klassen anlegt, sowie den unbeteiligten Wong Kei-Ying, der in das Geschehen hineingezogen wird. Dessen Zwangslage bildet den Kern der Auseinandersetzungen, die sich in brillant choreographierten Kämpfen niederschlagen. Ob Iron Monkey im Palast des Gouverneurs, auf den Dächern der Stadt, auf brennenden Pfählen oder in den Straßen, stets entwickelt Yuen temporeiche Choreographien, die spielerisch mit den Gegebenheiten des jeweiligen Ortes umgehen. Die Regeln der Schwerkraft spielen beim tänzerischen Austausch der Kung Fu-Tritte beziehungsweise -Schläge keine Rolle, sodass bei aller Wucht der Kämpfe eine beeindruckende Leichtigkeit entsteht.
Mit der Schönheit des Kung Fus der Helden ist zugleich eine moralische Überlegenheit verbunden, die sich in ihrer Siegeskraft niederschlägt. Gegen das traditionelle Können haben die schändlichen Machthaber keine Chance, sie müssen untergehen.

Bildqualität

Iron Monkey

Der Film wurde zwar auf Bluray veröffentlicht, bildtechnisch macht er dem Medium aber keine besondere Ehre. Die Quellenlage ist bei Hongkongfilmen, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, bekanntermaßen schwierig, dennoch hat Splendid beispielsweise bei der „Once Upon a Time in China“-Reihe gezeigt, dass man mit einem guten Master einiges erreichen kann. Die Schärfe von „Iron Monkey“ hat durchgehend Schwächen, weil das Bild relativ weich aussieht. Verschmutzungen und analoge Defekte sind ebenfalls vorhanden, meistens kann man damit aber leben. Die Farben wirken etwas ausgebleicht und der Kontrast ist flau. Insgesamt lässt sich der Film natürlich anschauen, aber die Qualität ist niedriger als bei vergleichbaren Veröffentlichungen aus dem Hause Splendid.

Tonqualität

Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren sind erwartungsgemäß nicht in der Lage, Bäume auszureißen, aber sie übertreffen die Bildqualität. Die Dialoge lassen sich gut verstehen und der Originalton entwickelt auch ein wenig Druck, was den Actionsequenzen zugute kommt. Der deutsche Ton kling demgegenüber zahmer.

Extras

Bonusmaterial existiert nicht.

Fazit

„Iron Monkey“ ist in erster Linie ein hervorragend choreographiertes Kampfkunstspektakel mit fatansievoll inszenierten Auseinandersetzungen. Gleichzeitig macht sich aber auch ein tiefes Misstrauen gegenüber Autoritäten bemerkbar, das sich als einfache Gesellschaftsmetapher deuten lässt. Technisch ist die Bluray noch ausreichend.

Stefan Dabrock

24.11.2013

   
Originaltitel Siu nin Wing Fei Hung ji: Tit Ma Lau (Hongkong 1993)
Länge 91 Minuten (24p)
Studio Splendid
Regie Woo-ping Yuen
Darsteller Rongguang Yu, Donnie Yen, Jean Wang, Sze-Man Tsang, Shun-Yee Yuen, James Wong, Shi-Kwan Yen, u.a.
Format 1:1,85 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Kantonesisch
Untertitel Deutsch
Extras -
Preis ca. 10 EUR
Bewertung gut, technisch noch ausreichend