30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Vier der fünf Shaw-Brothers-Filme, die Koch Media 2011 in einer limitierten Box veröffentlicht hat, kommen nun auch als einzelne DVDs auf den Markt. Dabei handelt es sich um „Das Todesduell der Tigerkralle“, „Der Todesgriff des Shaolin“, „Das Grabmal des Shaolin“ und „Der Shaolin Gigant“, die nacheinander bei uns besprochen werden.
1980 wollten die Shawbrothers auch mal einen Kampfkunstfilm machen, der knackige Kung Fu-Darbietungen mit komödiantischen Elementen vermischt. Die knackigen Kung Fu-Duelle sind ihnen gelungen.
Gao Jian (Tak Yuen) wird in der Kampfkunstschule schlecht behandelt, weil er als Waisenkind mit einem geringen Selbstbewusstsein auftritt. Die Schmähungen der anderen Schüler enden nicht selten damit, dass Gao als schuldiger Depp dasteht und bestraft wird. Doch dann trifft er den schwer verletzten Tien-yun Jin (Kuan Tai Chen), der sich in der Nacht auf der Flucht vor drei finsteren Martial Arts-Kämpfern mit letzter Kraft bis zu Gaos Behausung schleppen kann. Der unsichere Schüler rettet Tien-Yun das Leben, der sich mit Kung Fu-Lektionen erkenntlich zeigt. Als die drei Bösewichte erneut auf den Plan treten, die auch Tien-Yun verletzt haben, und Gaos Schule unterjochen, kann der junge Mann zeigen, was er gelernt hat.
Die athletischen Darbietungen während der Martial Arts-Auseinandersetzungen zeigen das ganze Können der Shaw Brothers auf dem Gebiet der Actioninszenierung. Rasant ausgeführte Hand- sowie Fußtechniken verbinden sich mit eleganten Bewegungen im Raum, die auch das Mobiliar oder andere Gegenstände der jeweiligen Kampforte miteinbeziehen, zu perfekten Kung Fu-Balletten. Die Darsteller verschmelzen zu einer Einheit im Dienste der Show, die aufgrund der harmonischen Bewegungen meditative Qualitäten entwickelt. Eine Feierstunde für die Fähigkeiten des trainierten Körpers.
Wenn sich das Filmteam um Regisseur Chin-Ku Lu und Drehbuchautor Kuang Ni darauf beschränkt hätte, die einzelnen Kampfkunst-Nummern mit einer routinierten Geschichte zu verbinden, dann wäre „Der Shaolin Gigant“ ein sehenswerter Film geworden. Aber der Plan sah vor, auf den Komödienzug aufzuspringen, den Jackie Chan bereits gestartet hatte. Deswegen wurden immer wieder humorvolle Szenen eingestreut. Das alberne Kichern und Hänseln der Martial Arts-Schüler, die Gao Jin nicht besonders schätzen, sprengt mit seiner unbändigen
Infantilität jedoch die Grenzen des Erträglichen. Das liegt vor allem an der fehlenden Bindung zur restlichen Erzählung. Das hämische Getue der Nebenfiguren hat keine Bedeutung für die Auseinandersetzung Gao Jins mit den bösen Kämpfern, die als Nemesis der anständigen Kung Fu-Anhänger auftauchen, um sie zu unterdrücken. In seinem Kampf gegen die Schurken, bei dem er auch denjenigen beispringt, die ihn geschmäht haben, geht es nur um die Eindämmung des schädlichen Einflusses auf die Martial Arts-Welt. Die Nebenepisoden lässt Chin-Ku Lu links liegen. So degradiert er die komödiantischen Teile zu bizarren Fremdkörpern. Die Kunst der Stilvermischung besteht in der möglichst bruchlosen Verbindung scheinbar widersprüchlicher Elemente. Dabei scheitert „Der Shaolin Gigant“ so grandios, dass der Film jenseits der Kampfszenen kaum genießbar ist.
Bildqualität
Die DVD zu „Der Shaolin Gigant“ besitzt die bislang beste Qualität unter den vier Filmen. Bei dem sehr sauberen Bild ohne nennenswertem analogen Rauschen treten deutliche Unschärfen seltener auf als zuvor. Das Bild macht einen leicht weichen Eindruck, Nahaufnahmen sehen schärfer aus. Das Ergebnis der digitalen Restaurierung ist in Ordnung, auch wenn man sich weniger Filtereinsatz gewünscht hätte, um die Schärfe zu erhöhen. Die Farben sehen recht kräftig aus. Der Kontrast kann zumeist überzeugen.
Tonqualität
Die 2.0-Mono-Tonspuren geben Dialoge und Musik in einer ordentlichen Qualität wieder. Leichte Verzerrungen sind ebenso vorhanden wie der Originalton etwas dumpf klingt.
Extras
Das Bonusmaterial besteht neben einer Bildergalerie und den üblichen Trailern zum Film aus dem rund 20-minütigen Videobericht über das Dinner zum ersten Jahrestag des Shaw Brothers Fan Club Hongkong, das 2007 stattfand. Darin wird eine launige Mischung aus Kung Fu-Vorführungen, Gesangsnummern, Ansprachen und einem Interview gezeigt. Der Informationsgehalt ist begrenzt, aber ganz hübsch ist die Atmosphäre und die herzliche Freude über vergangene Zeiten.
Fazit
„Der Shaolin Gigant“ scheitert nachhaltig bei dem Versuch, rasante Martial Arts-Action mit komödiantischen Elementen zu verbinden, weil die humorvollen Teile nur wie infantile Fremdkörper wirken. Technisch ist die DVD in Ordnung.
Stefan Dabrock
29.01.2013
Originaltitel | Bui bun si mun aka. The Master (Hongkong 1980) |
Länge | 92 Minuten (Pal) |
Studio | Koch Media |
Regie | Chin-Ku Lu |
Darsteller | Kuan Tai Chen, Tak Yuen, Hsueh-erh Wen, Lung Wei Wang, Fei Ai, Lau Chan, Fai Wong Lam, Eddy Ko, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Kantonesisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Shaw Brothers Party, Bildergalerie Trailer |
Preis | ca. 10 EUR |
Bewertung | mäßig, technisch in Ordnung |