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11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
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06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Cuba Gooding Jrs Karriere hat nach Filmen wie „Jerry Maguire – Spiel des Lebens“ („Jerry Maguire, Regie: Cameron Crowe, USA 1996) oder „Besser geht’s nicht“ („As Good as Is Gets“, Regie: James L. Brooks, USA 1997) noch ein paar Jahre einen soliden Verlauf genommen, bevor es im neuen Jahrtausend langsam bergab ging. Aktuell taucht er in einem Genre auf, das er sich damals vermutlich kaum vorstellen konnte: dem B-Actionfilm. Überraschenderweise zieht „Last Bullet“ auf verquere Weise daraus Kapital.
Ray Carver (Cuba Gooding Jr.) wohnt in Prag, wo er als Auftragskiller unterwegs ist. Wenn er gerade keinen Job wahrnimmt, dann beobachtet er die junge Janice Knowles (Claudia Bassols), die als Bedienung in einer Kneipe arbeitet. Carver hat ein ganzes Fotoalbum mit ihren Bildern gefüllt. Die Hintergründe für seine Obsession bleiben aber zunächst unklar. Nachdem er einen Auftrag nur unvollständig erfüllt hat – einer der Gangster bleibt am Leben, weil er sich eine Frau als Schutz vor den Körper hält und Carver Skrupel empfindet, sie mit zu erschießen -, engagieren seine Auftraggeber Bobby (Leo Gregory) und Mikhail Suverov (Andrew Bicknell) den legendären Profikiller Aleksey Andreev (Dolph Lundgren). Der neue Mann, der ehrfurchtsvoll Wolf genannt wird, soll den unerledigten Job zu Ende bringen. Da die Gegenseite keine Probleme hat, Carver zu engagieren, obwohl der zuvor auf sie geschossen hat, geraten Andreev und Carver aneinander. Auch Janice wird mit in das Geschehen hineingezogen, so dass Carver alles versucht, um sie aus der Schusslinie zu halten. Aufgrund der Vergangenheit empfindet er ihr gegenüber eine tiefe Schuld.
Die Handlung des Films ist weitgehend uninteressant, weil Kaufman nicht über die inszenatorischen Mittel verfügt, um dem Geschehen etwas mehr Substanz zu verleihen. Die Schuldgeschichte Carvers bleibt leider absolut unterbelichtet. Eine Rückblende in die Vergangenheit während der Anfangsphase des Films, ein kurzer Moment der persönlichen Begegnung sowie die für Janice schockierende Offenbarung, wer Carver ist, sind zu wenig, um die Thematik herauszuarbeiten. Denn zwischen den Schlüsselmomenten des persönlichen Dramas, das Carver empfindet, liegt der Handlungsstrang zugunsten der Gangsterstory brach.
Der einzige Verknüpfungspunkt zwischen beiden Elementen besteht in der Gefahr, die auf Janice hereinbricht, nachdem sie Carver persönlich getroffen hat. Auch der Krieg zwischen den verfeindeten Kriminellen in der Goldenen Stadt bleibt blass, weil keine Hintergründe präsentiert werden. Das Szenario beschränkt sich auf feindlich gesinnte Telefonanrufe, rauchige Kneipenzimmer schäbiger Natur und Ballereien. Inhaltlich aufgeladen wird das nicht.
Deswegen öffnet sich der Blick für einen anderen Aspekt, der sich auf einer wahrscheinlich gar nicht beabsichtigten Ebene abspielt. Cuba Gooding Jr. scheint sich in dem B-Actionszenario überhaupt nicht wohl zu fühlen. Seine Gesichtszüge hadern mit der rumpeligen Realität, in der er sich zurechtfinden muss. In kurzen Monologen sagt seine Figur Carver Sätze wie „Was mache ich hier überhaupt?“. Sie beziehen sich auf seine Obsession gegenüber Janice, aber man wird als Zuschauer das Gefühl nicht los, dass Gooding Jr. unterschwellig mit sich und dem Publikum spricht. Wie ein Zweifler wandert er durch einen Film, in dem er sich selbst als deplatziert empfindet. So reflektiert das Werk unabsichtlich den Karrierestand Cuba Gooding Jrs und zieht eine absurd-faszinierende Metaebene ein.
Den Gegenpart spielt Dolph Lundgren, der im B-Actiongenre absolut zu Hause ist. Entsprechend agil füllt er die Rolle des mit Hawaiihemd und Strohhut gekleideten Killers aus. Das aufdringlich-grelle Äußere funktioniert als humorvolles Pulp-Element, das Lundgren mit Wonne verkörpert. Er verleiht dem Film eine Leichtigkeit, die den grimmig dreinblickenden Gangstern aus Osteuropa abgeht. Seine Präsenz überstrahlt das restliche Ensemble und in den einfachen, aber effektiv gefilmten Actionszenen macht er ebenfalls eine gute Figur.
Aus dem gegensätzlichen Paar Gooding Jr. und Lundgren zieht der Film seinen Reiz. Der Aufeinanderprall des Zweiflers mit dem gut gelaunten B-Action-Recken sorgt für ein spannungsreiches sowie vergnügliches Szenario. Das funktioniert aber nur jenseits der Handlung, denn die ist und bleibt ein uninteressanter Einheitsbrei.
Bildqualität
Das Bild der Bluray sieht sehr gut aus. Nur einzelne Szenen wirken etwas weich, ansonsten wird man mit einer hervorragenden Schärfe belohnt. Bei Nahaufnahmen sind die Details besonders gut sichtbar, aber auch Halbtotalen präsentieren ein knackiges Bild. Auch die Farben wurden gut auf die Bluray übertragen. So kommt Lundgrens auffälliges Äußere wirkungsvoll zur Geltung, während die oftmals muffigen Zimmer einen Gegensatz bilden. Der Kontrast überzeugt ebenso.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren wurden souverän abgemischt. In den ruhigen Szenen haben die hinteren Lautsprecher nachvollziehbarer Weise wenig zu tun, aber in den Actionszenen klingt der Ton druckvoll und dynamisch. Der räumliche Eindruck ist gut. Die Dialoge sind stets vrständlich.
Extras
Bonusmaterial existiert nicht.
Fazit
„Last Bullet – Showdown der Auftragskiller“ kann mit seiner uninspiriert inszenierten Handlung wahrlich keinen Blumentopf gewinnen, aber auf einer anderen Ebene wirkt der Film, dessen Actionszenen höchst solide ausgefallen sind, faszinierend. Unabsichtlich scheint das Werk Cuba Gooding Jrs Karrierestand zu reflektieren, der es gar nicht fassen kann, dass er in Osteuropa einen B-Actionfilm dreht. Ihm steht ein gut gelaunt agierender Lundgren gegenüber, der im Genre zu Hause ist und das mit seiner ganzen Spielfreude zum Ausdruck bringt. Technisch ist die Bluray sehr gut.
Stefan Dabrock
30.09.2012
Originaltitel | One in the Chamber (USA 2012) |
Länge | 91 Minuten (24p) |
Studio | Splendid |
Regie | William Kaufman |
Darsteller | Dolph Lundgren, Cuba Gooding Jr., Billy Murray, Leo Gregory, Claudia Bassols, Louis Mandylor, Lia Sinchevici, Andrew Bicknell, u.a. |
Format | 1:1,78 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch |
Untertitel | Deutsch, Niederländisch |
Extras | - |
Preis | ca. 20 EUR |
Bewertung | faszinierend, technisch sehr gut |