30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Trotz des quasi gleichen Titels der deutschen Heimkinoveröffentlichung hat „14 Schwerter“ nichts mit Daniel Lees historischem Kampfkunstfilm „14 Blades“ zu tun. Die Jackie-Chan-Produktion „14 Schwerter“ geht auf die Erlebnisse der Yang-Familie zurück, die in geschichtlich nicht ganz korrekten Romanen und Bühnenstücken besungen werden. Während der Nördlichen Song-Dynastie (960 – 1279) bewies die Yang-Familie danach eine ungeahnte Loyalität gegenüber dem Kaiser, die weidlich ausgenutzt wurde. Daraus machten die Shaw Brothers 1972 das Epos „Die Rache der gelben Tiger“ („Shi si nu ying hao“ aka „The 14 Amazons“, Regie: Kang Cheng, Shao-yung Tung). In den 1980ern entstand aus der Vorlage noch eine ausgedehnte Hongkong-TV-Serie mit einem enormen Staraufgebot, das unter anderem Andy Lau, Tony Leung Chiu-Wai, Yun-fat Chow, Maggie Cheung, Carina Lau und Francis Ng aufbieten konnte.
Die vorliegende Produktion versteht sich als Remake des Shaw-Brothers-Films. Das Krigesdrama kommt ins Rollen, nachdem Yang Zongbao (Richie Ren) in einer aussichtslosen Schlacht die Nachricht seines bevorstehenden Kampf-Todes per Brieftaube nach Hause geschickt hat. In die Trauer der Yang-Familie bricht der kaiserliche Erlass hinein, dass nun Wenguang (Xiao Ming Xu), der Sohn Zongbaos, den Oberbefehl über die Truppen übernehmen soll. Gemeinsam mit seiner Mutter Mu Guiying (Cecilia Cheung) sowie den kämpferischen Yang-Frauen Princess Chai (Xiaoqing Liu), Ma Saiying (Kathy Chow), Zou Lanying (Yukari Ôshima) und weiteren Amazonen (u.a. Chun-yan Ge) aus der Familie macht sich Wenguang auf den Weg zum Schlachtfeld. Die strategische Führung übernimmt die erfahrene Taijun (Pei-pei Cheng). Der Wunsch nach Rache und der Wille, das Land zu verteidigen, leitet die zahlenmäßig deutlich unterlegene Streitmacht.
Regieveteran Frankie Chan, der bereits seit den frühen 1980er Jahren von der Romanze über das Drama bis zum knallharten Actionfilm alles bedient hat, was das Unterhaltungskino anbietet, meldet sich nach 11-jähriger Inszenierungspause zurück. Dabei ist er auf den absurden Gedanken verfallen, das historische Epos mit den fahrigen Mitteln des 1980er-, 1990er-Hongkong-Kinos umzusetzen, die in den günstigen Werken der damaligen Zeit üblich
waren. Während die Reduktion auf Tempo in Verbindung mit einer eliptischen Erzählweise bei einer übersichtlichen Figurenzahl, wie sie in den erwähnten Hongkong-Filmen zumeist herrschte, noch prächtig funktioniert, stößt das Vorgehen bei einem überladenen Epos schnell an seine Grenzen. Die einzige Sequenz, in der Chan die kämpferischen Yang-Schwestern mit ihren speziellen Waffen herausgehoben präsentiert, spielt im restlichen Film bezeichnenderweise keine Rolle. Denn spektakuläre Einzelkämpfe, in denen die individuellen Waffen und Techniken zur Geltung kommen könnten, gibt es nicht. Auf dem weiteren Weg der Erzählung gehen die Figuren fast völlig verloren. Chan gelingt es nicht, das Schlachtengeschehen über emotionale Schicksale der Figuren zu definieren. Stattdessen dominieren die Massenszenen, in deren dynamischem Wust die Todesfälle zu Nebengeschichten degradiert werden. Trotz vereinzelter Pathos-Inszenierung mit Musikeinsatz und kitschigen CGI-Effekten kommen die meisten Figuren über ein Statistendasein nicht hinaus. Eine sterile Atmosphäre ohne Leben macht sich breit. Oft bleibt unklar, wer überhaupt das Zeitliche gesegnet hat.
Zum dramaturgischen Offenbarungseid gesellt sich eine Inszenierung der Kämpfe, die nicht an die gelungenen Kriegsspektakel herankommt. Frankie Chan hat kein nennenswertes Gespür für die räumliche Inszenierung unterschiedlicher Schauplätze, die erzählerisch miteinander in Verbindung stehen. So existiert zwischen den Fluchtorten mancher Figuren, der Stellung des Feindes und den Positionen weiterer verbündeter Einheiten keine klare Zuordnung. Die Schlacht zerfällt in einzelne Mosaiksteine, die für sich alleine stehen, aber isoliert gar keinen Sinn ergeben. Auch temporeiche Schnitte können den Mangel nicht verdecken. Die Choreographie wirkt zumeist solide, aber nie gut.
„14 Schwerter“ kann nur als visuell bunter Bilderbogen bestehen, da die prächtigen Farben ihre Wirkung nicht verfehlen. Ansonsten wird das Epos mit zahlreichen Figuren und Einzelschicksalen so elliptisch erzählt, dass Emotionen, Pathos und Verständnis auf der Strecke bleiben. Dieses sinnentleerte Vorgehen macht das Werk zu einem absurden Spektakel auf niedrigem Niveau.
Bildqualität
Die technische Qualität der Bluray setzt sich von der filmischen Qualität des Werkes deutlich ab. Die Schärfe erreicht ein gutes bis sehr gutes Niveau, nur vereinzelte Szenen wirken leicht unscharf. Ansonsten werden Details und Konturen gut wiedergegeben. Die bunten Farben des Films kommen gut zur Geltung. Der ausgewogene Kontrast arbeitet sowohl die unterschiedlichen Sandtöne als auch unterschiedlich farbigen Kostüme gut heraus.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren warten mit einem ansprechenden Suroundmix auf, der alle Lautsprecher bedient. Die Dialoge sind klar und verständlich. Die Dynamik der Tracks kann zwar nicht ganz mit anderen Schlachtenfilmen mithalten, untermalt das Geschehen aber noch mit gelungenem Druck.
Extras
Bonusmaterial gibt es nicht.
Fazit
„14 Schwerter“ nimmt die Geschichte nie ernst, so dass Emotionen und Handlung auf der Strecke bleiben. Statt die Einzelschicksale ins Zentrum zu rücken, um die Schlachten auf diese Weise aufzuladen, dominieren die Schlachten, in denen die Figuren untergehen. Deswegen wirkt der Film steril und leblos. Technisch ist die Bluray gut.
Stefan Dabrock
11.08.2012
Originaltitel | Legendary Amazons (China 2011) |
Länge | 104 Minuten (24p) |
Studio | Splendid |
Regie | Frankie Chan |
Darsteller | Cecilia Cheung, Xiaoqing Liu, Richie Ren, Pei-pei Cheng, Xiao Ming Yu, Na Yu, Kathy Chow, Yukari Ôshima, Qiao-qiao Jin, Chun-yan Ge, Zhou Xiao-fei, Ma Wu, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Mandarin, Englisch |
Untertitel | Deutsch, Niederländisch |
Extras | - |
Preis | ca. 17 EUR |
Bewertung | steril, technisch gut |