30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
In den 1960er Jahren haben Roger Corman und Vincent Price bei einigen Gruselfilmen zusammengearbeitet. Der hervorragende „Der Untergang des Hauses Usher“ („House of Usher“, USA 1960) gehört ebenso dazu wie der wunderbare „Der Rabe – Duell der Zauberer“ („The Raven“, USA 1963). Der vorliegende „Die Folterkammer des Hexenjägers“ fügt sich nahtlos in die Reihe ein.
Der Prolog des Films schildert beunruhigende Ereignisse aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Im kleinen Kaff Arkham verschwinden nachts immer wieder Mädchen, die sich am nächsten Morgen an nichts erinnern können. In den Augen der Dorfbewohner treibt Joseph Curwen (Vincent Price) ein Spiel mit den Kräften des Bösen, das sich negativ auf die Mädchen auswirkt. Deswegen verbrennen sie ihn, müssen aber noch seinen Fluch hinnehmen. Etwa 100 Jahre später taucht Charles Dexter Ward (Vincent Price), ein Nachfahre Curwens, in Arkham auf. Zusammen mit seiner Frau Ann (Debra Paget) will er das Anwesen seines Vorfahren in Augenschein nehmen. Die Dorfbewohner begegnen ihm sehr unfreundlich, weil seit dem Fluch Curwens immer wieder missgebildete Kinder geboren werden. So glauben sie, dass sich die Drohung Curwens erfüllt und dass er in Gestalt Wards zurückgekehrt ist. Nur der Arzt Marinus Willet (Frank Maxwell) bemüht sich um einen rationalen Standpunkt und hilft den Wards. Im Palast Curwens gerät Ward aber zunehmend unter den Einfluss eines in der Halle hängenden Bildes, das seinen Vorfahren zeigt. Ward beginnt, sich zu verändern.
Visuell fährt „Die Folterkammer des Hexenjägers“ das ganze Arsenal des Gothic-Horrors auf. Atmosphärischer Nebel wabert durch die einsamen Gassen Arkhams, dessen dunkle Häuserfassaden den Odem des Todes zu verströmen scheinen. Der örtliche Friedhof strahlt nicht nur aufgrund seiner Funktion eine morbide Stimmung aus, die ungeordnet arrangierten Grabsteine verstärken in Verbindung mit skellettartigen Baumgerippen den Eindruck des Verfalls. Und der Palast Curwens ist ein Meisterwerk der einschüchternd-dominierenden Landhausarchitektur, dessen Mischung aus erdrückender Größe und Patina den Eindruck vermittelt, es sei lebendig. Kein Bild des Films entzieht sich der schwermütigen Atmospähre.
Corman war bei der Inszenierung ohne Zweifel auf der Höhe seines Könnens. Der Grusel entsteht durch die Ominpräsenz des Todes, des Verfalls und der Gefahr, einer dunklen Macht unterworfen zu werden. So irrational die Ängste der Dorfbewohner auch sind, wenn es um Ward geht, der Einfluss Curwens hat nicht nur sie, sondern auch Ward fest im Griff. Er gerät in den Sog des Bösen, der sein schon fast unschuldig wirkendes Gemüt in den Abgrund zieht.
Dabei handelt der Film nicht von der Verführbarkeit eines naiven Geistes, sondern von der überwältigenden Kraft dunkler Mächte, denen man sich nur mit großer Anstrengung entziehen kann. Denn Ward selbst hat nichts für die finsteren Pläne Curwens übrig. Er bleibt den ganzen Film ein Opfer. Da alles in „Die Folterkammer des Hexenjägers“ die Präsenz des Bösen andeutet, entsteht eine dauerhafte Bedrohung, die den Reiz des Films ausmacht.
Vincent Price verschafft der Gefahr in der Rolle Wards ein Gesicht. Mühelos wechselt er in Sekunden vom gutmütigen Wesen Wards zur diabolischen Aura Curwens, der mit seinem Einfluss die unschuldige Natur Wards hinwegfegt. Diese Wandlung zu beobachten, gehört zu den erschrendsten Ereignissen des Films.
Bildqualität
Das Bild der Bluray kann sich sehen lassen. Die meisten Szenen kommen ohne nennenswertes Rauschen aus, nur einige Zwischenbilder sehen stark körnig aus. Verschmutzungen sind zwar vorhanden, aber noch im erträglichen Maße. Die klare Konturendarstellung und der Detailreichtum bei Nahaufnahmen ist angesichts des Filmalters sehr gut. Hier lässt sich kaum mehr rausholen. Das gleiche gilt für die präsenten Farben und den ausgewogenen Kontrast, der die vielen atmosphärischen Bilder gut zur Geltung bringt.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-2.0-Tonspuren verfügen über klare und verständliche Dialoge, wobei der englische Ton etwas besser abschneidet. Hintergrundrauschen muss man hinnehmen, ohne dass es zu dominant wird.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer.
Fazit
„Die Folterkammer des Hexenjägers“ besticht durch seine visuelle Schaueratmoshäre, die eine ominpräsente Aura das Bösen verströmt. Tod und Verfall werden zu Synomymen für eine Kraft, der sich die Menschen des Films nur schwer entziehen können. Ihre Auseinandersetzung mit dem Fluch Curwens ist letztlich auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit. Technisch ist die Bluray angesichts des Filmalters sehr gut.
Stefan Dabrock
04.08.2012
Originaltitel | The Haunted Palace (USA 1963) |
Länge | 87 Minuten (24p) |
Studio | Spirit Media |
Regie | Roger Corman |
Darsteller | Vincent Price, Debra Paget, Lon Chaney Jr., Frank Maxwell, Leo Gordon, Elisha Cook Jr., John Dierkes, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 2.0 Deutsch, Englisch |
Untertitel | - |
Extras | Trailer |
Preis | ca. 13 EUR |
Bewertung | gut, technich angesichts des Filmalters sehr gut |