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03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Regisseur Daniel Lee, der unter anderem das ordentliche Historienepos „14 Blades“ („Jin Yi Wei“, Hongkong/China 2010) inszenierte, legt mit „White Vengeance – Kampf um die Qin- Dynastie“ einen weiteren Ableger des genannten Genres vor.
Während die Qin-Dynastie China nur mit harter Hand unter Kontrolle halten kann, machen sich die beiden Kämpfer Liu Bang (Leon Lai) von den Chu und Xiang Yu (Shao-feng Feng) von den Han mit ihren Armeen auf, die herrschende Dynastie zu stürzen. Gemeinsam rücken sie immer weiter vor, bis es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann sie die Hauptstadt Xianyang erreichen. Ein Erlass des Königs von Chu (Huinan Zhao) bestimmt, dass derjeniege der neue Herrscher wird, der die Hauptstadt zuerst betritt. Deswegen beauftragt Xiang Yu den verbündeten Liu Bang, seine zukünftigen Frau Yu Ji (Yifei Liu) in Sicherheit zu bringen. Auf Drängen seiner Freunde entscheidet sich Liu Bang aber schließlich dazu, ohne Xing Yus Wissen doch in Richtung Xianyang vorzurücken. Der militärisch überlegene Xiang Yu ist darüber nicht erfreut und lädt Liu Bang zu einem als Bankett deklarierten Gang nach Kanossa ein, bei dem die Macht an ihn übergeben und Abbitte geleistet werden soll. Während sich Xiang Yu bei seinen Handlungen auf den weisen Berater Fanz Zeng (Anthony Wong Chau-Sang) verlassen kann, hat Liu Bang inzwischen Zhang Liang (Hanyu Zhang) an seiner Seite, der ihn strategisch unterstützt. Zwischen den beiden Parteien entwickelt sich eine Dauerauseinandersetzung um die Vorherrschaft.
Die monumentalen Landschaftspanoramen aus zumeist kargen Wüsten- und Felsregionen, die eingestreuten Schlachtszenen und die Auseinandersetzung zwischen zwei Freunden, die zu Feinden geworden sind, bilden das visuelle und dramaturgische Ornament für die eigentliche
Thematik des Films. Es geht um den Aufeinanderprall zweier Meisterstrategen, die zwischen offenem Kampf, verdeckter Intrige, Täuschungsmanövern und Allianzbildung alle Tricks für die siegreiche Gestaltung eines Kampfes zwischen zwei komplexen Machtapparaten beherrschen. Anthony Wong Chau-Sang verkörpert als Fan Zeng den erfahrenen Berater, der mit den Jahren eine gelassene Weisheit entwickelt hat, während Hanyu Zhang den jüngeren Herausforderer Zhang Liang spielt. Die ruhige, aber effektive Strategie Fan Zengs trifft auf die dynamischere Art Zhang Liangs. Er ist als Herausforderer auch bereit, verwegener als sein Kontrahent zu agieren. Daraus entwickelt sich ein Spannungsverhältnis, das den Reiz des Films ausmacht. In kurzen, nicht zu langen Erläuterungen präsentiert der Film die Überlegungen, die hinter bestimmten Aktionen stecken. Attentate werden vorbereitet oder verhindert oder man geht scheinbar auf Forderungen des Gegners ein, um an anderer Front Verbündete zu finden. Die Wirkung der jeweiligen Handlungsweise auf die übrigen Fürsten des Landes spielt ebenso eine große Rolle, da sich keine Partei leisten kann, bislang nicht involvierte Herrscher als Feinde zu gewinnen. Alles steht im Dienste der Strategie, deren vielfältigen Methoden sichtbar werden. Das auf Augenhöhe ausgetragene Duell der Berater überzeugt als spannende Auseinandersetzung des Geistes, die als entscheidende Kraft die politischen Vorgänge steuert.
„White Vengeance – Kampf um die Qin-Dynastie“ erzählt auf diese Weise nicht nur etwas über ein historisches Ereignis, er analysiert vor allem die Mechanismen der Machtausübung in politischen Prozessen. Diese spielen auch heute noch die gleiche Rolle wie damals. Die Dynamik innerhalb von Machtapparaten ähnelt sich, auch wenn ihre moralische Grundlage vollkommen anderer Natur sein kann. Strategisches Gedankengut gehört zu den wichtigen Bausteinen der politischen Machtausübung.
Bildqualität
Das Bild der Bluray leistet sich keine nennenswerte Schwäche. Knackscharfe Konturen treffen auf einen guten Detailreichtum, der Landschaften, Innenräume, Nachtaufnahmen und Kampfszenen ohne Schwierigkeiten meistert. Die reduzierte Farbpalette aus erdigen Tönen kommt sehr gut zur Geltung. Der ausgewogene Kontrast lässt auch dunklen Aufnahmen gut wirken, ohne dass Details verschluckt werden.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-Tonspuren verfügen über einzelne Surroundeffekte, die gut eingesetzt werden. Ansonsten nutzt die dynamische Musik auch die hinteren Lautsprecher, so dass sich eine akustische Atmosphäre breit macht, die dem epischen Geschehen auf dem Bildschirm gerecht wird. Eine Spur dynamischer hätte der Ton sein dürfen, ein paar direktionale Effekte hätten ihm nicht geschadet, aber insgesamt eine gehobene Tonqualität.
Extras
Bonusmaterial existiert nicht.
Fazit
„White Vengeance – Kampf um die Qin Dynastie“ überzeugt als packendes Duell zweier Meisterstrategen, das durch oppulente Landschaftaufnahmen, ein paar Schlachtszenen und einzelne Kämpfe ebenso würdevoll wie schmückend umrahmt wird. Technisch ist die Bluray sehr gut.
Stefan Dabrock
19.07.2012
Originaltitel | Hong men yan (China 2011) |
Länge | 140 Minuten (24p) |
Studio | Splendid |
Regie | Daniel Lee |
Darsteller | Shao-feng Feng, Leon Lai, Hanyu Zhang, Anthony Wong Chau-Sang, Yifei Liu, Jordon Chan, Andy On, Qin Xiu, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Mandarin |
Untertitel | Deutsch, Niederländisch |
Extras | - |
Preis | ca. 15 EUR |
Bewertung | gut, technisch sehr gut |