30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Western-Legenden Nr. 13: alle Filme
Regisseur Hugo Fregonese, der sich schon mit „Ohne Gesetz“ („Saddle Tramp“, USA 1950) innerhalb des Westerngenres empfohlen hatte und später unter anderem noch „Old Shatterhand“ (BRD/Frankreich/Italien/Jugoslawien 1964) drehte, gelang bei „Tag der Vergeltung“ ein dichter Western ohne spektakuläre Action.
Die Rinderzüchterfamilie Denbow verfügt in Texas über ein gehöriges Stück Land, dessen Wert noch dadurch vergrößert wird, dass es freies Land von drei Seiten umschließt. Die vierte Seite bildet die Grenze zu Mexiko. Deswegen muss jeder Siedler, der sich auf dem freien Land niederlassen möchte, über den Besitz der Denbows. Die räumen jedoch kein Wegerecht ein, weil sie das freie Land für ihre eigenen Rinder benötigen. Unter der Herrschaft des Patriarchen Matt (Minor Watson) sorgt vor allem sein Neffe Kirk (Joseph Cotten) dafür, dass niemand Denbow-Land betritt, währen sein Sohn Glenn (Scott Brady) lieber als vergnügungssüchtiger Schwerenöter die nahegelegene Stadt unsicher macht. Der Journalist Clayton Vance (Douglas Spencer) will das Verhalten der Denbows nicht weiter tolerieren und lockt mit Schlagzeilen Siedler für das freie Land an. Während sich der Konflikt zuspitzt, gerät Glenn in Schwierigkeiten, weil er nach einem Streit einen Mann tötet. Da für seine Verurteilung aber die Aussage der in ihn verliebten Jane Stevens (Shelly Winters) benötigt wird, täuscht Glenn ehrliche Absichten vor und heiratet Jane, die schnell merkt, dass sie nur benutzt wurde. Als neues Mitglied der Denbow-Familie gerät sie in den Konflikt zwischen Siedler und Denbows hinein.
Ein möglicher Krieg ums Land schwebt als Damoklesschwert über den Ereignissen in „Tag der Vergeltung“. Denn die umwälzende Grundstimmung dient hauptsächlich als Anlass für ein Familiendrama, dessen Patriarch in diktatorischen, alten Herrschaftsverhältnissen schwelgt.
Leute wie Matt Denbow waren notwendig, um dem Wilden Westen Profit für die Menschen abzutrotzen. Mit Energie und Tatkraft haben sie sich eine Existenz aufgebaut und den Boden für nachziehende Bevölkerungsteile bereitet. Die bittere Ironie der Geschichte will es, dass für die Landnahme ein brachialer Gestus gebraucht wurde, der mit dem Aufkeimen einer zivilisierten Gesellschaftsordnung aus Städten und einem Gemeinwesen zu einer Bedrohung für den Fortschritt wurde. Matts Pionierarbeit hat den Weg für neue Siedler bereitet, die ihn zu einem Auslaufmodell machen. Der klassische Konflikt zwischen Fortschritt und alter Ordnung bildet die Grundlage für das Drama, das sich durch die Denbow-Familie zieht. Denn mit Jane taucht eine Frau im Kreise der Familie auf, die etwas für die Siedler übrig ab. Die taktische Heirat Glenns hat einen Stachel ins Fleisch der Denbows getrieben, der langsam seine Wirkung entfaltet.
Den gesellschaftlichen Konflikt verknüpft der Film mit persönlichen Auseinandersetzungen, um das Drama greifbarer zu machen. Denn zusätzlich zur Siedlerfrage geht es auch um die Liebe. Glenn will von Jane ebenso wenig etwas wissen, wie sie von ihm, nachdem diese herausgefunden hat, dass alles nur eine Show war, um Glenn zu retten. Stattdessen fühlt sie sich zu Kirk hingezogen, der langsam ins Grübeln kommt. Die Mischung aus emotionalem und gesellschaftlichen Konflikt trägt über die knappe Laufzeit, die nur wenige Actionszenen beinhaltet. Stattdessen setzt Fregonese auf die Entwicklung der Charaktere und das Spiel mit der Anspannung, die bis zum Schluss erhalten bleibt.
Bildqualität
Die Bildqualität der DVD ist ordentlich. Verschmutzungen und analoge Defekte tauchen hin und wieder auf, die Schärfe hat immer wieder mit weichen Konturen und einem eingeschränkten Detailreichtum zu kämpfen. Insgesamt ist das Ergebnis angesichts des Filmalters aber in Ordnung. Die Farben wirken leicht reduziert und der Kontrast nicht so differenziert, wie man sich das wünschen würde. Analoges Rauschen begleitet den Film mal stärker und mal kaum sichtbar.
Tonqualität
Die DD 2.0-Mono-Tonspuren weisen ein leichtes Hintergrundrauschen auf, das die Verständlichkeit aber nicht beinträchtigt. Verzerrungen bleiben in einem akzeptablen Maße. Insgesamt fehlt es dem Ton etwas an Volumen.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer und einer Bildergalerie.
Fazit
„Tag der Vergeltung“ ist ein solider Western, der den gesellschaftlichen Umbruch zwischen Pionierzeit und neuer Ordnung als dichtes Familiendrama erzählt. Technisch ist die DVD ordentlich.
Stefan Dabrock
03.06.2012
Originaltitel | Untamed Frontier (USA 1952) |
Länge | 72 Minuten (Pal) |
Studio | Koch Media |
Regie | Hugo Fregonese |
Darsteller | Joseph Cotten, Shelly Winters, Scott Brady, Suzan Ball, Minor Watson, Katherine Emery, José Torvay, Douglas Spencer, Lee van Cleef, u.a. |
Format | 1:1,37 (16:9) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel | - |
Extras | Trailer, Bildergalerie |
Preis | ca. 15 EUR |
Bewertung | solide, technisch ordentlich |