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03.03. | Die weiße Mafia |
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11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
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06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
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30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
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kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Die Verbindung aus übernatürlichen Elementen und Ermittlungsarbeit kann zu einer düsteren Auseinandersetzung mit inneren Dämonen wie in Shinya Tsukamotos Filmen „Nightmare Detective“ und „Nightmare Detective 2“ führen, sie kann aber auch schlichte Zweckerfüllung wie in Josef Rusnacks „Beyond – Die rätselhafte Entführung der Amy Noble“ sein.
Bei Amy Noble (Chloe Lesslie) handelt es sich um ein kleines Mädchen, das eines nachts plötzlich aus dem elterlichen Haus verschwindet. Da die Mutter Sarah (Teri Polo) Verbindungen zur Polizei hat, kümmern sich die Ordnungshüter um den Fall, obwohl das Mädchen noch nicht lange genug vermisst wird. Der alte, kurz vor der Pensionierung stehende Haudegen Jon Koski (John Voight) macht sich an die Arbeit. Wie ein Bluthund nimmt er die Spuren auf, um Amy unversehrt zu finden. Gleichzeitig nimmt der als Medium mit eigener Radioshow tätige Farley Connors (Julian Morris) Kontakt zu Sarah auf, weil er von Visionen über Amy heimgesucht wird. Gegen den anfänglichen Widerstand von Koski mischt er sich in die Ermittlungen ein, so dass beide schließlich gemeinsam nach dem Mädchen suchen.
Die Visionen dienen in „Beyond“ leider nur dazu, die Ermittlungsbemühungen der beteiligten Personen anzuheizen. Eine eigene Dimension jenseits eines Handlungskatalysators entwickeln sie nicht. Würde man ihren übernatürlichen Charakter durch andere, handfeste Hinweise ersetzen, hätte das keine besonders relevante Auswirkung auf den Film. Einzig die etwas absurde Note der Beschwörungsszenen sowie die Dramatik der leicht unklaren Details in den Visionen fehlte ohne sie. Aber die Übernatürlichkeit selbst und ihre Beziehung zu den Charakteren bleibt auf einem harmlosen Niveau, da sie sich in Phrasen erschöpft. So gibt Medium Farley Connors zum Besten, dass seine Visionen keine Gabe, sondern eine Last sind. Leichte körperliche Zuckungen sowie ein Gefühl der Übelkeit sollen die enorme Schwere der Last illustrieren, können das aufgrund ihrer harmlosen Ausprägung aber nicht. Auch Polizist Jon Koski erschöpft sich hauptsächlich in rabiater Ablehnungen solcher Methoden. Eine spätere Wendung präsentiert Rusnak beiläufig, ohne sie näher zu beleuchten. Der Film straft das Motiv des Übernatürlichen mit weitgehender Nichtbeachtung und degradiert es fast bis zur Bedeutungslosigkeit.
Unabhängig davon entwickelt sich die Suche nach dem Mädchen auf recht flotte Weise. Die Mechanik des Thrillergenres hat Rusnak soweit verinnerlicht, dass er ohne große Schwierigkeiten auf der Klaviatur aus wagen und falschen Hinweisen, Verdachtsmomenten und
dunklen Enthüllungen spielt. So verleiht er „Beyond“ einen soliden Spannungsanstrich, der den Film davor rettet, Langeweile zu verbreiten. Auch John Voight ist ein Lichtblick innerhalb der Darstellerriege. Er spielt den erfahrenen Polizisten mit einer bärbeißigen Knorrigkeit, die den Rollentypus des eigenbrötlerischen Haudegens zwar nicht neu erfindet, aber der Figur genügend charakterliche Brüche verleiht, um sie interessant zu machen. Leider bietet ihm das Drehbuch nicht genügend Platz, um das Innere der Figur in seinen verschiedenen Facetten zu entfalten. Voight wird durch den Rahmen der Handlung begrenzt und holt das Meiste aus den Möglichkeiten heraus.
Bildqualität
Das Bild der Bluray ist ansprechend, ohne an gute Produktionen heranreichen zu können. Dafür ist die Schärfe zu durchschnittlich geraten. Die Konturen wirken nicht so knackig wie bei anderen aktuellen Filmen, der Detailgrad fällt weitgehend gut aus. Die reduzierten Farben der Winterlandschaft wurde sehr gut auf die Bluray übertragen, der ausgewogene Kontrast lässt die einzelnen Elemente erstrahlen.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren verfügen einerseits über gut abgemischte Dialoge, die sich im Konzert der übrigen Geräusche behaupten können, zu dominant zu klingen. Auf räumlicher Ebene überzeugen die Tonspuren mit ein paar hübschen Surround-Effekten, die dezent, aber wirkungsvoll eingesetzt werden. Die Dynamik könnte manchmal etwas stärker sein, aber insgesamt eine gut Tonqualität.
Extras
Bonusmaterial ist nicht vorhanden.
Fazit
„Beyond – Die rätselhafte Entführung der Amy Noble“ funktioniert als solider Thriller mit flotter Inszenierung, der es aber versäumt das Motiv der Übernatürlichkeit aus dem Dasein eines ersetzbaren Gimmicks zu befreien. Technisch ist die Bluray recht gut.
Stefan Dabrock
13.04.2012
Originaltitel | Beyond (USA 2011) |
Länge | 90 Minuten (24p) |
Studio | Splendid |
Regie | Josef Rusnak |
Darsteller | John Voight, Teri Polo, Julian Morris, Dermot Mulroney, Brett Baker, Ben Crowley, Chloe Lesslie, u.a. |
Format | 1:2,40 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch |
Untertitel | Deutsch, Niederländisch |
Extras | - |
Preis | ca. 17 EUR |
Bewertung | solide, technisch recht gut |