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Es gibt auch Audio-Tracks zu einigen Rezensionen!
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03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Western-Legenden Nr. 11: alle Filme
Der amerikanische Spätwestern kennt nicht mehr die strahlenden Helden seiner Anfangstage, die mit Energie und Durchsetzungskraft die Freiheit des Wilden Westens genossen haben. Der Westerner ist zumeist müde geworden und sehnt sich nach Ruhe. So beispielsweise der todkranke Revolverheld J. B. Books (John Wayne) in Don Siegels „The Shootist – Der letzte Scharfschütze“.
Auch Clay Lomax (Gregory Peck) hat in „Shoot Out – Abrechnung in Gun Hill“ die Tage seiner Jugend schon längere Zeit hinter sich gelassen. Aber er hat noch eine letzte Mission zu erfüllen. Nach acht Jahren Gefängnis wird er entlassen. Sein ehemaliger Partner Sam Foley (James Gregory) hat ihn bei einem gemeinsamen Banküberfall in den Rücken geschossen und so dafür gesorgt, dass Lomax geschnappt wurde. Jetzt will der Ex-Häftling seinen Ex-Komplizen zur Rechenschaft ziehen. Aber Foley ahnt, dass Lomax hinter ihm her ist. Deswegen engagiert er drei junge Revolverhelden unter Führung des wüst auftretenden Bobby Jay Jones (Robert F. Lyons), die Lomax im Auge behalten sollen. Er besteht aber darauf, dass sie dem entlassenen Sträfling keinen Schaden zufügen. Bei einem Zwischenstopp in einem kleinen Kaff bekommt Lomax von einer verstorbenen Frau nicht nur 200 Dollar, sondern auch ein junges Mädchen (Dawn Lyn) geschickt. Da niemand die Kleine aufnehmen will, muss sich Lomax auf seinem Weg zur Rache auch noch um das Mädchen kümmern, während er von Bobby J. Jones verfolgt wird.
Gregory Peck legt diesen Clay Lomax nicht wie einen Draufgänger an, der er in der Vergangenheit als Bankräuber gewesen sein muss. Die ruhige Art, mit der er seine Handlungen zumeist nach seinem Willen vollzieht, verdeutlicht zwar seinen starken Charakter, aber Lomax sehnt sich nach Ruhe. Er ist sogar bereit, Verantwortung für andere zu übernehmen, wenn es keinen anderen Weg gibt. Deswegen schickt er das Mädchen nicht wieder zurück, sondern nimmt sie nach einer kurzen Phase des Überlegens mit. Sie ist der erste Baustein für die unterbewusst schon avisierte spätere Existenz des Clay Lomax. Der Revolverheld befindet sich auf dem Weg zur Sesshaftigkeit, da gibt es keinen Zweifel. Nur der alte Verrat seines
ehemaligen Komplizen steht noch zwischen ihm und einem Leben und Frieden. Daraus zieht Hathaway das Spannungspotential für die Inszenierung. Obwohl Lomax als Verbrecher eingeführt wird, ist sein charakterlich einwandfreies Verhalten nach der Entlassung so würdevoll, dass man ihm ein ruhiges Leben nur wünschen kann. Aber die Rache, die natürlich immer mit dem Risiko verbunden ist, zu sterben, könnte alles zunichte machen. Ironischerweise findet der Hauptkonflikt jedoch gar nicht zwischen Lomax und Foley statt, da Lomax sich während des Films noch auf dem Weg nach Gun Hill befindet. Viel aufdringlicher treten die jungen Revolverhelden in Erscheinung, die Foley mit der Beobachtung seines ehemaligen Kumpanen beauftragt hat. Sie kennen keinerlei Anstand und verhalten sich oftmals wie tollwütige Hunde, wenn wild drauf los geschossen wird oder sie eine Prostituierte einfach entführen. Bei ihnen ist nichts von der Würde zu spüren, die Lomax inzwischen besitzt. Die Zukunft der Gesellschaft, so Hathaways Aussage, wird nicht von der jungen Generation aufgebaut, wenn sie sich so asozial degeneriert verhält. Erst mit einem Lernprozess kann man sich dafür qualifizieren. Lomax hat diesen hinter sich. Er will von der Wildheit des Westens nichts mehr wissen. Das mag langweilig klingen, ist aber gesünder als wüste Anarchie der Waffen.
Bildqualität
Die DVD wartet mit einer wechselnden Bildqualität auf. Dabei lassen sich scharfe und etwas matschige Bilder jedoch nicht nach der klassischen Formel einteilen, dass Nahaufnahmen scharf und Totalen etwas matschig wirken. Die Anteile sind vielmehr bunt verteilt, wobei die Bilder mit klaren Konturen und einem ansprechenden Detailreichtum in der Mehrzahl sind. Die Farben wirken leicht ausgebleicht, geben die Schönheit der Landschaft aber noch gut wieder. Auch der Kontrast überzeugt durch eine ausgewogene Balance. Die Körnigkeit des Material stört nicht.
Tonqualität
Die DD 2.0-Mono-Tonspuren verfügen über gut verständliche, nahezu verzerrungsfreie Dialoge. Auch die schöne Musik des Films kann sich im Rahmen der Möglichkeiten gut entfalten. Nennenswertes Rauschen gibt es nicht.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus einer Bildergalerie zwei Trailern zum Film und einem 8-seitigen Booklet, das Teil der im Buchformat gestalteten Hardcoverhülle der DVD ist. Das Booklet enthält aber nur gut eineinhalb Seiten Text und liefert eine routinierte Betrachtung des Films.
Fazit
„Schoot Out – Abrechnung in Gun Hill“ erzählt von dem Wunsch nach Frieden, von der Ablösung der anarchischen Gesellschaft des Wilden Westens zugunsten eines Zusammenlebens ohne Revolverhelden. Technisch ist die DVD angesichts des Filmalters gut.
Stefan Dabrock
21.03.2012
Originaltitel | Shoot Out (USA 1971) |
Länge | 90 Minuten (Pal) |
Studio | Koch Media |
Regie | Henry Hathaway |
Darsteller | Gregory Peck, Patricia Quinn, Robert F. Lyons, Susan Tyrrell, Jeff Corey, James Gregory, Rita Gam, Dawn Lyn, Pepe Serna, John Davis Chandler, u.a. |
Format | 1:1,85 (16:9) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel | - |
Extras | Bildergalerie, Trailer, 8-seitiges Booklet |
Preis | ca. 17 EUR |
Bewertung | gut, technisch angesichts des Filmalters gut |