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rezensionen

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Humanity's End

Humanity's End

„Nach der fehlgeschlagenen feindlichen Invasion der Nephilim, Mitte des 21. Jahrhunderts, breitete sich die siegreiche Menschheit in der ganzen Galaxie aus. Im Laufe des 25. Jahrhunderts dann, entwickelten sich die Menschen in zwei unterschiedliche Arten: Zum einen in den Homo Sapiens und zum anderen in den genetisch höher entwickelten Homo Technicus. Mit jeder Generation nahm die Zahl der Homo Sapiens ab, so dass bis zum heutigen Jahr 2820, diese gewöhnliche Form der Menschheit praktisch nicht mehr existiert! Raumpilot Derasi Vorde und sein Crew sind die Hüter der letzten menschlichen DNA und beschützen diese um jeden Preis. Ein epischer Kampf um die letzte Hoffnung der Menschheit entbrennt“ (KSM).

Neil Johnson ist der Regisseur von „Nephilim“ (Australien/USA 2007) und „Bipolar Armageddon“ (Australien/USA 2009), zweier überarbeiteter Neufassungen seiner ersten beiden Werke „The Demons in My Head“ (Australien 1998) und „To Become One“ (Australien 2002). Die beiden Regiearbeiten sind deswegen interessant, weil sie laut englischsprachiger Wikipedia im selben Universum wie Johnsons Science-Fiction-Erguss „Humanity's End“ spielen. Außerdem ist interessant, dass die frühen Fassungen der Filme in der imdb mit einer Stimmenanzahl im mittleren beziehungsweise hohen zweistelligen Bereich Wertungen zwischen 2,7 und 3,3 erhalten haben, die Neufassungen aber mit gegenwärtig noch einstelliger beziehungsweise knapp zweistelliger Stimmenanzahl aber eine Wertung zwischen 8,2 und 9,0 erhalten haben. Jetzt könnte man das natürlich darauf zurückführen, dass sich die Qualität durch die Überarbeitung deutlich verbessert haben könnte. Das mag zwar sein, dass sie aber die hohen Wertungen rechtfertigt scheint fraglich, wenn man bedenkt, dass der zur ähnlichen Zeit entstandene „Humanity's End“ nur eine Wertung von 3,6 bei einer dreistelligen Stimmenanzahl bekommen hat. Vermutlich kamen die hohen Wertungen zustande, weil Regisseur Johnson sein Team angehalten hat, eine gute Note zu vergeben. Das kann man zwar verstehen, zeigt aber, wie untröstlich Herr Johnson über die negativen Bewertungen gewesen sein muss.

Ich selbst bin allerdings kein Vertreter der Ansicht, dass die imdb-Wertungen Gesetz sind. Zu oft liegen sie auch daneben oder können ein Spielball regelrechter Kampagnen werden, bei denen massenweise Wertungen von Leuten vergeben werden, die den jeweiligen Film nicht einmal gesehen haben. Deswegen hat auch „Humanity's End“ eine Chance verdient, sich im heimischen Wohnzimmer zu bewähren.

Hier scheitert der Film des langjährigen Musikvideoregisseurs – unter anderem war er für die Metalband Manowar tätig – allerdings. Es lohn sich nicht besonders, die Qualität der Digitaleffekte zu bemängeln, denn sie mögen zwar nicht den Stand der Spitzentechnik widerspiegeln, sind aber auch nicht so schlecht, dass es einem sofort die Schuhe auszieht. Das Problem des Films liegt vielmehr darin, dass er nichts zu erzählen hat, und das mit relativ sterilen Bildern tut. Die digitalen Welten aus dem Rechner strahlen kein Leben aus, um in die Bresche zu springen. Der Kampf der letzten verbliebenen Menschen um den Fortbestand der Lebensform findet fast nur im Dialog statt. Pilot Derasi Vorde flüchtet vor seinen Feinden, muss sich einmal kurz mit ihnen auseinandersetzen und darf dann noch im Finale ein wenig Ballern. Dazwischen wird durch den Weltraum geflogen. Der Schwerpunkt der Handlung liegt in diesen Szenen auf dem Verhältnis zwischen Vorde und seiner Besatzung. Damit ist Johnson überfordert. Zentrale Themen wie die Frage, ob ein Roboter eine Lebensform ist, erschöpfen sich in simplem Geplänkel und der beleidigten Reaktion des Roboters, dass ihm die Information, kein Mensch zu sein, vorenthalten wurde. Den Dialogen, auf die es mangels anderer Aktionen ankommt, fehlt jegliche Qualität, um das Niveau des Smalltalks zu verlassen. So steht leider nicht der Fortbestand der Menschheit auf dem Spiel, sondern die Existenz der Erzählung.

Bildqualität

Die Bluray verfügt über eine ordentliche Bildqualität. Die Konturen sind zumeist scharf, der Detailgrad der Bilder könnte aber höher sein. Dafür wirkt der Kontrast ausgewogen und die Sandfarben wurden gut auf die Bluray übertragen.

Tonqualität

Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren fallen ebenso ordentlich aus. Die Abmischung ist zwar frontlastig, aber die Musik nutzt gelegentlich auch die hinteren Lautsprecher. Die Dialoge sind gut verständlich.

Stefan Dabrock

12.03.2012

   
Originaltitel Humanity's End (USA 2009)
Länge 83 Minuten (24p)
Studio New KSM
Regie Neil Johnson
Darsteller Jay Laisne, Rochelle Vallese, Cynthia Ickes, William David Tulin, Kari Nissena, Peta Johnson, Don Baldaramos, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DTS HD Master 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras Making Of, Die verbotene Saga der Menschheit, Deleted Scenes, Bildergalerie, Trailer
Preis ca. 10 EUR
Bewertung schwach, technisch ordentlich