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Spione, Blei und Macht

Feuer frei auf Frankie

Feuer frei auf Frankie

Joachim Fuchsberger, einer der Stars des deutschen Unterhaltungskinos der 1950er und 60er Jahre, tummelt sich José Antonio de la Lomas europäischer Ko-Produktion „Feuer frei auf Frankie“ als Lebemann Frankie Bargher, der seinen im Krankenhaus liegenden Bruder doubeln soll. Der hat als Assistent des Wissenschaftlers Professor Peers (Charles Fawcett) gearbeitet und wurde bei dem gescheiterten Versuch einiger Agenten verletzt, den Professor zu entführen. Da die bösen Buben Peers dummerweise ins Jenseits befördert haben, können sie nun nicht mehr auf ihn zurückgreifen, um an die Formel für einen neu entwickelten Raketenkraftstoff zu gelangen. Deswegen schwebt der verletzte Assistent in Gefahr. Um ihn unbeachtet in Sicherheit bringen zu können, will der amerikanische Geheimdienst dessen Bruder Frankie Bargher in der Öffentlichkeit präsentieren. Durch den täuschend ähnlich aussehenden Frankie sollen die gegnerischen Agenten auf die falsche Fährte gelockt werden, bis der echte Assistent in Sicherheit ist.

Der Film hält sich nicht mit komplizierten Handlungsmustern auf, sondern schildert auf amüsant-augenzwinkernde Art die Versuche Frankie Barghers, den Leuten immer wieder zu entkommen, die in dem Glauben Jagd auf ihn machen, er sei der Assistent des verstorbenen Professors. Markige Sprüche und playboyartige Flirts mit den Frauenfiguren des Films lockern die Geschehnisse zwischendurch immer wieder auf. Fuchsberger als Frankie Bargher gelingt die überzeugende Darstellung eines smarten, Charme versprühenden Lebemanns, der zugleich noch hervorragend kämpfen kann, mühelos. Er strahlt die notwendige Leichtigkeit aus, die dem Spionagefilm gut tut, der weniger auf knallharte Spannung als auf eine lockere Präsentation seines Geschehens setzt. Dabei spielt die Bewegung die zentrale Rolle. Um die Feuer frei auf Frankie gegnerischen Agenten an der Nase herumführen zu können, muss Frankie ihnen nicht nur entkommen, er muss sie auch immerwährend beschäftigen. Wenn er stehen bleiben würde, dann fiele das Versteckspiel sofort in sich zusammen. Die Aktion ist der entscheidende Ablenkungsfaktor, weil sie den Gegner so sehr in Anspruch nimmt, dass er nicht in der Lage ist, darüber nachzudenken, wie merkwürdig die öffentliche Präsenz des Assistenten nach dem Anschlag auf Professor Peers ist. Damit steht das Werk ganz in der Tradition der mit rasanter Überwältigungsstrategie arbeitenden Verfolgungsthriller eines Alfred Hitchcocks, ohne allerdings an dessen Einfallsreichtum und Humor heranzukommen. Das tut dem Vergnügen allerdings keinen Abbruch, weil die Darsteller gut aufgelegt sind, die Action zwar nicht überragend aber hübsch anzuschauen ist und die Bildgestaltung die jeweiligen Schauplätze effektiv nutzt.

Bildqualität

Feuer frei auf Frankie

Die Bildqualität der DVD ist mäßig. Das liegt unter anderem auch daran, dass das verarbeitete Material aus zwei unterschiedlichen Quellen zu stammen scheint. So gibt es Szenen, die mit ansprechender Schärfe und einem ausgewogenen Kontrast sowie zwar etwas blassen, aber brauchbaren Farben aufwarten. Andere Szenen wiederum verfügen über einen außer Kontrolle geratenen Kontrast, der jeglichen Detailanflug zunichte macht und für gut sichtbare Überstrahlungen heller Bereiche sorgt sowie dunklen Fläche völlig texturlos wiedergibt. Dazu gesellt sich ein deutliches analoges Rauschen, dessen Intensität schwankt. Insgesamt lässt sich der Film allerdings noch ansehen, da er nie das Maß einer zwar etwas ramponierten, aber noch brauchbaren Kinokopie verlässt.

Tonqualität

Der 2.0-Mono-Ton klingt etwas dumpf, die Dialoge lassen sich aber gut verstehen. Leichte Verzerrungen überraschen angesichts des Filmalters nicht, spielen sich aber nicht in den Vordergrund.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus einem 12-seitigen Booklet, das einen Nachdruck des Programmheftes „Illustrierter film-Kurier“ enthält.

Fazit

„Feuer frei auf Frankie“ ist ein amüsanter Agentenfilm, der seine Verfolgungsgeschichte sowie die süffisante Art der Hauptfigur Frankie über eine fundierte Handlung stellt. Technisch ist die DVD schwach, aber noch ansehbar.

Stefan Dabrock

05.03.2012

   
Originaltitel Feuer frei auf Frankie (Spanien/Italien/Österreich 1966)
Länge 93 Minuten (Pal)
Studio Pidax Film
Regie José Antonio de la Loma
Darsteller Joachim Fuchsberger, Erika Blanc, Rik Battaglia, Rosalba Neri, Karin Field, Walter Barnes, Luis de Tejada, Mariano Vidal Molina, Charles Fawcett, Eddi Arent, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DD 2.0 Mono Deutsch
Untertitel -
Extras 8-seitiges Booklet
Preis ca. 11 EUR
Bewertung amüsant, technisch schwach