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Es gibt auch Audio-Tracks zu einigen Rezensionen!
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Wer bei „A Lonely Place to Die“ einen gewöhnlichen Outback-Thriller erwartet, der seine gängigen Muster abspult, der wird durch Regisseur Julian Gilbey eines besseren belehrt.
Mitten in den schottischen Highlands treffen sich fünf Bergsteiger, um gemeinsam Touren durchzuführen. Nach der Eingewöhnungsphase mit lockeren Sprüchen und kleinen Reibereien macht sich die Gruppe am nächsten Morgen auf den Weg. Ein kleiner Abstecher in die Botanik, den Ed (Ed Speleers) wegen eines natürlichen Bedürfnisses unternimmt, ändert die Situation der Bergsteiger nachhaltig. Das Geräusch, das Ed gehört hat, entpuppt sich als Stimme eines kleinen Mädchens (Holly Boyd), das in einer Kiste unter der Erde eingesperrt worden ist. Ein bisschen Wasser, kein Essen und ein Luftrohr sind die spartanischen Umstände, unter denen das Kind überleben musste. Die Bergsteiger entschließen sich, das Mädchen in Sicherheit zu bringen. Für den Weg bieten sich eine längere, bequeme und eine kürzere, nur mit Hilfe der Bergsteigerausrüstung zu bewältigende Route an. Da das kleine Mädchen die kürzere Route nicht überwinden kann, trennen sich die Fünf. Während Jenny (Kate Magowan), Alex (Garry Sweeney) und Ed mit dem Kind den einfachen Weg gehen, versuchen Alison (Melissa George) und Rob (Alec Newman) schneller Hilfe zu holen. Natürlich haben die Entführer des Mädchens etwas dagegen, dass die Bergsteiger mit der Geisel entkommen, und machen Jagd auf die Gruppe.
Die Einsamkeit der Gegend bildet wie im gängigen Outback-Thriller die Grundlage für die Spannungsinszenierung, hinzu kommt die Naturlandschaft, die für weitere Gefahren sorgt. Steile Felswände, wilde Flüsse und Gesträuch machen Jagd und Flucht zu einer kniffligen Angelegenheit. Regisseur Julian Gilbey nutzt die visuelle Rauheit der Highlands, um einen Sog zu entfachen. Einerseits sorgt die natürliche Kraft der Landschaft, welche die Menschen teilweise zu verschlucken droht, für eine verstärkende Spiegelung der Emotionen aus Angst und Jagdtrieb, andererseits bildet ihre wildromantische Ausstrahlung einen Kontrast zur Gewalt. Beides verbindet sich zu einem ineinander verschlungenen Geflecht, das Auswege aus dem Adrenalinszenario verbaut. Selbst die Schönheit ist nur ein Trugbild, das nicht für Frieden sorgt. Die geschlossene Atmosphäre des Films sperrt den Zuschauer mit der Gefahr ein.
Aber Gilbey belässt es nicht einfach dabei, diese Grundsituation durchzuspielen. Zum einen hinterfragt er Erwartungen, indem er einen zwischenzeitlich etwas an der Nase herumführt, und zum anderen führt er weitere Figuren ein. Dadurch entwickelt sich aus dem anfänglich klaren Geschehen mit eindeutigen Parteien, die für Gut und Böse stehen, ein Szenario, bei dem die Bergsteiger nicht mehr so genau wissen können, was eigentlich gespielt wird und wer ihr Feind ist. Zu der Gefahr aufgrund der Bedrohung durch die Entführer gesellt sich die Unsicherheit, nicht beurteilen zu können, wo weitere Gefahren lauern. Das Motiv des Trugbildes, das über die Landschaft eingeführt wurde, ergreift neben dem Zuschauer nun auch die Charaktere des Films, die ihre Wahrnehmung hinterfragen müssen, um überleben zu können. In Verbindung mit zunehmender Action erschafft Gilbey so einen intelligenten Thriller, der Spannung mit Fragen nach Realitätskonstruktionen verknüpft.
Bildqualität
Das Bild der Bluray überzeugt mit einer guten Schärfe, die bei den Totalen allerdings etwas schwächelt, da der Detailreichtum zurückgeht. Die Nahaufnahmen leisten sich demgegenüber keine Schwäche. Die Farben wurden vom Kameramann etwas zurückhaltend gestaltet, so dass auch die Bluray kein Inferno entfachen kann. Die visuelle Konzeption des Films wurde gut auf die Bluray übertragen. Der Kontrast liefert eine angemessene Qualität, ohne sich besonders auszeichnen zu können. Während alle Tagaufnahmen ohne Rauschen auskommen, macht sich bei den dunklen Nachtszenen ein wenig davon bemerkbar.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren verfügen über einen teilweise wuchtigen Klang, für den hauptsächlich die Musik verantwortlich ist. Die Abmischung ist etwas frontlastig, bezieht aber immer auch die hinteren Lautsprecher mit ein. Der Subwoofer kommt in einzelnen Szenen ebenfalls druckvoll zum Einsatz, sie bilden aber die Ausnahme. Die Dialoge sind klar und verständlich. Der positive Eindruck des Tons wird durch die Verwendung kleinerer Surround-Effekte bestätigt.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus Trailern zum Film.
Fazit
„A Lonely Place to Die“ entfacht eine spannungsgeladene Atmosphäre in der Schönheit der schottischen Highlands und hinterfragt immer wieder die Wahrnehmung einzelner Aspekte. Technisch ist die Bluray gut.
Stefan Dabrock
14.02.2012
Originaltitel | A Lonely Place to Die (GB 2011) |
Länge | 99 Minuten (24p) |
Studio | Ascot Elite |
Regie | Julian Gilbey |
Darsteller | Melissa George, Ed Speleers, Eamonn Walker, Sean Harris, Alec Newman, Karel Roden, Kate Magowan, Garry Sweeney, Stephen McCole, Paul Anderson, Holly Boyd, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Trailer |
Preis | ca. 15 EUR |
Bewertung | gut, technisch gut |