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Stevies Sondertruppe

True Justice: Deadly Crossing – Tödliche Grenzen

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True Justice: Deadly Crossing – Tödliche Grenzen

Jetzt hat es auch Steven Seagal ins Fernsehen getrieben, der als Hauptdarsteller in einer bislang 13-teiligen TV-Serie den Chef einer speziellen Ermittlungseinheit der Polizei verkörpert. In Deutschland werden die jeweiligen Doppelfolgen einzeln auf Bluray in Spielfilmlänge herausgebracht. Ob die letzte Folge alleine knapp 90 Minuten lang ist oder ob dann auf Bluray nur ein 45-Minüter veröffentlicht wird, ist aktuell noch nicht klar.
Seagal ist Elijah Kane, der in einem Doppelmordfall ermittelt. Gemeinsam mit seiner eingeschworenen Truppe will er das Verbrechen in Seattle und Umgebung aufklären. Die beiden Opfer, zwei chinesische Betreiber eines kleinen Supermarktes, scheinen ein völlig wahllos ausgewähltes Ziel zu sein. Im Zuge der Nachforschungen kommen Kane und seine Getreuen aber einem Drogendealer auf der Spur, der möglicherweise in die Angelegenheit verwickelt ist.

Der Pilotfilm einer Fernsehserie muss das beteiligte Figurenensemble vorstellen, damit in den weiteren Folgen eine etablierte Einheit im Dienste der Dramaturgie genutzt werden kann. Das geschieht auch in „True Justice: Deadly Crossing – Tödliche Grenzen“. Hier kann man der Serie strukturell wenig vorwerfen, aber die Figuren selbst wirken ein wenig wie aus dem Designbaukasten. Ihre scheinbaren Ecken strahlen eine harmlose Nichtigkeit aus, die enttäuschend ist. So bemüht sich einer aus Stevies beziehungsweise Kanes Sondertruppe, den Macho zu geben, aber in Wirklichkeit entpuppt er sich als weichgespülter Typ, der seine Sprüche nur zu Showzwecken einsetzt. Da wäre es besser gewesen, man hätte gleich darauf verzichtet, Charaktere zu erschaffen, die scheinbar etwas wiederborstig sind. Wenn die charakterlichen Untiefen ohnehin nur als unechte Oberfläche präsentiert werden, dann kann man auch gleich vollends stromlinienförmige Figuren ohne Wiedererkennungswert erschaffen. True Justice: Deadly Crossing – Tödliche Grenzen Das Personal ist eine der Schwächen der Serie, bei der es nur schwer möglich ist, dies in den weiteren Episoden anzuheben. Eine weitere Schwäche ist die erzählerische Qualität. Für einen reinen Haudrauf-Film, der keinen Sinn für eine tiefere Durchdringung der Drogenproblematik und ihrer gesellschaftlichen Folgen hat, liefert das TV-Format nicht die Möglichkeiten, um mit entsprechender Actionhärte sowie atemberaubenden Tempo alle Fragen hinwegzubügeln. Die Kämpfe sind bestenfalls drollig, eine Schießerei ist immerhin spannend inszeniert, aber sonst sind die Möglichkeiten begrenzt, ein Kino der Sensationen zu entfachen. Deswegen müsste eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der zugrunde liegenden Thematik in die Bresche springen. Das aber vernachlässigt Seagal, der auch das Drehbuch geschrieben hat. Er konzentriert sich nur auf die äußere Ermittlungsarbeit, mit der die einzelnen Bausteine zusammengetragen werden. Das ist einfach zu wenig, kann aber im weiteren Verlauf der Serie noch besser werden, da Seagal nicht alle Drehbücher geschrieben hat.

Bildqualität

True Justice: Deadly Crossing – Tödliche Grenzen

Gegen die Bildqualität der Bluray lässt sich wenig einwenden. Die Konturen werden gut herausgearbeitet, das Bild ist detailreich, ohne aber an die besten Blurayveröffentlichungen heranreichen zu können. Teilweise macht sich der Eindruck einer Überschärfung breit, aber das liegt nicht an der Bluray, sondern am Kameramann, der das Format gefilmt hat. Die Farben sind kräftig, der Kontrast ist einwandfrei. Auch in dunklen Szenen werden keine Details verschluckt.

Tonqualität

Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren verfügen über klar verständliche und sauber abgemischte Dialoge. Räumliche Effekte gibt es bei der Serie kaum, bei den wenigen Schießereien werden die hinteren Lautsprecher aber auch jenseits der Musikuntermalung für Nebengeräusche genutzt. Insgesamt ein solider Ton.

Extras

Bonusmaterial existiert nicht.

Fazit

„True Justice: Deadly Crossing – Tödliche Grenzen“ krankt an den bislang wenig prägnanten Figuren, deren Ecken und Kanten nur als oberflächliche Show funktionieren, und einer Erzählhaltung, die sich nur am Rande für die Hintergründe des Verbrechens interessiert. Da aber die Schauwerte eines knackigen Spielfilms fehlen, fällt das auf. Technisch ist die Bluray recht gut.

Stefan Dabrock

09.09.2011

   
Originaltitel True Justice: Deadly Crossing (Kanada/USA 2011)
Länge 86 Minuten (24p)
Studio Splendid
Regie Keoni Waxman
Darsteller Steven Seagal, Alex Mallari Jr., William 'Big Sleeps' Stuart, J. Anthony Pena, Warren Christie, Sarah Lind, Meghan Ory, Gil Bellows, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras -
Preis ca. 15 EUR
Bewertung schwach, technisch recht gut