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In „High Kick Girl!“ geht es um den Kampf als tragendes Element der filmischen Erzählung. Mehr hat das Werk auch nicht zu bieten.
Die Geschichte ist nicht einmal ein rudimentärer Anlass für das kämpferische Treiben, das sich vor der Kamera abspielt. Die Karate-Schülerin Kei Tsuchiya (Rina Takeda) ist davon genervt, dass sie immerzu durch dieselben Übungen geschickt wird, aber bei der Gürtelbestückung ihres Kampfanzuges nicht weiter voran kommt. Deswegen fordert sie in ihrer Freizeit gerne Träger des Schwarzen Gürtels heraus, um sich selbst zu beweisen wie gut sie ist. Als Kei Tsuchiya einen Anruf der berüchtigten Zerstörer erhält, die sie gerne nach einem Test aufnehmen möchten, ist sie gleich von der Idee begeistert, Teil der Truppe professioneller Auftragsschläger zu werden. Es stellt sich jedoch heraus, dass die Aktion nur ein Plan der Zerstörer war, um den Meister (Tatsuya Naka) der Karate-Schülerin in eine Falle zu locken. Denn vor einigen Jahren wurden die Zerstörer von dem perfekten Karatekämpfer vernichtend besiegt. Aus Sorge um seine Schülerin und deren jugendlichem Begleiter stellt sich der Meister dem Kampf.
Die Handlung böte die Möglichkeit, aus dem altbekannten Gerüst ein effektives Kampfsportdrama zu entfalten, das mit packenden Emotionen um Verlustangst, Wut, übersteigerten Ambitionen und der philosophischen Balance hinter dem Kampf arbeitet. Aber darum ging es Regisseur Fuyuhiko Nishi offensichtlich nicht, denn in seinem Film wird die Handlung genau so detailliert gezeigt, wie es die obigen Sätze sagen. Nachdem eine Information als objektiver Teil der Erzählung präsentiert wurde, ist sie als bekannt abgehakt. Ausschmückungen, inszenatorische Emotionalisierungen oder ähnliche Mittel haben in Fuyuhiko Nishis nüchternem, an einen lexikalischen Bericht erinnerndem Konzept keinen Platz. Er präsentiert Kampftechniken des Karate. Das reicht von einer kurzen Szene im Übungsraum, die Schülerin Kei Tsuchiya beim wiederholenden Ausführen eines Standardbewegungsablaufs zeigt, bis zu den Auseinandersetzungen mit den verschiedenen Gegnern, die sich hauptsächlich aus den Reihen der Zerstörer rekrutieren. Dabei kam es dem Regisseur darauf an, Karate als effektiven, direkten Weg der Selbstverteidigung zu dokumentieren. Daraus folgt die schnörkellose Ausführung der Kämpfe, die oft nach einer geschickten Ausweichbewegung mit anschließendem Konter beendet sind oder eine Pause nach sich ziehen, an deren Anschluss es in der gleichen kompakten Art und Weise weiter geht. Dabei sind die Techniken ohne Zweifel gut. Hier wird Karate in seiner
halbwegs realistischen Form gezeigt, bei der es nicht um Show, sondern um ein Ergebnis geht. Oftmals werden die einzelnen Kicks nach der schnellen Ausführung noch einmal in Zeitlupe gezeigt, damit der Zuschauer genau sehen kann, wie sich die Kämpfer bewegt haben. „High Kick Girl!“ besteht aus einer Reihe solcher Studien, die mehr an ein Schulungsvideo als an eine dramatisierte Erzählung erinnern. Deswegen entfaltet der Film keine Qualitäten, wenn es um die Gestaltung eines klassischen Erzählfilms geht, er bietet stattdessen etwas für Kampfsportfans, die an der reinen Technik interessiert sind. Das muss man wissen, wenn man sich das Werk ansieht. Selbst vor diesem Hintergrund ist es allerdings bedauerlich, dass die Guten überhaupt kein Charisma besitzen und die Bösen stattdessen mit Kleidung und Auftreten ihre Reize entfalten können.
Bildqualität
Das Bild der Bluray kann aufgrund der Kameras nicht besonders punkten, die bei der Produktion des Films verwendet wurden. Die Schärfe ist bei den Konturen recht ordentlich, bietet aber kaum Details. Deswegen sieht das Bild weich aus. Die Farben sind reduziert, der Kontrast ist flach. Der Film strahlt einen günstigen Videolook aus, der zumindest ohne Schwächen auf die Bluray übertragen wurde. Mehr war aufgrund des Ausgangsmaterials nicht drin. Verschmutzungen oder Defekte gibt es nicht.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren verfügen über klare Dialoge, können aber keine räumlichen Qualitäten entfalten. Ein bisschen Musik taucht manchmal in den hinteren Lautsprechern auf, sonst bleiben sie stumm. Daneben fehlt es dem Ton an einer differenzierten Abmischung, welche die Möglichkeiten der vorderen Lautsprecher nutzen würde.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus einem halbstündigen Making Of, das durch seine fehlenden Untertitel zu reinem, unkommentiertem B-Roll-Material degradiert wird, und einem sechsminütigen Beitrag, der Rina Takedas Karatetechniken auf der Übungsmatte vorführt, sowie einem etwa 47-minütigem Beitrag, der Tatsuya Nakas Kampftechniken zeigt. Der Trailer ist auf der Bluray ebenfalls enthalten.
Fazit
„High Kick Girl!“ reißt die Anforderungen, die an einen Erzählfilm gestellt werden müssen, da seine Dramaturgie nur in Form eines Feigenblatts präsentiert wird. Stattdessen zeigt er Karate ohne Schnickschnack. Das erinnert an ein Übungsvideo für Kampfsportinteressierte. Technisch ist die DVD dem Film angemessen, da aufgrund des Ausgangsmaterials nicht mehr drin war.
Stefan Dabrock
26.08.2011
Originaltitel | Hai kikku gâru! (Japan 2009) |
Länge | 82 Minuten (24p) |
Studio | Ascot Elite |
Regie | Fuyuhiko Nishi |
Darsteller | Rina Takeda, Tatsuya Naka, u.a. |
Format | 1:1,78 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Japanisch, Englisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Making Of, Kampftechniken Rina, Kampftechniken Naka, Trailer |
Preis | ca. 15 EUR |
Bewertung | lexikalisch nüchtern, technisch angemessen |