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kurzrezension
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Jet Li Nr. 8: alle Filme
„Die Legende besagt, dass dereinst dem Hohen Priester Tang die heilige Schrift ohne Worte überreicht wurde und er so unermessliche Macht erhielt. Jahrhunderte danach geht nun das Gerücht um, dass die Schrift ohne Worte wieder aufgetaucht und im Besitz eines Gangsters namens Dune ist. Ein Fall für Dr. Wai (Jet Li), der sich sofort auf die Suche macht. Doch dabei ist er nicht allein: Auch die hübsche Top-Agentin Yu Fung ist hinter der Schrift her und natürlich Gangsterboß Ngai, der als erster eine grauenhafte Erfahrung mit der göttlichen Kraft machen muß“ (Splendid).
Der Film ist weder eine Sternstunde von Jet Li noch von Regisseur Siu-Tung Ching. Die Ursache dafür ist, dass der als abenteuerlicher Actionfilm angelegte „Dr. Wai ...“ fast permanent auf der Stelle tritt. Nachdem erst einmal klar ist, wo sich die mysteriöse Schrift befinden soll, kommt es nur noch zu irgendwelchen Duellen oder nichtigen Dialogen. Dabei zielen die Duelle aber nicht auf eine Strategie ab, welche die beteiligten Personen verfolgen. Es herrscht die blanke Willkür, bei der keiner so richtig weiß, was er tun soll. Das hat nichts mit dem typischen, mit absurden Wendungen und überbordenden Einfällen arbeitenden Stil zu tun, den viele andere Hongkong-Film in den 1980er und 1990er Jahren pflegten, sondern mit Konzeptlosigkeit. Das Problem des Films ist nicht, dass er unglaubwürdige oder absonderliche Entwicklungen vorantreibt, sondern dass es gar keine Entwicklung gibt. Deswegen hängt „Dr. Wai ...“ nach 20 bis 30 Minuten bis zum Indifferenzpunkt durch. Er ist in seiner eigenen dramaturgischen Lethargie gefangen, gegen die auch die Kampfszenen nicht ankommen, zumal sie nicht die Qualität anderer Jet-li-Filme haben. Ein paar sehenswerte Actionszenen tauchen zwar auf, aber das war es dann auch. Nur Komplettisten kommen um das Werk wohl nicht herum.
Was Splendid damit gemeint hat, dass erstmalig die Original-Hongkong-Version auf der DVD enthalten ist, bleibt ein Rätsel. Denn bei der Veröffentlichung handelt es sich um die altbekannte, gekürzte Fassung. Die Rahmenhandlung um den Schriftsteller, der die Geschichte gerade schreibt, die wir sehen, fehlt.
Bildqualität
Das Bild der DVD ist schwach. Die Konturen wirken etwas weich und der Detailreichtum ist nur durchschnittlich. Immer wieder bilden sich an den Konturen deutlich sichtbare Treppenstufen, bei Kameraschwenks kommt es zu starken Nachzieheffekten. Die Farben sind leicht ausgebleicht, haben aber noch Kraft. Der Kontrast weist leichte Schwächen auf, da die Bildelemente gelegentlich ineinander fließen. Das analoge Rauschen und die kleinen Defekte stören nicht nennenswert.
Tonqualität
Leider verfügt die DVD nur über deutschen Ton, der in DD 5.1 oder DD 2.0 vorliegt. Die Synchronisation ist gut gelungen, denn der Klamauk dürfte auch Teil des Originals sein. Die Dialoge sind klar und verständlich, Verzerrungen gibt es nicht. Der 5.1-Ton nutzt vor allem die Musik für eine räumliche Atmosphäre, allzu viel sollte man sich davon aber nicht erwarten.
Stefan Dabrock
08.08.2011
Originaltitel | Mo him wong (Hongkong 1996) |
Länge | 88 Minuten (Pal) |
Studio | Splendid |
Regie | Siu-Tung Ching |
Darsteller | Jet Li, Rosamund Kwan, Takeshi Kaneshiro, Collin Chou, Billy Chow, Charlie Yeung, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DD 5.1 Deutsch, DD 2.0 Deutsch |
Untertitel | - |
Extras | - |
Preis | ca. 11 EUR |
Bewertung | schwach, technisch schwach |