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03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Ähnlich wie Roger Cormans „Die wilden Engel“ („The Wild Angels“, USA 1966) zeichnet „Die grausamen Sieben“ ein Bild der Ernüchterung vom Bikertraum der grenzenlosen Freiheit. Während sich die Figuren in Cormans Film aber noch in einem Akt theatralischer Selbstinszenierung zu Grabe tragen, ist von der Pose der Selbstverliebtheit bei Richard Rush nur noch die Rauflust übrig geblieben.
Die titelgebenden grausamen Sieben sind eine Bikertruppe, die in einem kleinen Indianerkaff auftaucht. Die Nachfahren der amerikanischen Ureinwohner fristen in schäbigen Barracken ein Dasein als Hilfsarbeiter für den örtlichen Unternehmer Filmore. Während sich der selbstverständliche weiße Filmore eine goldene Nase verdient, müssen die Indianer mit einem Hungerlohn auskommen, für den sie sich in dem einzigen Laden Lebensmittel kaufen können. Die Alternative dazu ist eine kleine Kneipe in der Barackensiedlung. Selbstverständlich gehört beides Filmore, so dass der ausgezahlte Lohn zu einem Teil wieder an ihn zurückfließt. Schon kurz nach dem Eintreffen der Biker kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen den Indianern und den Motorradhelden, weil sich die Biker genregemäß so aufführen als gehöre ihnen alles, inklusive der indianischen Frauen. Das Verhältnis zwischen den beiden Gruppen wird jedoch zunehmend harmonischer, weil mit dem selbstzufriedenen Filmore ein gemeinsamer Feind vorhanden ist. Aber dann schlägt Filmore dem Anführer der Biker einen hinterhältigen Handel vor, auf den dieser eingeht, obwohl er sich bereits in die Schwester eines indianischen Arbeiters verliebt hat.
Der Unternehmer Filmore repräsentiert als dicker, schmieriger, weißer Geschäftsmann das, was Bikern wie Indianern ein Dorn im Auge ist. Während die Nachfahren der Ureinwohner seit dem verlorenen Krieg gegen die Armee der Weißen kaum vorangekommen sind und sich ausbeuten lassen müssen, haben die Biker keinen Sinn für die Regeln der gesellschaftlichen Ordnung. Ihr Freiheitswille steht im Gegensatz zu dem System wirtschaftlicher Ordnung, für das Filmore steht. Dass es dem Unternehmer dennoch gelingt, die fragile Bande zwischen Bikern und Indianern einzureißen, liegt an seiner strategischen Niedertracht. Sowohl Biker als auch Indianer agieren in „Die grausamen Sieben“ weitgehend impulsiv. Ihre Handlungen sind emotionale Handlungen, die nur wenig über den Moment der Gegenwart hinausreichen. Deswegen ist ihre Allianz eher zufällig, denn gemeinsame Interessen haben sie nicht. Die Biker sind viel zu egoistisch, um irgendwelchen anderen Gruppen Respekt zu zollen, und die Indianer sind Weißen gegenüber skeptisch eingestellt, weil ihre Erfahrungen nicht positiv waren. Da
machen die randalierenden Biker keine Ausnahme. Binnen weniger Sekunden wechselt ihr Verhalten von einem Engagement für die Indianer zu einer Handlungsweise, mit der sie sich über die Nachfahren der amerikanischen Ureinwohner lustig machen. So entwickelt Rush ein Dreicksverhältnis der verschiedenen Gruppen, das ständig in Bewegung ist. Die unruhige Handkamera reflektiert die dynamische Situation in dem kleinen Barackenkaff mitten in der Wüste. Sein rauer, wenig überhöhender Inszenierungsstil erzählt von der Tristesse, mit der alle Figuren konfrontiert sind. Die Freiheit der Biker erschöpft sich in Prügeleien, die ohne Grund vom Zaun gebrochen werden. Mehr Vergnügen haben sie nicht mehr. Die Indianer sind gefangen in einer Welt der Abhängigkeit, in der sie bislang keine Energie aufbringen, um den Ausbruch zu wagen. Und Filmore scheint zwar großen Spaß daran zu haben, den mächtigen Patriarchen zu spielen, aber darüber hinaus bieten sich ihm keine zusätzlichen Möglichkeiten. Über die Rolle des Ausbeuters auf niedrigem Niveau vermag er sich nicht hinaus entwickeln. Wie in einem Western umschleichen sich die drei Gruppen auf begrenztem Raum, wobei die Spannungen schließlich zur Eskalation führen, bei der niemand wirklich gewinnt. Die Desillusionierung nimmt in einem gewalttätigen Schauspiel seinen Lauf, das sowohl von den alten Wunden zwischen den Ureinwohnern und den Weißen erzählt, die noch längst nicht bewältigt sind, und der Freiheit ihre Grenzen aufzeigt. Dabei bleibt die Inszenierung nüchtern direkt, ohne die große Geste zu bemühen.
Bildqualität
Das Bild der DVD weist leichte Verschmutzungen und analoge Defekte auf, die sich aber in Grenzen halten. Analoges Rauschen ist immer präsent, stört aber auch kaum, da es zum rauen Stil des Films passt. Die Schärfe ist ordentlich, aber die Konturen wirken oftmals etwas weich, die Detailfreude ist sichtbar reduziert. Gelegentlich sind um einzelnen Konturen leichte Auren sichtbar. Die Farbwiedergabe wechselt zwischen etwas ausgebleichten Tönen und Szenen mit kräftiger Durchzeichnung. Der Kontrast macht eine gute Figur. Im Finale ist der Bildstand teilweise recht unruhig, das hätte sich korrigieren lassen. Insgesamt ist das Bild vor dem Hintergrund der Alters und der günstigen Produktion in Ordnung.
Tonqualität
Die 2.0-Mono-Tonspuren verfügen über eine gut verständliche Dialogwiedergabe, da die Sprache sauber in die Abmischung integriert wurde. Nennenswerte Verzerrungen gibt es nicht, ein leichtes Hintergrundrauschen ist hörbar. Insgesamt ist der Ton ebenfalls ordentlich.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer.
Fazit
„Die grausamen Sieben“ zeichnet ein desillusioniertes Bild Amerikas. Der Bikertraum von der grenzenlosen Freiheit erschöpft sich in nichtiger Rauflust, die Indianer kommen über die Rolle als Ausgebeutete nicht hinaus und die Weißen sind schmierige Unternehmer ohne Moral. In einer Auseinandersetzung ohne Gewinner bricht selbst diese fragile, wenig schmeichelhafte Ordnung noch zusammen. Technisch ist die DVD ordentlich.
Stefan Dabrock
01.04.2011
Originaltitel | The Savage Seven (USA 1968) |
Länge | 93 Minuten (Pal) |
Studio | Pierrot le Fou |
Regie | Richard Rush |
Darsteller | Rober Walker Jr., Joanna Frank, Adam Rourke, Larry Bishop, John Garwood, Max Julien, Richard Anders, Duane Eddy, Charles Bail, Mel Berger, Bily Green Bush, u.a. |
Format | 1:1,85 (16:9) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Trailer |
Preis | ca. 15 EUR |
Bewertung | gut, technisch ordentlich |