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06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
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kurzrezension
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In seinem zweiten Langfilm zeigt Regisseur Danny Lerner wie aus zwei unterdrückten Frauen in Israel eine Schicksalsgemeinschaft wird, die ihre Kräfte bündelt.
Galia steht unfreiwillig in Diensten der Russenmafia. Ohne ihren Pass ist sie gezwungen, als Profikillerin Aufträge zu erledigen. Nachdem ihr Boss ihr eine neue Wohnung vermittelt hat, trifft sie dort auf ihre Nachbarin Elinor, die unter der Knute eines gewalttätigen Ehemanns steht. Die beiden Frauen freunden sich an und stellen fest, dass sie gemeinsam eine ungekannte Stärke entwickeln können. So entsteht langsam aber sicher eine feste Bande, die ein Bollwerk gegen Ehemann und Russenmafia bildet. Gemeinsam wollen Galia und Elinor ihrem bisherigen Schicksal entkommen, um ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen.
Lerners Film bemüht sich darum, die Freundschaft der beiden Frauen als zentralen Bestandteil ihres Kampfes zu präsentieren. Ihr liebevoller Umgang miteinander soll das entscheidende Gegenbild zur rauen Umgebung liefern, mit der sie konfrontiert sind.
Und tatsächlich sind es auch die Gespräche zwischen Galia und Elinor, die zu den stärksten Szenen des Films gehören. Wenn Elinor der in Israel völlig entwurzelt lebenden Ukrainerin Galia ein paar Brocken Hebräisch nahe bringt, dann strahlt das eine einnehmende Wärme aus. „Assassin next door“ leidet aber unter den viel zu vage ausformulierten Hintergründen. Wie Galia in die Position gekommen ist, gezwungenermaßen als Profikillerin zu arbeiten, bleibt ebenso unklar wie der Film Details zu Elinors Beziehung jenseits der gewalttätigen Ausbrüche des Ehemanns ausspart. Das Geschehen bleibt im Hier und Jetzt mit seinen konkreten
Konflikten verhaftet. Diese wirken jedoch ohne zusätzliche emotionale Unterfütterung zu schwach, als dass sie das Bild einer weiblichen Keimzelle gegen unterdrückende Kräfte alleine tragen könnten. Die Konzentration auf die beiden Frauen erweist sich als Schwachpunkt, weil die Bedrohung ohne erläuternde Hintergründe immer nur punktuell spürbar ist, wenn die Russenmafia gerade mal wieder einschüchternd auf Galia einwirkt oder Elinor geschlagen wird. Die Bedrohung schwebt aber nicht stets als Damoklesschwert über dem Schicksal der Frauen. Deswegen kann ihr Drama keine Kraft entfalten. Hinzu kommt die jämmerliche darstellerische Leistung jenseits der weiblichen Hauptfiguren. Die Mitglieder der Russenmafia wirken wie großspurige Deppen, denen man außer Posertum eigentlich nichts anderes zutraut, Elinors Ehemann ist das bizarre Abziehbild eines unterdrückenden Chauvinisten, der immer nur als keifender oder schlagender Kerl präsentiert wird. Hier überzieht der Film so deutlich, dass er jegliches Ansinnen auf ein glaubwürdiges Drama untergräbt. Übrig bleibt der Torso einer Erzählung, die ihre kurzen, starken Momente hat, wenn sich Galia und Elinor näher kommen, darüber hinaus aber ohne Kraft erzählt ist.
Bildqualität
Das saubere Bild der DVD verfügt über eine klare Konturendarstellung mit ansprechender Detailfreudigkeit, welche die Ästhetik digital gefilmter Videobilder ausstrahlt. Vermutlich wurde der Film mit entsprechenden Kameras gedreht. Die Farben sehen kräftig aus und geben die differenzierte Palette gut wieder. Der ausgewogene Kontrast unterstützt die Bilddarstellung auf effektive Weise, so dass sich die einzelnen Elemente gut voneinander abheben. Störende Rauschmuster treten nicht nennenswert in Erscheinung.
Tonqualität
Die DD 5.1 Tonspuren verfügen über klare und verständliche Dialoge, die nicht durch Nebengeräusche übertönt werden. Die räumliche Atmosphäre ist im Rahmen der Möglichkeiten recht gut, da in den entscheidenden Situationen wie Schießereien auch die hinteren Lautsprecher miteinbezogen werden. Die Musik springt immer wieder dann ein, wenn die Szenerie sonst keinen Anlass für Surroundklang gibt. Insgesamt ein ordentlicher Ton, der etwas mehr Volumen im Klangkörper vertragen könnte.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus einem Trailer.
Fazit
„The Assassin next door“ versäumt es, die Bedrohungssituation für die beiden Frauen so detailliert zu unterfüttern, dass ein echtes Drama entsteht. Stattdessen konzentriert er sich zu stark auf die Beziehung der beiden Frauen und präsentiert ein eher lachhaftes als ernstzunehmendes Umfeld der Gefahr. Technisch ist die DVD recht gut.
Stefan Dabrock
03.02.2011
Originaltitel | Kirot (Israel/Frankreich/USA 2009) |
Länge | 105 Minuten (Pal) |
Studio | Falcom Media |
Regie | Danny Lerner |
Darsteller | Olga Kurylenko, Ninette Tayeb, Zohar Shtrauss, Liron Levo, Henry David, Vladimir Friedman, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DD 5.1 Deutsch, mehrsprachige Originalfassung (Englisch/Russisch/Hebräisch) |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Trailer |
Preis | ca. 15 EUR |
Bewertung | schwankend, technisch recht gut |