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rezensionen

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kurzrezension

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Der Schöne und die Deputys

Black Cat Run – Eine tödliche Hetzjagd

Black Cat Run – Eine tödliche Hetzjagd

Regisseur D.J. Caruso, der bei einem breiteren Publikum mit den Filmen „Disturbia – Auch Killer haben Nachbarn“ („Disturbia“, USA 2007) und „Eagle Eye – Außer Kontrolle“ („Eagle Eye“, USA 2008) bekannt wurde, hat mit dem 1998 entstandenen TV-Film „Black Cat Run“ sein Talent für schnörkellose Genre-Kost bewiesen.
Vier Strafgefangene entziehen sich bei ihrer zwangsweise ausgeübten Straßenbautätigkeit der Bewachung durch ihre schwer bewaffneten Aufseher, indem sie diese in einer geplanten Aktion unschädlich machen. Mit einem gestohlenen Auto brausen die bösen Buben über die einsamen Straßen der amerikanischen Ödnis davon. Dabei werden sie später auf einen Sheriff treffen, der es gar nicht gerne sieht, dass seine Tochter mit dem Sohn des Tankwartes einer mitten in der Wüste gelegenen Tankstelle anbändelt. Nachdem er dem Tankwartssprössling mit deutlichen Worten klar gemacht hat, dass die Liaison nicht gesund ist, trifft er auf die Ausbrecher. Die töten den Sheriff und schnappen sich dessen Tochter als Geisel. Ihr junger Liebhaber kann das nicht verhindern. Da er in seiner Wut das Fahrzeug des Sheriffs verfolgt hat, wird er aber Zeuge der Gewalttat. Die später eintreffende Polizei glaubt nun, dass der Sohn des Tankwartes, den Sheriff getötet hat. Deswegen muss sich der junge Draufgänger nicht nur überlegen, wie er seine Freundin aus den Händen der Entführer befreien kann, er muss auch verhindern, dass ihn die Polizei schnappt, denn er ist die einzige Chance, die seine Freundin hat.

Die Eingangssequenz der Flucht setzt einen ruppigen Ton, der in Verbindung mit dem perfekten Schnitt seine atmosphärischen Qualitäten entfaltet. Die trügerische Ruhe, die für den Zuschauer ohnehin nur ein Scheinbild gewesen ist, wird abrupt durchbrochen. Caruso erweist sich hier als Könner seines Faches, der die Mechanismen des Genrekinos verstanden und umgesetzt hat. Dieser Einbruch der Gewalt schwebt wie ein Damoklesschwert über der nun Black Cat Run – Eine tödliche Hetzjagd folgenden Einführung der übrigen Charaktere. Die Liebelei gegen den Willen des Sheriffs ist ebenso simpel wie nostalgisch, ein Spiel mit den Klischees, dessen Figurenkonstellation nur für die folgende Actionhandlung benötigt wird. Caruso ist nicht daran interessiert, ein komplexes Drama zu inszenieren, ihm geht es um das Funktionieren der ineinandergreifenden Elemente seines Bewegungskinos. Deswegen erweist sich die rasante Ausbruchssequenz als Glücksfall, weil es Caruso nur dadurch gelingt, die wenig rasante Erzählung vor dem Tod des Sheriffs mit der Drohung auf viel schlimmere Ereignisse aufzuladen. Die Streitereien zwischen dem Ordnungshüter sowie dem Sohn des Tankwarts wirken angesichts des Folgenden, was man als Zuschauer schon ahnen kann, geradezu grotesk. Ihre Banalität steigert sich dadurch soweit, dass alles wie eine augenzwinkernde Präsentation bekannter Muster wirkt. Die Verbrecher machen dieser Ordnung ein Ende, als sie den Sheriff ins Jenseits befördern.

Caruso bedient das Genre, um es gleichzeitig auf zarte Weise in Frage zu stellen. Nicht nur die Ruhe der Anfangsbilder ist trügerisch, auch auf die Figuren und ihre Funktion kann man sich nicht vollständig verlassen. Vor diesem Hintergrund stören auch ein paar hanebüchene Verhaltensweisen nicht, sie passen ins Bild der leichten Irritation. Aber davon gibt es natürlich nur soviel wie die ansonsten gradlinige Handlung verträgt. Die Verfolgung der Entführer ist klassisches Autoverfolgungsactionkino, das diverse Standardsituationen souverän präsentiert. Caruso weiß, wie er die Rasanz wieder aufnehmen muss, die nach der Eingangssequenz zurück gegangen ist. Der Draufgänger fährt mit seinem getunten Auto hinter den Verbrechern her, wie einst die Westernhelden durch die Prärie galoppierten. Der Geist des Westens weht noch immer.

Bildqualität

Black Cat Run – Eine tödliche Hetzjagd

Das Bild der DVD sieht sehr körnig aus. Darunter leidet die Schärfe aber nur bedingt. Die Konturen werden sehr ordentlich wiedergegeben, der Detailreichtum ist schwächer ausgeprägt. Die Farben geben die sandige Wüstenatmosphäre gut wieder, der Kontrast fällt solide aus, so dass sich nicht immer alle Elemente gut voneinander abheben. Sonstiges Rauschen gibt es kaum.

Tonqualität

Die DD2.0-Tonspuren besitzen eine ordentliche Qualität ohne besondere Stärken. Die Dialoge sind gut verständlich, die Musik entfaltet sich mit angenehmer Dynamik. Alles wirkt ein bisschen reduziert, da man sich bei einem Actionfilm etwas mehr Kraft wünschen würde.

Extras

Bonusmaterial gibt es nicht.

Fazit

„Black Cat Run“ wagt ein zartes Spiel mit den Genremustern, indem diese entweder übertrieben oder augenzwinkernd klischeehaft dargestellt werden. Zusätzlich überzeugt Carusos Film auch auf der Actionebene. Technisch ist die DVD in Ordnung.

Stefan Dabrock

29.12.2010

   
Originaltitel Black Cat Run (USA 1998)
Länge 88 Minuten (Pal)
Studio Ascot Elite
Regie D.J. Caruso
Darsteller Patrick Muldoon, Peter Greene, Amelia Heinle, Russell Means, Kevin J. O'Connor, Michael Ralph, Rex Linn, Jake Busey, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DD 2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel -
Extras -
Preis ca. 6 EUR
Bewertung unterhaltsam, technisch ordentlich