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Es gibt auch Audio-Tracks zu einigen Rezensionen!
30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Die Ruhe der Kleinstadt hält nicht immer, was sie verspricht. Nachdem seine Frau die Scheidung eingereicht hat, zieht Robert aus der Metropole New York in einen vergleichsweise beschaulichen Ort, um dort zur Ruhe zu kommen. In seiner Einsamkeit schleicht er nachts immer wieder zum selben abgelegen liegenden Haus, um die dort lebende Frau durch das Fenster zu beobachten. Als sie ihn eines Tages bei seinem Tun erwischt, bittet die romantisch veranlagte und schicksalsverbundene Frau Robert ins Haus. Nach dem zaghaften ersten Gespräch sucht die Frau in den folgenden Tagen immer stärker Roberts Nähe, da sie die Begegnung für eine Fügung hält. Ihr Freund Greg, von dem sie sich inzwischen getrennt hat, legt sich aus Eifersucht mit Robert an. Nach einem nächtlichen Kampf lässt Robert Greg bewusstlos zurück. Da Greg seit diesem Ereignis verschwunden ist, gerät Robert plötzlich unter Mordverdacht. Aufgrund des Makels wenden sich immer mehr Menschen von ihm ab.
Innere Dramen bilden die Ausgangspunkte für den Beginn sowie die zahlreichen Wendungen des Geschehens. Robert erscheint in seinem durch Einsamkeit motivierten Voyeurismus wie eine bedauerliche Gestalt, die nur noch in der Obsession, an einem fremden Glück als Beobachter teilzunehmen, Erfüllung findet. Hat man zu Beginn noch den Eindruck, er sei durch ein verkorkstes Innenleben geprägt, wird seine
Außenwirkung im Verlauf der Handlung immer weiter relativiert. Die Figuren, denen Robert begegnet, sind oftmals weitaus gestörter als es bei ihm der Fall ist. Die geschickte Verlagerung des Dramas auf weitere Menschen, wie beispielsweise die schicksalsgläubige Frau, welche sich ihrer Fügungsvorstellung in fatalistischer Weise ausliefert, sorgt für eine Dynamik in der Charakterbeobachtung des Films. Während die Dunkelheit immer neuer Seelen Roberts Lebenswirklichkeit beeinflusst, gerät er in eine unangenehme Thrillerhandlung hinein, die ihm zunehmend den Boden unter den Füßen wegzieht. Er verliert seine Stelle, sein Vermieter möchte ihn gern vor die Tür setzen und seine Frau drangsaliert ihn rund um die Scheidungstermine mit sarkastischen Späßen, die doch nur ihre eigene innere Leere kaschieren sollen. Mit beklemmender Konsequenz zieht sich zusätzlich die Schlinge des Mordverdachtes immer stärker um seinen Hals, bis sein Leben nur noch eine Abfolge immer neuer düsterer Ereignisse ist, die seinen Wunsch nach Ruhe auf grausame Weise konterkariert.
Aus dem Widerspruch zwischen der Sehnsucht nach Beschaulichkeit und den tatsächlichen Ereignissen zieht die Patricia Highsmith Verfilmung ihre Spannung. Die Dynamik des unkontrollierbaren Geschehens spiegelt Roberts wenig ausbalancierte innere Verfassung wieder. Seinen Frieden kann er angesichts des unaufhörlichen Stroms neuer Bedrohungen seiner Existenz nicht finden. Die Einsamkeit ist letztlich der einzige Rückzugsort, der sich noch bietet. Das aber verspricht auch keine glückliche Existenz, sondern ein Dasein in innerer Emigration. „Der Schrei der Eule“ ist ein bitterer Thriller.
Bildqualität
Das saubere Bild der Bluray besticht durch eine gute bis sehr gute Schärfe, die lediglich in dunklen Szenen etwas abnimmt. Sowohl die Konturenzeichnung als auch die Detailschärfe überzeugt. Die atmosphärischen Bilder mit einer Farbpalette, welche die Szenerie oftmals so abbildet als sei alles in ein Zwielicht getaucht, wird auf der Bluray sehr gut wiedergegeben. Der gute Kontrast sorgt für ein plastisches Bild dessen einzelne Elemente sehr gut herausgearbeitet sind. Der leichte Blaustich der dunklen Szenen wirkt allerdings wie eine leichte Schwäche der Bluray. Manche Details werden verschluckt. Das Hintergrundrauschen stört nicht.
Tonqualität
Die Dialoge des englischen DTS-5.1-HD-Master-Originaltons sind klar und verständlich. Die Abmischung sorgt für eine stimmige Einbettung in das übrige Klanggeschehen. Bei der deutschen Synchronisation ist das nicht ganz so gut gelungen, da die Sprache etwas künstlich wirkt, verständlich sind die Dialoge aber auch hier. Der Raumklang beschränkt sich genregemäß auf eine subtile Abmischung, welche die hinteren Lautsprecher für Umgebungsgeräusche und die Musik nutzt. Diese Abmischung ist gut gelungen.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus einem etwa 22minütigen Making Of (Interviewschnipsel, Filmszenen, B-Roll-Material), das starken PR-Charakter hat, in einigen Interviews aber ein paar analytische Aussagen zu den Figuren sowie dem zugrunde liegenden Roman bietet, einer Bildergalerie sowie dem Trailer. Die auf dem Cover angekündigte „Kurzvita Patricia Highsmith“ entpuppt sich als Texttafel, die hauptsächlich das Buch sowie das übrige Werk der Autorin bewirbt.
Fazit
„Der Schrei der Eule“ funktioniert hervorragend als konsequenter Thriller, der die Spannungsschraube immer stärker anzieht, um seine Hauptfigur immer tiefer in den Abgrund zu reißen. Technisch ist die Bluray gut.
Stefan Dabrock
12.10.2009
Originaltitel | The Cry of the Owl (Kanada 2009) |
Länge | 100 Minuten (24p) |
Studio | Ascot Elite |
Regie | Jamie Thraves |
Darsteller | Paddy Considine, Julia Stiles, James Gilbert, Caroline Dhavernas, Karl Pruner, u.a. |
Format | 1:2,35 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master 5.1 Englisch, Deutsch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Making Of, Bildergalerie, Trailer |
Preis | ca. 19 EUR |
Bewertung | gut, technisch gut |