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Es gibt auch Audio-Tracks zu einigen Rezensionen!
30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
Das Dreigestirn der Bakshi-Fantasy-Filme „Herr der Ringe“ („The Lord of the Rings“, 1978) „Feuer und Eis“ („Fire and Ice“, 1983) und „Die Welt in 10 Millionen Jahren“ lebt von der klaren Auseinandersetzung des Guten gegen das Böse. Dabei nutzt der Animationsfilmregisseur im vorliegenden „Die Welt in 10 Millionen Jahren“ historische Komponenten, um die Geschichte mit eindeutigen Verweisen auf die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts, den Zweiten Weltkrieg, aufzuladen. Nach einem atomaren Holocaust ist die Menschheit weitgehend vernichtet worden. Die verseuchten Landstriche werden von Mutanten bevölkert, während in den unbelasteten teilen Elfen und Zauberer zu Hause sind. Eines Tages bringt die Elfenkönigin von Montagar zwei Söhne zur Welt, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Avatar entwickelt sich zu einem guten Zauberer, der für seine Mutter da ist und ein ruhiges Leben im Elfenreich führt. Blackwoolf hingegen entwickelt sich zu einem bösen Magier, der die dunkle Seite des Lebens für sich entdeckt. Er zieht schließlich in die verseuchten Landstriche, wo er daran arbeitet, mit einer Invasionsarmee aus Mutanten und sonstigen finsteren Kreaturen in die unbelasteten Landstriche einzumarschieren, um seine Herrschaft darüber auszuüben. Als Avatar Wind davon bekommt, macht er sich mit einer kleinen Schar Getreuer auf den Weg, um seinem Bruder das Handwerk zu legen.
Schon die atomare Katastrophe, welche große Zerstörung über die Erde gebracht hat, ist ein kritischer Verweis auf die Rüstungswut der Menschen, welche ins Unglück führen kann. Der Krieg verändert im Film aber nicht nur das Gesicht der Erde, er ist auch ein immerwährender Begleiter des Lebens. Selbst viele Millionen Jahre nach der atomaren Katastrophe kommt der Planet nicht zur Ruhe. Der Kreislauf aus Leben, Kampf und Tod hat etwas natürliches, das es, und das ist nur scheinbar ein Widerspruch, zu bekämpfen gilt. Denn wer sich in das Schicksal der roh waltenden Kräfte ergibt, kann die Logik der Gewalt nicht durchbrechen. Insofern sind
Avatar und seine Getreuen die aufrechten Wesen, welche sich nicht fügen wollen. Ihnen gegenüber steht Blackwoolf, dessen Herrschaftssitz mit NS-Symbolen wie dem Hakenkreuz eindeutig gekennzeichnet ist. Zur Steigerung des Kampfeswillen seiner Truppen nutzt er einen ausgegrabenen Filmprojektor, mit dem er Propagandafilme über das kriegerische Treiben Hitlers, Redeausschnitte des NS-Diktators und Kriegsszenen projiziert. Das Einpeitschen mit Hilfe medialer Beeinflussung wird in seinen Augen zu einem zentralen Bestandteil der Auseinandersetzung. Indem dies alles in einer imaginären Zukunft spielt, formuliert Bakshi eine fundamentale Angst vor der Unfähigkeit des Menschen zu lernen. Denn die Fabelwesen stehen natürlich Pate für den Menschen mit seinen positiven Eigenschaften sowie mit seinem Hang zu Verfehlungen. Deswegen ist es nicht zufällig, dass es die Kräfte eines Zauberers braucht, um das Böse, das oftmals mit dem Zauber der Verführung daher kommt, zu besiegen. Der Frieden strahlt etwas Magisches aus, an das der Mensch immer wieder erinnert werden muss. Nur leider existiert diese Magie des Friedens viel zu selten, in der Vergangenheit wie in der Gegenwart und...
Bildqualität
Der Stil des Films hat Konsequenzen für die Möglichkeiten der Bluray, ihre Qualitäten zu offenbaren. So wie ein neuer Film kann das Werk aus produktionstechnischen Gründen nicht aussehen, deswegen sind bestimmte Aspekte auch keine Qualitätsschwächen der Bluray. Die leichten Verschmutzungen und Defekte, die hier und da auftauchen, gehören jedoch nicht dazu. Sie könnten bei entsprechend akribischer Arbeit entfernt werden. Das körnige Bild der Bluray hingegen entspricht der optischen Qualität des Films. Ebenso besitzen die Farben einen leicht matten Look. Das wurde sehr gut auf die Bluray übertragen. Die Konturenzeichnung ist sehr gut, Kompressionsunruhe gibt es nicht. Ein guter Transfer.
Tonqualität
Die DTS-HD-Master-Mono-Tonspuren verfügen über gut verständliche Dialoge, die aber nicht perfekt sind. Leichte Verzerrungen treten sowohl im englischen Orignal als auch bei der deutschen Synchronisation auf. Dabei fehlt es der Originalfassung etwas stärker an Volumen, als das bei der deutschen Synchronisation der Fall ist. Insgesamt fallen aber keine eklatanten Schwächen auf, da die Musik recht ordentlich abgemischt wurde.
Extras
Im Audiokommentar berichtet Ralph Bakshi (Regie) über die Art und Weise wie in seiner Firma mit niedrigen Budgets gearbeitet wurde, um die Animationsfilme herzustellen. Dabei geht er auch auf die verschiedenen Techniken ein, die angewendet wurden, um unterschiedliche visuelle Stile in „Die Welt in 10 Millionen Jahren“ zu erzeugen. Das verknüpft Bakshi mit den Künstlern, die an dem vorliegenden Film mitgearbeitet haben. Ein informativer Audiokommentar.
Die Dokumentation „Ralph Bakshi: The Wizard of Animation“ besteht aus einem etwa 35minütigen Interview mit Bakshi, der seinen Werdegang im Animationsfilmgeschäft Revue passieren lässt. Manche Informationen decken sich dabei mit denen des Audiokommentars. Die Dokumentation vermittelt vor allem auch die Leidenschaft, mit der Bakshi und seine Team an den Filmen gearbeitet haben.
Eine Bildergalerie, Trailer sowie ein TV-Spot sind auf der Bluray ebenfalls enthalten.
Laut Herstellerangaben liegt der DVD auch ein Booklet bei. Da die Rezensionsfassung ohne Originalverpackung ausgeliefert wurde, können an dieser Stelle dazu keine Angaben gemacht werden.
Fazit
„Die Welt in 10 Millionen Jahren“ nutzt den Kampf des Guten gegen das Böse, um eine kritische Reflexion über die Lernfähigkeit des Menschen anzustellen, der immer wieder dazu neigt, in kriegerischer Gewalt zu agieren. Die offensichtlichen Verweise auf den NS-Terror funktionieren einerseits als Mahnung, andererseits nehmen sie die Propagandakunst der Nazis auf, um vor medialer Beeinflussung zu warnen. Technisch ist die Bluray recht gut.
Stefan Dabrock
05.11.2010
Originaltitel | Wizards (USA 1977) |
Länge | 81 Minuten (24p) |
Studio | Koch Media |
Regie | Ralph Bakshi |
Darsteller | Bob Holt, Jesse Welles, Richard Romanus, David Proval, Jim Conell, Steve Gravers, Mark Hamill, u.a. |
Format | 1:1,85 (16:9) |
Ton | DTS-HD-Master Mono Deutsch, Englisch |
Untertitel | Deutsch |
Extras | Audiokommentar von Ralph Bakshi, „Ralph Bakshi: The Wizard of Animation“, Bildergalerie, Trailer |
Preis | ca. 17 EUR |
Bewertung | gut, technisch gut |