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rezensionen

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03.03. Die weiße Mafia
16.02. Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
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28.01. Die Engel von St. Pauli
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03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
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kurzrezension

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22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

blu-ray

Rampage – Rache ist unbarmherzig

geschnittene Fassung

Rampage – Rache ist unbarmherzig

„Globale Erwärmung, Welthunger, Überbevölkerung und maßloser Konsum: Bill Williamson (Brendan Fletcher, "Alone In The Dark", "88 Minutes") hat die Schnauze voll. Er ist genervt von seinem aussichtslosen Job, seinen unerträglichen Mitmenschen und der Welt im Allgemeinen. Doch er hat einen unglaublichen Plan, der ein besonders blutiges Zeichen setzen und ihm ein besseres Leben liefern soll. Mit einer selbst konstruierten Kevlar-Rüstung und bis an die Zähne bewaffnet, startet er eine Tötungsorgie und nimmt scheinbar grundlos eine gesamte Kleinstadt auseinander“ (Splendid).

Uwe Bolls Amoklauffilm „Rampage“ hat in der deutschen Fassung ein ganz offensichtliches Problem. Zum einen mussten einige harte Szenen und explizite Aussagen der Hauptfigur über seine zynische Motivationslage für eine FSK-Freigabe herausgeschnitten werden, zum anderen verlangte die FSK auch eine Entschärfung des Endes, das in der hierzulande herausgebrachten Veröffentlichung schlicht absurder Unfug ist. Damit soll aber nicht gleichzeitig gesagt werden, dass der Film in seiner ursprünglichen Fassung automatisch gut ist, er wirkt aber in sich stimmiger. Beide Fassungen haben jedoch mit einer grundsätzlichen Problematik zu kämpfen. Einerseits entpuppt sich der Amoklauf der Hauptfigur als ein teuflischer auf Eigennutz angelegter Plan, andererseits leiert die Hauptfigur in einem selbst gedrehten Video immer neue zynische Polit-Phrasen herunter, mit denen eine gesellschaftskritische Motivation seiner Tat unterstellt wird. Wenn man beide Stränge ernst nehmen würde, dann fiele der Film komplett in sich zusammen, weil ein eigennütziges Motiv mitschwingende politische Themen entwerten würde. Da sich das eigennützige Motiv aber nicht wegdiskutieren lässt – es dominiert als Folge der sich faktisch abspielenden Ereignisse das Phrasengerede – bleibt der politische Kommentar eine Farce. Er lässt sich nicht ernst nehmen. Ganz abgesehen davon, dass seine zynische Grundstruktur einen zutiefst menschenfeindlichen Charakter hat, wenn ein Amoklauf als Aktion gegen Konsumgeilheit, Überbevölkerung oder andere Problemlagen präsentiert wird.

Bolls eigene Ansicht, einen radikalen Film gedreht zu haben, erweist sich als völlig richtig, es fragt sich nur welches Wort man vor radikal noch setzen muss, um die politische Richtung korrekt zu erfassen. Insofern kann man noch ganz zufrieden sein, dass sich Uwe Boll mit seiner ganz besonders clever gemeinten Dramaturgie selbst ausgetrickst hat. Da braucht es die alberne Entschärfung gar nicht, welche auf die FSK zurück geht. Das bedauerliche an „Rampage“ ist, dass die filmischen Mittel des Werks sogar sehr gut funktionieren. Handfeste, mitreißende Action wechselt sich mit gespenstischen Szenen ab, wenn der Amokläufer eine Bingohalle durchschreitet und von den spielenden Rentnern trotz seiner auffälligen Aufmachung sowie der Bewaffnung überhaupt nicht beachten wird. In solchen Sequenzen zeigt sich, welche inszenatorischen Qualitäten Boll hat. Sie treffen aber auf eine inhaltliche Ausrichtung, die fragwürdig wirkt. Entweder Boll teilt den Zynismus seiner Hauptfigur oder aber es gelingt ihm nicht, die grimmige Satire des Geschehens herauszuarbeiten.

Bildqualität

Das Bild der Bluray ist gut geworden, da Konturen- sowie Detailschärfe im oberen Bereich liegen. Unschärfen kommen eigentlich nur durch die spezielle Ästhetik der Wackelkamera zustande, das aber kann der Bluray nicht vorgeworfen werden. Die relativ gedeckte Farbpalette des Films wurde sehr gut auf die Bluray übertragen, der ausgewogene Kontrast sorgt für ein differenziertes Bild.

Tonqualität

Die DTS-HD-Master-5.1-Tonspuren besitzen in den Actionsequenzen eine ordentliche, räumliche Wirkung, die mit einigen Effekte aufwarten kann. Es wird nicht der ganz große Budenzauber präsentiert, aber die Wirkung stimmt. Die Dialoge sind klar und verständlich, da die Abmischung sehr ausgewogen wirkt.

Stefan Dabrock

17.09.2010

   
Originaltitel Rampage (Kanada/BRD 2009)
Länge 81 Minuten (24p)
Studio Splendid
Regie Uwe Boll
Darsteller Brendan Fletcher, Shaun Sipos, Michael Paré, Matt Frewer, Lynda Boyd, u.a.
Format 1:2,35 (16:9)
Ton DTS-HD-Master 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras Audiokommentar von Uwe Boll (Regie), Making Of
Preis ca. 17 EUR
Bewertung fragwürdig, technisch gut