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Im Weltall hört auch den Zuschauer niemand schreien!

Dark Planet – Die Rache der Rebellen

Twilight-Classics Nr. 16: alle Filme

Dark Planet – Die Rache der Rebellen

Ein anderer Text über die DVD-Veröffentlichung dieses Films endet mit der süffisant-ironischen Note, dass man mit dem Erwerb dieser DVD nicht nur einen Film kaufe, man kaufe sich einen Freund. Um es gleich vorneweg zu sagen, dieser Freund meint es aber nicht so gut mit einem. „Dark Planet“ ist die Sorte Freund, die einen erst überredet, bei einem großen Coup mitzumachen, um dann der Polizei den entscheidenden Tip zu geben. Wer das mag, ist bei „Dark Planet“ genau richtig.
Ein Monolog unterrichtet zu Beginn des Films über die monumental anmutenden Ereignisse der Vergangenheit, welche der Menschheit die vertrackte Situation der Gegenwart beschert haben – dabei handelt es sich um das Jahr 2638. Ganze sechs Weltkriege haben die Erde in Mitleidenschaft gezogen und Milliarden Opfer gefordert. Die genetisch veränderten Alphas sowie die Rebellen stehen sich aber immer noch feindlich gegenüber. Da die Situation außer Kontrolle zu geraten droht, wird eine spezielle Raumschiffmission aus Alphas und Rebellen ausgesandt, um den sogenannten Dark Planet zu erkunden. Hier soll die Menschheit ein neues, friedliches Zuhause finden, in dem dann vielleicht auch Alphas und Rebellen ohne Krieg leben können. Doch die Mission, das Kernstück der filmischen Erzählung, steht unter keinem guten Stern, da der Verrat ihr Begleiter ist.

Zum Glück verzichtet der Film darauf, irgendetwas Monumentales im Weltraum zu erzählen, denn die vorhandenen Spezialeffekte sind so armselig, dass selbst die Macher kein Interesse daran hatten, diese mehr als nötig einzusetzen. Eine Raumschiffkampfszene am Anfang des Films sieht aufgrund der stacksigen Bewegungen der Objekte sowie des Zusammenwirkens der Bildebenen nicht wirklich so aus, als sei ein Computer dafür verwendet worden, obwohl das der Dark Planet – Die Rache der Rebellen Fall gewesen ist. Der opulente Monolog zu Beginn entpuppt sich folglich als Gauklertrick einer B-Movie-Produktion, welche die Regeln des Geschäftes kennt. Er versucht alle weiteren Ereignisse deutlich größer zu machen, als sie in Wirklichkeit sind, indem das auf dem Spiel stehende Schicksal der Menschheit als Überbau eingeführt wird. Die Raumschiffmission selbst beinhaltet nur wenige Figuren, ein relativ kleines Flugobjekt und lange Zeit auch nur harmlose Konflikte, die mit kurzen Wortgefechten geführt werden. Die Szenerie des Films ist deswegen nicht monumental, eng begrenzt und lange Zeit nahezu undramatisch. Wenn das Budget des Films wenigstens ausgereicht hätte, um eine klaustrophobische Situation mit rasanter Action zu erzeugen, dann könnte der B-Movie-Trick des Vorgaukelns aufgehen, weil sich die gut gefilmte Atmosphäre mit dem Überbau verbinden könnte, so dass der Film tatsächlich größer wirken würde, als er es im sichtbaren Bild ist.

So eine Art Freund ist „Dark Planet“ aber nicht. Dieses Vergnügen gönnt er dem Zuschauer nicht. In seiner Gehässigkeit zieht er es vor, schlechte Actionszenen zu präsentieren. Die Kamera arbeitet auch im wüsten Getümmel fast ausschließlich mit wackeligen Nahaufnahmen schlecht beleuchteter Sets. Die geringe Lichtpräsenz war vielleicht notwendig, um die günstig hergestellte Raumschiffkulisse nicht zu billig aussehen zu lassen. Aber das ist nur eine Mutmaßung. Offensichtlich ist demgegenüber, dass es in vielen Szenen kaum möglich ist, die einzelnen Kampfgruppen zu unterscheiden. Zur uninspirierten filmischen Auflösung der Action gesellt sich zusätzlich eine mächtige Lücke im Bereich der Dramatik. Die Kampfszenen werden bedeutungslos, wenn sie sich zwischen unidentifizierbaren Gegnern abspielen. Ihr Resultat kann zwar wieder eine dramatische Kraft entfalten, die quälende Zeit bis zu ihrem Ende aber nicht. Erst ganz zum Schluss gelingt es Regisseur Albert Magnoli wieder, ein ordentliches Maß an Pathos zu präsentieren. Das schließt den Kreis zum Anfang, kann aber nichts daran ändern, dass man sich seine Freunde gut aussuchen sollte, auch die, die man kauft.

Bildqualität

Dark Planet – Die Rache der Rebellen

Das relativ saubere Bild der DVD verfügt über eine ansprechende bis gute Konturenschärfe und eine etwas reduzierte Detailfreude. Insgesamt kann man mit der Schärfe also zufrieden sein. Die Farben sind recht kräftig. Der Kontrast der DVD hat mit der schwachen Ausleuchtung am Set zu kämpfen, da trotz eines nicht immer guten Schwarzwertes die Durchzeichnung dunkler Szenen Schwächen aufweist. Hier werden immer wieder Details verschluckt. Die Körnigkeit des Bildes schwankt, wirkt sich aber nicht sonderlich störend aus.

Tonqualität

Die 2.0-Spuren verfügen über verständliche Dialoge. Das übrige Tongeschehen kann seine Wirkung nicht sonderlich gut entfalten, da es relativ leise und ohne nennenswerte Dynamik erklingt. Während die deutsche Synchronisation in ihrer klaren Art ein wenig künstlich wirkt, ist die Originaltonspur etwas dumpf ausgefallen.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer.

Fazit

„Dark Planet“ vermeidet es gekonnt, Qualitäten zu entwickeln. Action und Effekte sind schwach, die Geschichte lange Zeit so undramatisch erzählt, dass der Film schlichte Langeweile verbreitet. Das Wort „Twilight-Classics“ bekommt angesichts dieser Veröffentlichung eine ganz neue Bedeutung.

Stefan Dabrock

09.08.2010

   
Originaltitel Dark Planet (USA 1996)
Länge 93 Minuten (Pal)
Studio epiX
Regie Albert Magnoli
Darsteller Paul Mercurio, Harley Jane Kozak, Michael York, Maria Ford, Ed O'Ross, Phil Morris, u.a.
Format 1:1,33 (4:3)
Ton DD 2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel -
Extras Trailer
Preis ca. 12 EUR
Bewertung schwach, technisch ordentlich