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rezensionen

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03.03. Die weiße Mafia
16.02. Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen
11.02. Im Dutzend zur Hölle
28.01. Die Engel von St. Pauli
21.01. Die Todeskralle des grausamen Wolfes
06.01. Die Mörderklinik
12.12. Paul Temple: Jagd auf Z
27.11. Die drei Supermänner räumen auf
30.10. Die Heuchler
10.10. X 312 … Flug zur Hölle...
03.10. Das Todeslied des Shaolin
15.09. Der Koloss von Konga
26.08. Das Omen des Bösen
11.08. Menschen im Hotel
06.08. Mädchen: Mit Gewalt

kurzrezension

09.11. Return of the Warrior
30.05. Iron Sky - Director's Cut (blu-ray)
21.05. Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“
22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

dvd

Polizei gegen Feuerwehr

American Amok

Twilight-Classics Nr. 15: alle Filme

American Amok

Der Feuerwehrmann Lyle Wilder wird in der Öffentlichkeit zum großen Helden, weil er ein kleines Kind aus einem brennenden Haus gerettet hat. Die Auszeichnung zum Feuerwehrmann des Jahres kann sein Privatleben aber auch nicht in Ordnung bringen. Nachdem ihn seine Frau mit Kind verlassen hat, fristet Lyle ein verbittertes Dasein in seinem Vorstadtsiedlungshaus. Jede Kleinigkeit nimmt er zum Anlass, um andere zu drangsalieren. So schiebt Lyle das Auto seines Nachbarn Reese Braverton einfach weg, weil es vor seinem Haus geparkt wurde. Als am Nachmittag Bravertons Sohn zusammen mit einem Freund aus Versehen ein ferngesteuertes Flugzeug durch Lyles Schlafzimmerfensterscheibe krachen lässt, dreht der Feuerwehrmann durch. Er geht in Bravertons Haus und bedroht mit unterschwelliger Aggressivität dessen Frau und Kinder, zieht sich aber wieder zurück, so dass er gegenüber der herbeigerufenen Polizei dank geschickter Aussagen den Eindruck erwecken kann, als sei bei den Bravertons nicht alles in Ordnung. Dadurch verschafft er sich Luft, um seine weiteren Aktionen zu planen.

Der Film lebt von Charlie Sheens zwar wenig subtiler, aber sehr effektiver Darstellung des psychopathischen Feuerwehrmanns. Sein Blick strahlt eine unangenehme Aggressivität aus, die er durch seine ruhige Art verstärkt. Auf diese Weise wirkt er viel bedrohlicher, als wenn er mit lautem Gebrüll herumtoben würde, da die angestaute Wut stets mit äußerster Brutalität American Amok auszubrechen droht. Ihm gegenüber steht die geleckte Idealfamilie, die sich in ihrem heimeligen Dasein gemütlich eingerichtet hat. Die Perfektion der Bravertons wirkt auf eine merkwürdige Weise irreal. Daraus schöpft Lyle einen Teil seiner Wut, weil er das Glück nicht ertragen kann, das vor seiner Nase herumtanzt. Regisseur Baxley übertreibt die Idealisierung der Familie, die sich stets liebevoll umeinander kümmert, aber ein wenig. Die glatte Darstellung der Bravertons nimmt dem Familienbild, das der gescheiterten Existenz Lyles entgegen gestellt werden soll, die Glaubwürdigkeit. Eine derart konfliktfreie Darstellung taugt nicht zur Auseinandersetzung mit der Thematik eines erstrebenswerten Zusammenlebens, das von Außen bedroht wird, und sei es auch nur auf einer simpel gehaltenen Genreebene. Über diesen Makel muss man hinwegsehen, da die bedrohte Familie sonst auch nicht als Bedrohungsobjekt taugt. Ihre leichte Irrealität nimmt ihr ein wenig den Status des Schützenswerten. Deswegen funktioniert der Film immer dann gut, wenn Sheen das Zepter übernimmt. Seine Grimmigkeit trägt den Thriller über die Ziellinie ordentlicher Genreunterhaltung, auf deren Weg auch die Auseinandersetzung mit der dümmsten Polizistin Amerikas wartet.

Bildqualität

American Amok

Das Bild der DVD besitzt eine ordentliche Konturenschärfe mit einem durchschnittlichen Detailreichtum. Das analoge Rauschen, ein paar Defekte sind auch dabei, ist zumeist sehr deutlich zu sehen. Die kräftigen Farben überzeugen, der Schwarzwert ist aber nicht optimal, so dass einige dunkle Szenen milchig wirken. Der Bildstand ist immer wieder unruhig.

Tonqualität

Die 2.0-Tonspuren liefern verständliche Dialoge mit einer ansprechenden Nutzung der vorderen Lautsprecher, so dass der Film seine Atmosphäre entfalten kann. Der deutsche 5.1-Upmix bietet tatsächlich auch ein paar Effekte an, die aus den hinteren Lautsprechern zu hören sind. Er kann sich aber nicht besonders von den 2.0-Spiuren absetzen.

Extras

Das Bonusmaterial besteht aus dem Trailer.

Fazit

„American Amok“ lebt von Charlie Sheens wenig differenzierter, aber eindringlich grimmiger Darstellung des psychopathische Feuerwehrmanns. Die Familie, mit der er sich anlegt, ist demgegenüber jedoch viel zu glatt gezeichnet, um irgendeine Kontur gewinnen zu können. Sieht man darüber hinweg, dann funktioniert der Film als ordentliche Genreunterhaltung. Technisch ist die DVD durchschnittlich.

Stefan Dabrock

26.07.2010

   
Originaltitel Bad Day on the Block (USA 1997)
Länge 84 Minuten (Pal)
Studio epiX
Regie Craig R. Baxley
Darsteller Charlie Sheen, Mare Winningham, David Andrews, Noah Fleiss, Dawnn Lewis, Chelsea Russo, John Ratzenberger, u.a.
Format 1:1,85 (16:9)
Ton DD 5.1 Deutsch, DD 2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel -
Extras Trailer
Preis ca. 12 EUR
Bewertung solide mit Schwächen, technisch durchschnittlich