30.03. | Paul Temple und der Fall Marquis |
03.03. | Die weiße Mafia |
16.02. | Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen |
11.02. | Im Dutzend zur Hölle |
28.01. | Die Engel von St. Pauli |
21.01. | Die Todeskralle des grausamen Wolfes |
06.01. | Die Mörderklinik |
12.12. | Paul Temple: Jagd auf Z |
27.11. | Die drei Supermänner räumen auf |
30.10. | Die Heuchler |
10.10. | X 312 … Flug zur Hölle... |
03.10. | Das Todeslied des Shaolin |
15.09. | Der Koloss von Konga |
26.08. | Das Omen des Bösen |
11.08. | Menschen im Hotel |
06.08. | Mädchen: Mit Gewalt |
kurzrezension
09.11. | Return of the Warrior |
30.05. | Iron Sky - Director's Cut (blu-ray) |
21.05. | Captain Invincible oder „Wer fürchtet sich vor Amerika?“ |
22.04. | True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray) |
In den 1970er und frühen 1980er Jahren tummelten sich auch Honkonger Filmfirmen in westlichen Gebieten herum, indem es zu einigen Coproduktionen mit Hollywoodstudios kam. Raymond Chow und seine Golden Harvest haben den vorliegenden Western Yukon mitfinanziert. Charles Bronson verkörpert darin einen wildniserfahrenen Einzelgänger, der sich mit ein paar Trappern anlegt, als er gegen den Willen ihres Anführers dessen halbtoten Hund mitnimmt. Der wurde bei einem Hundekampf kurz zuvor übel verletzt. Die recht angemessene Bezahlung für das Tier, die der Einzelgänger auf seinen auf dem Boden liegenden Kontrahenten herabwirft, kann dessen Zorn nicht besänftigen. Gemeinsam wollen die Trapper Rache nehmen und den Einzelgänger in seiner Hütte erledigen. Als bei dem anschliessenden Feuergefecht einer der Trapper erschossen wird, fordern sie die Unterstützung der kanadischen Mounties an, welche die Polizeigewalt inne haben. Der bärbeissige Captain der örtlichen Mounties nimmt die Jagd auf den Einzelgänger nur wiederwillig auf, weil er im Prinzip vom selben Schlage wie sein Gegner ist. Dessen Handlungsweise und Motive kann er gut verstehen, den Todesfall aber nicht einfach übergehen.
Die Figur Charles Bronsons besitzt in der Inszenierung Peter Hunts eine Art übermächtige Aura, die Bronson selber durch seine Ausstrahlung sowie seine stoische, Überlegenheit verkündende Spielweise verstärkt. Ihm gegenüber steht mit Lee Marvin ein ebenbürtiger
Gegner, der sich wohltuend von den Trappern absetzt, welche die Dynamik der Gewalt ohne Rücksicht auf Verluste weiter vorantreiben. Ab einem gewissen Punkt sind die Ausstiegsmöglichkeiten aus dem ganzen Menschenjagdszenario verbaut, da zu viele Figuren involviert sind, die alle von der Hatz profitieren wollen. Der Saloonbesitzer lobt beispielsweise ein Kopfgeld aus, weil er durch die ganzen zusätzlich angelockten Möchtegernrevolverhelden ein ausgezeichnetes Geschäft wittert. Das gnadenlose Ineinandergreifen dieser dynamischen Vergänge wird in Yukon mit wunderbarer Präzision geschildert. Hunt verdichtet die einzelnen aufeinander einwirkenden Faktoren zu einem bitteren Gesamtbild der widerwärtigen Profitgier des Menschen, die mit aller Gewalt und ohne Ansicht der näheren Umstände jede Gelegenheit nutzen, um ihren eigenen Vorteil in Form von Geld zu erlangen.
Bronsons Figur ist mit ihren aussergwöhnlichen, fast übermenschlichen Kampffähigkeiten ein Gegengewicht, das in den Reihen der Gierigen wütet. Als anachronistische, mit der Natur verbundene Figur stellt er sich automatisch auch gegen die Moderne, mit der es zu tun bekommt, als ein Flugzeugpilot in die Jagd eingreift. Bronson weist sie in ihre Schranken, muss dafür aber selbst leiden. Seine Fähigkeit, Qualen zu ertragen, verleiht ihm eine Überlegenheit gegenüber dem technisierten Angriff mit Hilfe eines Flugzeugs. Dabei verteidigt er sich nur selbst. Erst die Aktionen seiner Feinde veranlassen ihn zu Gegenmassnahmen. In wunderschöner Schneelandschaft entwickelt sich auf diese Weise ein intensives Spiel der Kräfte, dessen Ausgang ungewiss bleibt. Immer wieder befindet sich Bronsons Figur in nahezu auswegloser Lage, um dann doch noch eine Möglichkeit der Flucht zu finden. Dadurch gelingt Hunt eine ungemein spannende Inszenierung, welche die bittere Thematik der Gier und des Machtstrebens auf perfekte Weise reflektiert.
Bildqualität
Das blitzsaubere Bild der DVD sieht unglaublich gut aus. Konturen- und Detailschärfe überzeugen mit guten Werten. Nur bei einigen Totalen wirkt das Bild gelegentlich leicht weich, ansonsten erscheint der Film sehr frisch, so dass man ihm sein Alter kaum ansieht. Die Farbpalette der Schneelandschaft wird sehr gut wiedergegeben, der ausgewogene Kontrast sorgt fuer ein differenziertes Bild. Das leichte Hintergrundrauschen stört nicht.
Tonqualität
Die 2.0-Mono-Tonspuren verfügen über klare und verständliche Dialoge, ohne nennenswertes Rauschen. Die Musik erfüllt ihre Rolle im Klangspektrum ohne Verzerrungen, so dass der Film seine Atmosphäre voll entfalten kann. Nennenswerte Unterschiede zwischen den einzelnen Spuren gibt es nicht. Ein guter Ton.
Extras
Das Bonusmaterial besteht aus einem untertitelten Radiointerview mit Charles Bronson und Lee Marvin, das über seine etwa 25minütige Lauflänge eher unterhaltsam als informativ ist, dem Trailer und einer Bildergalerie.
Fazit
Peter Hunter inszeniert in Yukon die ganze Bitterkeit menschlicher Profitgier, die sich in einer gnadenlosen Menschenjagd entlädt. Dabei wird ihr mit der Figur des kampferprobten Einzelgängers ein Gegengewicht gegenübergestellt, das ihre Kreise empfindlich einschränkt. Bronson überzeugt in dieser Rolle mit stoischem, Überlegenheit ausstrahlenden Spiel. Technisch ist die DVD sehr gut.
Stefan Dabrock
30.06.2010
Originaltitel | Death Hunt (USA/Hongkong 1981) |
Länge | 93 Minuten (Pal) |
Studio | Koch Media |
Regie | Peter Hunt |
Darsteller | Charles Bronson, Lee Marvin, Andrew Stevens, Carl Weathers, Ed Lauter, u.a. |
Format | 1:1,85 (16:9) |
Ton | DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch, Italienisch |
Untertitel | Italienisch, Englisch - Radiointerview mit deutschen und italienischen Untertiteln |
Extras | Radiointerview mit Charles Bronson und Lee Marvin, Bildergalerie, Trailer |
Preis | ca. 13 EUR |
Bewertung | gut, technisch sehr gut |