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Neulich im Drillcamp

Absolution – Horrortrip ins All

Twilight-Classics Nr. 10: alle Filme

Absolution – Horrortrip ins All

Teil 10 der Twilight-Classics-Reihe aus dem Hause epiX stammt von Vielfilmer David DeCoteau, der unter anderem Werke mit so amüsanten Titeln wie „Naked Instinct“ (USA 1993) und „Test Tube Teens from the Year 2000“ (USA 1994) gedreht hat. Der vorliegende „Absolution – Horrortrip ins All“ spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der die Erde nach einem Meteoriteneinschlag durch verheerende Naturkatastrophen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der junge Soldat Murphy lässt sich in die berüchtigste Militärakademie des Landes versetzen. Hier gilt der Drill anderer ähnlich gelagerter Einrichtungen als amüsanter Kaffeeklatsch. Nur die härtesten der Harten halten Seargent Bradleys Training durch. Murphy ist aber nicht darauf aus, die Nummer Eins unter den Elitesoldaten zu werden, in Wirklichkeit untersucht er das Verschwinden eines guten Freundes. Gemeinsam mit der attraktiven Allison, die er zufällig in der Militärakademie trifft, versucht Murphy die Hintergründe um ein merkwürdiges Eliteteam ans Tageslicht zu holen, das Seargent Bradley mit besonderer Sorgfalt pflegt. Murphy ahnt, dass das Verschwinden seines Freundes und Bradleys Aktivitäten in einem größeren, für die Menschheit fatalen Zusammenhang stehen könnten.

Regisseur David DeCoteau kümmert sich nicht darum, die Handlung auf detaillierte Weise auszuarbeiten, so dass immer wieder Fragen offen bleiben. Beispielsweise klärt DeCoteau nicht auf, wie Allison und eine andere Frau auf das Militärgelände gelangen können, das unter normalen Umständen gesichert sein müsste. Passenderweise offeriert der Film auch keine genauen Information über das Maß sowie die Art der Absicherung, mit der die Anlage vor Unbefugten geschützt wird. Stattdessen konzentriert sich der Film auf den Drill Bradleys und die Auseinandersetzungen unter den Rekruten. Die räumlichen sowie inhaltlichen Zusammenhänge, in denen die Figuren agieren, werden nicht ausgearbeitet. Obwohl der Film Absolution – Horrortrip ins All die Ermittlungsarbeit Murphys stiefmütterlich behandelt, welche nach der dramaturgischen Konstruktion das Zentrum des Films bilden müsste, verströmt „Absolution – Horrortrip ins All“ einen gewissen Amüsementfaktor. Die Reproduktion üblicher Militärakademieszenen inklusive einer Prügelbestrafung mit Seifenstücken, welche in Socken gestopft wurden, wirkt angesichts der offensichtlich wenig beachteten Geschichte grotesk. Mit viel Leidenschaft für den Männlichkeitsfetisch folgt Szene auf Szene, in der trainierte Burschen ihre nackten Oberkörper präsentieren können. Für Leute ohne Interesse daran, schickt DeCoteau Allison und Murphy in eine völlig unmotivierte Sexszene, in der Allison-Darstellerin Jaime Pressly prominenter zu sehen ist. Ohne den Ballast intensiver Emotionen oder eines sonstigen Überbaus gleichen die dergestalt für sich stehenden Bilder einer Karikatur. Der ganze militärische Drill wird zu einer reinen Fetischveranstaltung, welche das Buhlen um männliche Härte der Lächerlichkeit preisgibt. Richard Grieco verkörpert den Drillseargent Bradley mit dicker Zigarre, überdeutlicher Narbe und irren Grimassen dann auch als Abziehbild eines fiesen Kommandeurs und trägt damit ebenfalls zum komischen Potential des Filmes bei.
Ausstattung und Kulissen der B-Produktion liegen natürlich auf erwartungsgemäß günstigem Niveau.

Bildqualität

Absolution – Horrortrip ins All

Das Bild der DVD fällt relativ ordentlich aus, da die Schärfe dank einer akzeptablen Konturen- und Detaildarstellung brauchbar ist. Die Farben haben kein durchgehend kräftiges Niveau, wirken aber auch nicht sonderlich blass. Der Kontrast neigt dazu, in dunklen Szenen Bildbereiche zu verschlucken. Die teilweise deutliche Körnigkeit geht auf das Konto des Filmmaterials und stört nicht besonders.

Tonqualität

Die 2.0-Tonspuren verfügen über verständliche Dialoge. Die Abmischung könnte etwas dynamischer sein, geht aber angesichts der Produktionsumstände des Films in Ordnung. Der deutsche 5.1-Upmix kann sich nicht nennenswert absetzen.

Extras

Bonusmaterial existiert nicht.

Fazit

Aufgrund seiner überdeutlichen Reduktion auf die Präsentation männlicher und an einer Stelle auch eines weiblichen Körpers gibt Regisseur David DeCoteau die Militärakademieszenerie der Lächerlichkeit preis. Drill und Männlichkeitsgehabe erscheinen als groteskes Abziehbild eines Narzissmus, den Richard Grieco in der Rolle des Seargent Bradley mit karikaturartigem Overacting verstärkt. Technisch ist die DVD in Ordnung.

Stefan Dabrock

07.06.2010

   
Originaltitel The Journey: Absolution (USA 1997)
Länge 90 Minuten (Pal)
Studio epiX
Regie David DeCoteau
Darsteller Mario López, Jaime Pressly, Richard Grieco, Greg Serano, Justin Walker, Nick Spano, u.a.
Format 1:1,78 (16:9)
Ton DD 5.1 Deutsch, DD 2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel -
Extras -
Preis ca. 12 EUR
Bewertung grotesk, technisch in Ordnung