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rezensionen

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kurzrezension

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22.04. True Justice: Angel of Death – Der Todesengel (blu-ray)

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Der lange Zug durchs All

Kampfstern Galactica – Teil 1

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Kampfstern Galactica – Teil 1

Ein letztes Häuflein überlebender Menschen sieht sich einem übermächtigen Feind gegenüber und schließt sich zu einer Gemeinschaft zusammen, um der Gefahr zu trotzen. Ob Western oder Horrorfilm, das dramaturgische Muster, mit dem „Kampfstern Galactica“ arbeitet, ist ebenso wohl bekannt wie effektiv. Die Menschheit wird nach einem verheerenden Angriff der Roboterkrieger Zylonen, der nur durch einen Verrat möglich war, zum Underdog im Weltall. Die Sympathien sind ihr also nicht nur deswegen gewiss, weil man als Mensch mit seinesgleichen mitleidet, sondern auch weil sie so hinterhältig betrogen wurde und weil sie der Außenseiter ist, dem man gerne den Sieg gönnt. Denn Überraschungen sind aufregender als der „normale“ Ablauf der Ereignisse. Das Ziel des Raumschiff-Verbandes der letzten überlebenden Menschen ist die mythologische, weit entfernte Ursprungs-Kolonie der Menschen, die keiner bislang gesehen hat: die Erde. Dort wollen sie sich neu sammeln, um sich gestärkt den Zylonen entgegenstellen zu können. Die gefahrvolle Reise unter Führung des Kampfsterns Galactica, eines gigantischen Kriegsschiffes, ist das Thema der Science-Fiction-Serie aus den Jahren 1978 und 79.

Statt amüsanter Comic-Action mit einem Kampfstern Galactica – Teil 1 strahlenden Überheld, wie es die Science-Fiction-Serie „Buck Rogers“ präsentiert, weist „Kampfstern Galactica“ einen düsteren Grundton auf. Die Menschheit ist nur knapp der vollständigen Apokalypse entgangen, aber die Heimatkolonien sind zerstört. Die Erde wird zu einem Ort der Hoffnung, das mächtige Raumschiff Kampfstern Galactica zum zentralen Garanten dafür, dass die Hoffnung überhaupt einen Wert hat. Aus diesem Stoff entsteht kein flockiges Hau-Drauf-Szenario, sondern eine dichte Überlebenskampfatmosphäre, deren Bürde denjenigen, die als Kämpfer Verantwortung für die Sicherheit des Raumschiff-Verbandes tragen, auch anzumerken ist. Aus düsterem Grundton, Hoffnung und gelungenen Kampfszenen entsteht eine oftmals rasante, immer aber spannende Handlung, die das kompakte Genrekonzept mit einer mythologischen Heilsbotschaft auflädt. Dazu kommt ein aus heutiger Sicht entwaffnender 70er-Jahre-Charme mit Frisuren, die einen sogar glauben lassen, dass es sich um Abkömmlinge der Erdbewohner handelt, die vor vielen tausend Jahren zu Kolonisierung des Weltalls aufgebrochen sind.

Bildqualität

Kampfstern Galactica – Teil 1

Das Bild der ersten drei Episoden (Pilotfilm) ist etwas besser als das der restlichen Folgen, da es sauberer ist und keine Bilddefekte aufweist. Diese nehmen aber auch bei den einzelnen Folgen nicht Überhand. Die Schärfe ist gut, wenn sich auch der Detailreichtum ein wenig in Grenzen hält. Die Farben wirken frisch, der Kontrast sorgt für ein plastisches Bild. Nennenswerte Rauschmuster treten nicht in Erscheinung.

Tonqualität

Die 2.0-Mono-Tonspuren liefern gut verständliche Dialoge ohne übermäßig starkes Rauschen. Musik und Klangkulisse können sich so gut entfalten, wie man das für einen Mono-Ton der Endsiebziger erwarten kann. Dynamik und Druck sind nicht so ausgeprägt wie bei aktuellen Produktionen, aber die Geräusche entfalten ihre atmosphärische Wirkung auf gute Weise. Die englische Originalfassung wirkt dabei organischer im Geschehen verankert, als das bei der etwas künstlicher klingenden deutschen Fassung der Fall ist.

Extras

Zum Pilotfilm (Episoden 1 bis 3) lässt sich ein Audiokommentar der Darsteller Richard Hatch, Dirk Benedict und Herb Jefferson Jr. anwählen. Die drei haben in ihrem launigen Kommentar zahlreiche Anekdoten sowie Wissenswertes über die Entstehung der Serie parat. Insgesamt ein recht amüsanter Vertreter seiner Zunft.

Die Deleted Scenes der einzelnen Folgen bestehen entweder aus längeren Fassungen in der Serie enthaltener Szenen oder herausgeschnittenen Szenen, die im Wesentlichen zu Recht aus dem fertigen Produkt entfernt wurden. Insgesamt einfach eine ganz nette Ergänzung, die deutlich macht, was so alles bei einer solchen Produktion gedreht wird.

Die DVD enthält Deleted Scenes zu folgenden Episoden: Folge Eins bis Drei (etwa 34 Minuten), Folge Vier und Fünf (etwa 15 Minuten), Folge Sechs (etwa 3 Minuten), Folge Sieben (etwa 11 Minuten), Folge Acht und Neun (etwa 9 Minuten) und Folge Elf (etwa 12 Minuten). Auf der letzten DVD befindet sich weiteres Zusatzmaterial. Hinter „Die Entstehung von Kampfstern Galactica“ (etwa sechs Minuten) verbirgt sich ein Beitrag mit Serienerfinder Glen A. Larsen, der seine Konzeption ein wenig verdeutlicht.

In „Stu Phillips und die Filmmusik“ (etwa fünf Minuten) kommt der Komponist zu Wort, der die Gestaltung seiner Musik mit wenigen Worten erläutert. „Die Zylonen“ und „Daggit, der 'Hundersatz'“ (beide etwa fünf Minuten) widmen sich der jeweiligen Umsetzung in der Serie. Dabei kommen diverse Darsteller zu Wort. B-Roll-Material vom Set rundet die eher launigen Aussagen ab. Filmhistorisch ganz spannend ist die in drei Teilen enthaltene, insgesamt neunzigminütige Super-8-Fassung der kompletten Serie. Eine Bildergalerie und das 24seitige Booklet mit Texten über die Serie, einzelnen Seriencharakteren, einem Interview mit Komponist Stu Phillips und einem Episodenführer runden das Bonusmaterial ab.

Fazit

„Kampfstern Galactica“ verbindet die düstere Atmosphäre eines Überlebenskampfes der letzen Menschen mit einer mythologischen Hoffnungsbotschaft dank guten Darstellern und temporeicher Action zu einer dichten Genre-Erzählung. Technisch ist die DVD gut, das Bonusmaterial überraschend zahlreich.

Stefan Dabrock

01.02.2009

   
Originaltitel Battlestar Galactica (USA 1978)
Länge 11 Folgen à 48 Minuten (Pal)
Studio Koch Media
Regie Richard A. Colla, Rod Holcomb, Alan J. Levi, u.a.
Darsteller Lorne Greene, Dirk Benedict, Richard Hatch, Herb Jefferson Jr., Laurette Spang, u.a.
Format 1:1,33 (4:3)
Ton DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch
Untertitel Deutsch
Extras Audiokommentar mit Richard Hatch, Dirk Benedict und Herb Jefferson Jr. (alle Darsteller), Deleted Scenes, u.m.
Preis ca. 30 EUR
Bewertung gut, technisch gut